Nach der qualitativ durchwachsenen, unterm Strich dennoch aber sehr lohnenden Ausbeute auf dem zurückliegenden Fantasy Filmfest wird nun das nächste Festival von SciFiFilme.net geentert. Bereits diese Woche startete das mittlerweile 14. Japan-Filmfest in der Hansestadt Hamburg.
Wirklich los geht es jedoch erst am kommenden Mittwoch. Vom 22.06 bis zum 26.06 werden zum nun schon 13. Mal in Folge viele neue Filme der japanischen Filmwelt über drei Kinos verteilt gezeigt. Wie immer in den letzten Jahren ist das Aufgebot an Deutschland-, Europa- und Weltpremieren enorm hoch, was auch heißt, dass man nie weiß, was man zu sehen bekommen wird.
Aber genau das macht ein Filmfestival ja aus. Eine große, bunte und in diesem Fall auch noch exotische Wundertüte zu sein, bei der es durchaus auch etwas Mut bedarf, die Hand bis ganz an den Grund zu schicken.
Dass sich das tägliche Programm über drei Kinos erstreckt, mag erst einmal unnötig kompliziert und anstrengend wirken. Und ja: Man ist gezwungen, sich zu jedem Zeitpunkt für einen von drei Streifen zu entscheiden und muss bei Kinowechsel auch noch einen kleinen bis mittleren Fußmarsch in Kauf nehmen, für den die Zeit zwischen manchen Filmen gar nicht ausreicht. Dafür ist es nicht möglich/nötig mehr als vier Filme am Stück zu sehen, im Gegensatz zur totalen Überdosis auf dem FFF. Das Resultat ist außerdem, dass die Kinos nicht überfüllt, sondern meist sogar angenehm leer sind. Jedes Lichtspielhaus hat sein eigenes Flair, die Atmosphäre ist familiär, gemütlich und angefüllt mir Erwartung auf die nächste Überraschung.
Außerdem ist das Japan-Filmfest bekannt dafür, viele Gäste einzuladen, die frei über ihre Werke plaudern. Das Rahmenprogramm bietet neben gemeinsamen kulinarischen Ausflügen ins Land der aufgehenden Sonne in Form von u.a. Frühstück auch einen Samurai-Workshop, Aufführungen von Kampfchoreographien, Diskussionsrunden und einiges mehr.
Letztes Jahr konnten von mir nur zwei Filme gesehen werden: Der unvergleichlich wunderbare Sukiyaki, der bisher aber leider noch keine DVD-Veröffentlichung in Deutschland erfahren durfte, und der fantasievolle und optisch überwältigende Anime Children Who Chase Lost Voices.
Eine quantitativ magere, qualitativ aber voll und ganz lohnende Ausbeute.
Dieses Jahr wird mehr gesehen – und auch der ein oder andere Science-Fiction-Film wird auf dem Programm stehen.
Die kommende Woche steht also im Zeichen Japans und wird von Festivalberichten dominiert werden.
Reviews:
1. Minus by Minus 6,9/10
2. A Taste of Kiss 2,8/10
3. Empty 7,1/10
4. Tebana Sankichi: Snot Rockets 8,5/10
5. My Departure 6/10
6. Himizu 8,6/10
7. An Assassin 3,9/10
8. June 6th 4,1/10
Die Festivalhomepage: Japan-Filmfest Hamburg