2012

Jetzt, da sich das Jahr 2012 so langsam dem Ende nähert, soll auch der gleichnamige Film unter die Lupe genommen werden. Roland Emmerich ist schließlich für so einiges bekannt. Gerade der Protagonist dieser Seite, das Genre Science-Fiction, hat ihm manches zu verdanken. Stargate gibt es durch sein Wirken, Universal Soldier kommt von ihm sowie auch Independence Day und ein Godzilla-Unglück. Gemein haben diese Filme neben ihrem Genre auch, dass der Deutsche nicht nur für Regie, sondern auch das Drehbuch verantwortlich war. Neben fürstlicher Effektschau ist Herr Emmerich somit auch und vor allem dafür bekannt, kein sonderlich guter Geschichtenerfinder zu sein. Manchmal macht das nichts, wie etwa bei Stargate, manchmal entstellt es gleich den ganzen Film, so zu sehen bei Godzilla und 10.000 B.C.

Man lockt sie an mit ein wenig Humor…

Story

Eine heftige Sonneneruption wird den Erdkern erhitzen, die Erdkruste schmelzen, dadurch eine tektonische Plattenverschiebung im Zeitraffer verursachen und die Oberfläche unseres schönen Planeten durschütteln und mit Riesentsunamis und Lavafontänen übergießen. Das alles weiß ein ausgewählter Zirkel von US-Politikern, doch erwartete man die Katastrophe deutlich später. Als die Erde sich 2012 auftut, um die Menschheit zu verschlingen, ist man folgerichtig sehr beunruhigt. Doch während der Durchschnittsbürger ertrinkt, verbrennt, in Spalten verschwindet oder vom Mob niedergetrampelt wird, hat die Führungselite natürlich einen Plan. Die Reichen und Wichtigen waren nicht nur informiert, sondern konnten mit Geld und Prestige Tickets für gigantische Rettungsschiffe kaufen.
Jackson Curtis, seines Zeichens gescheiterter Ehemann, gescheiterter Vater und gescheiterter Autor, ist nicht reich und wichtig, hat dank eines irren und gut informierten Einsiedlers aber zufällig Wind von dem geheimen Fluchtplan bekommen. Also schnappt er sich seine nörgelnden Kinder, die Ex-Frau und ihren Neuen, um sich auf die Suche nach den rettenden Schiffen zu machen, während die Welt hinter ihm im Inferno untergeht.

Kritik

Charismatischer Niemand im Zentrum: Check. Familie mit arg klischeehaften Problemen: Check. Ganz viele Statisten, für die offensichtlich niemand sinnvolle Dialogideen hatte: Mehrfachcheck. Irre, aber allwissende Hinterwäldler mit Maurerdekolleté: Check. Ein paar leidlich amüsante Tölpelpassagen: Check. Die privilegierte Oberschicht, die natürlich ausnahmslos aus skrupellosen Mistkerlen besteht: Check . Ein diabolischer Stabschef: Check. Mit einem Auto aus fliegendem Flugzeug brausen: Check. Amerikanischer Präsident, dessen Gewissen ihn das Richtige tun lässt: Check. Unerträglich theatralische Reden: Check. Angst um die Mona Lisa: Check. Oberflächliche Vorstadtschafe, die witzig sind, weil sie die Bedrohung nicht kapieren: Check. Viele kleine Minikatastrophen rund um den Globus, um auf das große Ende vorzubereiten: Selbstverständlich – Check, Check, Check.

Kurz: Roland Emmerich hat seine markante Handschrift hinterlassen, indem er einmal mehr tief in die Klischeekiste langte, um den Inhalt seiner Faust aufs Script rieseln zu lassen.
Doch während dieses Verfahren bei seinen schlechteren Werken dazu führt, dass man vor lauter Frust konvulsivisch zuckend den Kinosaal verlassen bzw. die DVD mit Weihwasser behandeln möchte, geht die Rechnung beim Rest seiner Arbeiten halbwegs auf. So auch hier. Natürlich ist es fast schon unverschämt, mit welcher Selbstgewissheit Emmerich die klassischsten Bausteine des Hollywoodkinos uninspiriert aufeinanderstapelt. Trotzdem tut er dies mittlerweile mit so geübter Hand, dass die Angelegenheit wenigstens selten wirklich ärgerlich wird.
Um es trotzdem auszusprechen: Die Charaktere sind unsympathisch, die Dramatik sumpfig und die Gespräche dreht man am besten gleich auf Stumm. Außerdem ist nur ein einziger Witz in den 158 Minuten ein guter Witz. Natürlich mag man nun sagen können, dass jemand, der Gefühlsduselei, interessante Gespräche und eine Geschichte sucht, einfach keinen Roland Emmerich-Film gucken sollte; wichtig ist hier schließlich nur das Effektfeuerwerk.  Womöglich könnte  das Weiße Haus ja noch einmal explodieren.
Eine Möglichkeit, die Charaktere wenigstens so interessant zu finden, dass man ihnen das Überleben wünscht, wäre aber trotzdem nicht ganz verkehrt gewesen. Dass der über sich hinauswachsende Familienvater John Cusacks Gesicht hat, sorgt zwar dafür, dass man  nicht vergisst, wer der Hauptdarsteller ist, reicht für sich alleine aber schlichtweg nicht aus. Zudem der Gute die ganze Zeit so aussieht, als hätte er erst am Set begriffen, für was er da unterzeichnet hat.
Selbst im Wald lebende Verschwörungstheoretiker ist nach Schema F gestrickt, wird aber immerhin von einem sympathischen Woody Harrelson verkörpert, der sichtlich Spaß am Overacting hat.
Dass auf Logik beim Weltuntergang nicht zu hoffen ist, bedarf eigentlich keiner separaten Erwähnung. Wenn sich die Neutrinos plötzlich gegen die Erde wenden, dann können auch Handyverbindungen trotz von Tsunamis verschlungener Großstädte tadellos funktionieren.

Doch kommen wir zur Lieblingsdisziplin des Regisseurs. Es versteht sich von selbst, dass 2012 eine pompös inszenierte Zerstörung von so ziemlich allem bietet. Züge werden durch die Luft geschleudert, Hochhäuser stürzen in Zeitlupe ineinander und ganze Städte werden vom Meer geschluckt. Das sieht nicht immer perfekt, aber in seiner überzogenen Tollheit fraglos beeindruckend aus. Die teils wahnwitzige Gigantonomie, die der Sci-Fi-Film an den Tag legt, kann einem schon mal die Sprache verschlagen. In vielen Szenen meint man Roland Emmerich fast vor Augen zu haben, wie er mit kindlicher Ausgelassenheit auf einer Spielzeugstadt rumspringt und Modellhäuser umtritt. 2012 ist ohne Frage eines der hübschesten Massensterben der Kinogeschichte.
Es ist gut, dass der Film die ganze Destruktion in durchdachten Dosen liefert, damit man sich nicht zu schnell am Armageddon sattsieht. Es ist schlecht, dass das Story-Füllmaterial keinen Hehl daraus macht, dass es genau das ist: Füllmaterial.
Einzelschicksale gibt es wenige, meist sieht man nur große Sachen auf kleine Leute stürzen. Von diesen wenigen Unglücklichen, bei denen sich der Katastrophenfilm die Zeit nimmt, etwas Menschlichkeit zu zeigen, berühren aber tatsächlich ein paar.
Das ist dann auch alles, was 2012 sehenswert macht. Auf der anderen Seite ist verschlagene Sprache sicherlich besser als nichts. So mancher Spießroutenlauf durch den Kometenhagel wirkt dafür aber auch ungewollt komisch.
Trotzdem wäre die belanglose, aber nicht groß störende Rahmengeschichte zuzüglich der infernalischen Netzhautmassage genug, knapp über den Durchschnitt zu kommen. Wäre da nicht das Ende. Der zähe Schluss zieht sich nicht nur unerträglich in die Länge, sondern toppt die bisherige Einfallsarmut auch noch mal um ein paar Grade, was dem ganzen Werk einen üblen Nachgeschmack verleiht. Wäre der Film 50 Minuten kürzer, wäre er vielleicht auch 110 Minuten sehenswerter.

Fazit

Nachdem Emmerich die Welt in seinem letzten Katastrophenfilm in Eis erstarren ließ, wird der Mensch nun vom nächsten Element schikaniert. 2012 ist nicht nur wie erwartet größer, lauter und länger als The Day After Tomorrow, sondern dramaturgisch auch noch etwas schwächer. Dafür gibt es einen Welteruntergang biblischen Ausmaßes in furios inszenierten Häppchen. Wer über den fehlenden Inhalt, Pathos und hohle Dialoge hinwegsehen kann, kriegt passable Popcornunterhaltung, die zum Ende hin einbricht.

KW 41 – Enormous, The Magic Catalogue, Chronicle 2, Masters of the Universe, Prometheus 2, Blade Runner 2, True Skin

Titanische Alienmonster und Disneys Waffenlager

Andre Ovredal, der sich mit Trollhunter unlängst bekannt machte, möchte die Geschichte der Comicserie Enormous verfilmen. Der Mann, der klein anfing, hat offenbar große Pläne, spricht er doch davon, neben diesem Film auch noch eine Web- sowie eine TV-Serie ins Leben zu rufen, welche dann nebeneinander koexistieren sollen.
So überambitioniert das auch klingt, muss man doch bedenken, dass Trollhunter in erster Linie ein Musterbeispiel in Sachen ökonomischer Filmschaffung gewesen ist – der Film hat trotz seiner achtenswerten Effekte nicht einmal eine Million Dollar gekostet.
Enormous erzählt von einer kleinen Gruppe, die zu überleben versucht, während gigantische außerirdische Monster die Welt in Schutt und Asche legen. Da die Vorlage gerade in Sachen Charakterarbeit Gutes liefert, darf man sich vielleicht auf einen Sci-Fi-Geheimtipp freuen. Doch vermutlich werden bis dahin noch viel Zeit verstreichen.

Ebenfalls Neuland will Disney The Magic Catalogue betreten. Der Science-Fiction-Film soll von einem Jungen handelt, der in den Besitz einiger futuristischer Waffen gelangt. Die Namen der Beteiligten sprechen für einen weiteren Animationsfilm. Sicherlich wird es bald schon Genaueres zu berichten geben.

Schlechte Bücher und schlechte Schreiber

Bekanntlich steht dem gelungen Chronicle mit dem weniger gelungenen Untertitel Wozu bist du fähig? ja eine Fortsetzung bevor.  Während sich der Regisseur des ersten Teiles dabei befindet, Fantastic Four auf den Neustart vorzubereiten, hat die Chronicle-Weiterführung mit ein paar Problemen zu kämpfen. So erzählte John Landis, der einst mit Blues Brothers und American Werewolf zwei Kultfilme schuf und Vater des Chronicle-Drehbuchautors Max Landis ist, dass sein Sohn eine gute Geschichte geschrieben habe, diese aber von Fox abgelehnt wurde. Der Grund: Zu innovativ, zu anders – zu weit weg vom Erfolgsrezept des ersten Teiles.
Zu diesem wird es die Tage übrigens eine Besprechung auf scififilme.net geben.

Bekannt ist über den Film Masters oft he Universe eigentlich nur, dass Jon M. Chu (G.I. Joe: Retaliation) ihn drehen und er 2015 in die Kinos kommen soll. Auch hier soll nun das Ganze noch einmal neu zu Papier gebracht werden. Beauftragt dafür wurde Richard Wenk, der aktuell mit The Expendables 2 beweist, dass er eigentlich keine Geschichten schreiben sollte. Da Regisseur Chu bisher nur mehrdimensionaleTanzfilme und den Konzertfilm mit Justin Bieber vorzuweisen hat, sollte man sowieso nicht allzu große Hoffnungen in den Kampf von He-Man gegen Skeletor stecken.

Ein auskunftsscheuer Ridley Scott

Ridley Scott sprach darüber, in welche Richtung sich das Prometheus-Sequel thematisch bewegen wird. Leider gab er sich nicht so auskunftsfreudig, wie das fragende Magazin Metro gehofft hat. Genauer gesagt, erklärte er noch einmal die Ausgangssituation und gab an, dass Protagonistin Elizabeth Shaw sich gut überlegen müsse, was sie mit dem Kopf eines ganz bestimmten Begleiters anstellen soll. Die, die den immer noch im Kino laufenden Film gesehen haben, werden sicher wissen, von was die Rede ist.

Wenig auskunftsfreudiger war der Regisseur in Bezug auf seine Fortsetzung zu Blade Runner. So bekräftigte er, dass das Thema Harrison Ford durchaus nicht vom Tisch sei und man eventuell noch mit ihm im Film rechnen könnte. Allerdings liest sich diese Aussage mehr augenzwinkernd als zuversichtlich.

Zum Abschluss gibt es ausnahmsweise keinen Trailer oder Filmschnippsel, sondern den beeindruckenden Kurzfilm True Skin. Von einer klassischen Geschichte kaum eine Spur, jedoch wird ein visuell interessantes Zukunftsszenario entworfen.
Aus dem kleinen Film einen großen zu machen, ist der nächste Plan. Vor ein paar Tagen haben die 6 Minuten Cyberpunk jedenfalls Wellen in Hollywood geschlagen. Gut möglich also, dass das Konzept hinter True Skin bald schon auf die große Leinwand kommen wird.

(Quelle: comingsoon)

Robotic Angel

Robotic Angel sollte eigentlich Metropolis heißen. Tut er auch. Nur in Deutschland gibt’s den etwas merkwürdigen, für deutsche Titelfantasie aber recht typischen Namen, weil die Lizenzgeber von Fritz Langs bedeutendem Stummfilm Metropolis sich querstellten.
Womöglich lag es aber auch daran, dass die Mangaverfilmung nach dem Drehbuch von Akira-Schöpfer Katsuhiro Otomo (Memories) der Vorlage um jeden Preis gerecht werden will – und deswegen einfach kein gelungener Film ist.

Ich weiß nicht, was gespielt wird, aber eines steht fest.

Story

Metropolis ist in vielen Fällen genau das, was auch Fritz Langs Metropolis ist. An der Oberfläche reihen sich prunkvolle Bauten aneinander, ragen in die Höhe und scharren am Himmel. Roboter nehmen den Menschen nicht nur die lästigen Pflichten des Alltags ab, sondern sind unentbehrlich gewordene Hilfe in allen Lebenslagen. Mensch und Maschine sind eng verzahnt und die Androiden mittlerweile so perfektioniert, dass sie auch für anspruchsvolle Arbeiten ihren Erbauern vorgezogen werden. Sie sind nicht nur zuverlässiger, sondern verlangen auch keine Bezahlung – nur Treibstoff benötigen sie, um ihren Pflichten nachzukommen. Die Menschheit hat sich selbst so abhängig von den Robotern gemacht, dass sie diese Abhängigkeit zu verfluchen beginnt.
Unter der Stadt wird der Preis für das bröckelnde Utopia entrichtet. In gewaltigen Slums lebt die Unterschicht, hauptsächlich Proletariat, das von den Robotern um die eigene Notwendigkeit gebracht wurde und sich nun auf die große Revolution vorbereitet.
Währenddessen ist Dr. Laughton, ein Pionier auf dem Gebiet der Robotik und außerdem mit einem Gotteskomplex geschlagen, dabei, den perfekten Androiden zu erschaffen. Dies geschieht im Auftrag von dem fiesen Duke Red, der plant, die Herrschaft über Metropolis an sich zu reißen. Ausgerechnet der Adopotivsohn des Dukes vereitelt dessen Pläne, indem er blind vor Eifersucht das Labor des Wissenschaftlers zerschlägt – und dem Ziel des Anschlages dabei unwillentlich die Freiheit schenkt.
Ohne Erinnerung irrt das Robotermädchen mit dem Namen Tima nun durch die verwirrende Welt und schließt sich dem jungen Kenichi an.

Kritik

Verwirrende Welt, verwirrender Film. Der als Vorlage dienende Manga erschien 1949 und bot gewaltig viel Inhalt. Die Verfilmung erschien 2001 und ist bestrebt, möglichst alle wichtigen Bestandteile des Mangas aufzugreifen. So ehrenhaft dieses Vorhaben auch ist, führt es doch dazu, dass Robotic Angel auf hohem Niveau scheitert. Denn mit seinen vielen Handlungssträngen und den zahlreichen Haupt- und Nebenfiguren wirkt der Film schon nach wenigen Minuten völlig überladen.
In den 107 Minuten springt man deswegen ständig von Figur zu Figur, sodass es unmöglich ist, eine richtige Beziehung zu den Charakteren aufzubauen. Kenichi, der eigentliche Protagonist, ist die meiste Zeit kaum zugegen, wodurch es einfach an einem erzählerischen Zentrum mangelt. Manche Figuren sind sogar so selten zu sehen, dass es fast schon lächerlich anmutet, dass sie anfangs überhaupt als handlungsrelevant vorgestellt worden sind. Meist haben sie nur ein paar Sekunden Zeit, ihre notwendigen Sätze aufzusagen, bevor der Fokus ruckhaft zum nächsten Ort flitzt. Der Antrieb der einzelnen Personen ist nur ein Ausnahmefällen erahnbar. Dabei ist der Plot, auf den Osamu Tezuka damals angeblich kam, als er das Filmplakat von Langs Metropolis betrachtete, nicht nur denkbar einfach, sondern auch schon mehrfach erzählt worden. Einzig die vielen Ortswechsel und das Fehlen brauchbarer Identifikationsfiguren verkomplizieren das Geschehen derart, dass das Verfolgen der Handlung fast schon in Arbeit ausartet. Und es gibt wenig größere Fehler als den, eine grundsätzlich simple Geschichte wirr und undurchschaubar zu erzählen.
Als wäre dies nicht genug, belastet sich der Film, um der Vorlage auf wirklich jeder Ebene treu zu bleiben, mit allerhand Symbolik und Zusatzambitionen, die allesamt aber zu plump und inflationär eingebaut wurden, um wirklich zu faszinieren. Da werden mit dem kurz vor der Vollendung stehenden Gebäude namens Ziggurat überdeutliche Parallelen zum Turmbau zu Babel geboten, es wird die spätestens seit Ghost in the Shell und Blade Runner überpräsente Frage nach der Möglichkeit von Identität und Seele eines Androiden gestellt und aus jeder Ecke ruft religiöse Symbolik. Das alles mag in den 40ern brisanter Stoff gewesen sein, wurde seitdem aber in zu vielen Varianten zu oft wiederholt, um für sich immer noch fesseln zu können, ohne diesen Themenbereichen neue Aspekte hinzuzufügen. Unter dem ganzen Ballast bricht der Film ächzend zusammen, wird die Handlung zur totalen Nebensache und verkommt das Figurenheer zur Bedeutungslosigkeit.

Was bleibt, ist die überragende Technik. Und in diesem Fach lässt sich Robotic Angel wahrlich nicht lumpen. Sowohl die Oberfläche als auch der Untergrund sehen vorzüglich aus. Hier tummeln sich die aberwitzigsten Ideen, das Design ist verblüffend und stilsicher, die Hintergründe stark belebt, die Bewegungen flüssig und jedes Bild platzt fast vor Details.
In dieser Beziehung spielt Robotic Angel definitiv in der obersten Anime-Liga mit. Einen Abzug in der B-Note muss sich das Werk allerdings gefallen lassen, weil einige eindeutig aus dem Computer stammende Animationen das homogen wirkende Gesamtbild harsch durchbrechen und die Ästhetik auf diese Weise empfindlich stören. Durch das eher abstrakte, altmodische Charakterdesign, das an unter anderem an Astroboy, Kaiba und ein paar Disney-Klassiker aus den 30ern erinnert, entsteht ein interessanter Kontrast zum organischen, vollanimierten Hintergrund. So wird auch auf visueller Ebene verdeutlicht, wie sehr der Mensch auf der Strecke geblieben ist, in einer von Technik dominierten Welt, die selbst natürlicher und menschlicher wirkt als ihre Erbauer, welche sämtliche Aufgaben und Funktionen an Roboter übergeben haben und so ihr Menschsein nach und nach vergaßen.
Unterlegt wird das Ganze häufig von sehnsuchtsvollen Jazzklängen, die in den besten Momenten an Cowboy Bebop erinnern. Auch sonst hat die auditive Seite des Filmes einige Ungewöhnlichkeiten auf Lager und stellt somit auch das Speziellste am ganzen Werk dar. Die unorthodoxe, auf den ersten Blick nicht immer ganz stimmige musikalische Begleitung stößt vielen bitter auf, verleiht der Szenerie aber eine besondere Atmosphäre und verstärkt die verhaltene Noir-Stimmung einiger Handlungsbausteine in großem Maße.

Fazit

Audiovisuell überwältigend, versagt das Fünfzehn Millionen Dollar teure Projekt von Regisseur Rintaro (Astroboy, X – The Movie) inhaltlich in aller Deutlichkeit. Obwohl der Film ähnlich arrogant und verschwenderisch wirkt wie die dekadenten Oberflächenbewohner von Metropolis, lohnt sich ein Blick wegen der traumhaften technischen Darbietung, von der man sich trotz allem gerne blenden lässt.

Doctor Who – Staffel 1

Der Doktor ist zurück! Mittlerweile in der neunten Reinkarnation und der sage und schreibe siebenundzwanzigsten Serienstaffel. 16 Jahre lang lag die erfolgreichste Sci-Fi-Serie der Welt auf Eis und wurde in anderen Medien fortgeführt, bis es 2005 endlich im klassischen Format weiterging. Moderner ist die Serie natürlich geworden, viel hat sich getan. Doch trägt sie das Herz immer noch am rechten Fleck.

Stand back, boys. Surf’s up!

Story

Zwar ist der Doktor wieder da, doch warum er in neuem Körper auftritt, bleibt unbeantwortet. Ist aber auch nicht so wichtig, denn schließlich – nun ja, der Doktor eben.
Als er ins graue London der Gegenwart reist, um ein paar beunruhigend lebendigen Schaufensterpuppen und ihrem wabernden Meister das Handwerk zu legen, flieht ihm Rose Tyler über den Weg. Und weil der Doktor eine Schwäche für Menschlein hat, macht er die neunzehnjährige Blondine auch gleich zu seiner neuen Gefährtin. Gemeinsam rauschen sie durch Raum und  Zeit und tauchen zufällig immer dort und dann auf, wo und wenn sich schwerwiegendes Unheil zusammenbraut.
Zwischendurch hat Rose ein paar Beziehungsprobleme in ihrem alten Leben zu lösen, der Doktor trifft auf eine verhasste Nemesis und ein paar verkleidungsfreudige Aliens sorgen immer mal wieder dafür, dass die Welt im Allgemeinen und London im Speziellen vor dem Untergang bewahrt werden muss.

Kritik

Allem voran muss sich der Rezensent an dieser Stelle als Frevler outen. Seine Dr. Who-Kenntnis war bis zu dieser Staffel tatsächlich nur rudimentär vorhanden. Manch einer mag nun anmerken, dass ihm damit automatisch die Kompetenz fehle, eine Sci-Fi-Seite zu leiten. Und vielleicht stimmt das. Aber es wird emsig daran gearbeitet, diesem Zustand abzuhelfen.
Sollten dem Schreiber die gewitztesten Anspielungen und Running Gags daher entgangen sein, so möge er in den Kommentaren mit der Härte eines Dalek gerügt werden.

Zuallererst muss gesagt werden, dass der Doktor bereits in der ersten Folge einen gelungen Auftritt hinlegt und ein paar sehr kernige Charakterzüge von Christopher Eccleston spendiert bekommt. Das enorme Grinsen, die abstehenden Ohren und der immer etwas abgewetzte Aufzug verpassen der Figur eine aufregende Mischung aus Kindlichkeit, Getriebenheit und verdrängter Melancholie. Besonders dann, wenn seine nicht ganz so edlen und teils überraschend impulsiv auftretenden Attribute sich bemerkbar machen, wird der Doktor zu einer ziemich spannenden Gestalt.
Selbiges lässt sich über seine Gefährtin Rose leider nicht sagen. Das mag zum Teil am begrenzten Talent von Billie Piper liegen, vor allem aber ist der blonde Sidekick einfach viel zu uninteressant. Ihre jugendliche Spontaneität soll vermutlich süß und sympathisch sein, während ihre einfach gestrickte Mutter und der bodenständige Freund die nötige Portion Familientragik und Entscheidungsdrama einbringen sollen. Bis auf wenige Momente wirkt beides aber immer etwas etwas befremdlich und aufgesetzt.
Captain Jack Harkness sorgt da in den letzten 5 Folgen für deutlich mehr Pepp und Dynamik und schafft Erwartungen an weitere Auftritte und natürlich sein Torchwood-Spin-off.
Wie das Gespann in der zum Wahrzeichen gewordenen Notrufzelle durch Raum und Zeit trudelt, um in guter alter Akte X-Manier immer dort aufzutauchen, wo gerade die Welt, das Universum oder sonst irgendwas aus den Fugen gerät, ist meist recht nett und spaßig anzusehen. Durchhänger existieren zwar, werden vom Charme der Serie aber in fast allen Fällen abgefedert. Einzig eine zwar klassische, aber auch viel zu triviale Geistergeschichte und ausgerechnet die erste wirkliche Doppelfolge haben fühlbare Längen. Bei den zahlreichen Ausflügen ins All kann Dr. Who hingegen seine Muskeln spielen lassen. Unterschiedliche Planeten gibt es aus Budgetgründen zwar nicht zu bestaunen, doch auch die diversen Raumstationen und ihre fremdartigen Bewohner machen in ihrer großen Vielfalt Spaß und überraschen immer wieder mit vergnüglichen Details.
Dass die Serie aus ihrem trashigen Look kein Geheimnis macht ihn mit Vorliebe selbstironisch betont, ist allseits bekannt. Besonders gelungen sind Referenzen an die eigene Vergangenheit, die auch mit entsprechend antiquierter Optik gewürdigt werden. Trotzdem, oder gerade deswegen, wäre in einigen Szenen mehr Handgemachtes und weniger Computertrickserei angenehm gewesen. Auf der anderen Seite hat die Serie ein paar toll designte Kreaturen zu bieten, wie z.B. die Leiterin der Gamestation im Staffelfinale.

Es bleibt ein unentschlossener Eindruck. Gerade die Hauptgegner dieses Neustarts entpuppen sich als schwach und zu unergiebig, um über drei Episoden hinweg zu unterhalten. Auch ansonsten strotzt keiner der Miniplots vor Einfallsreichtum. Sie verlaufen meist nach bekanntem Muster und werden zu selten durch Variationen aufgelockert.
Aber irgendwie kann man Dr. Who auch eine kleine Absolution erteilen, nach hunderten von Folgen nicht mehr die allerfrischesten Ideen in der Hinterhand zu haben. Außerdem stimmt das Gesamtbild: Die Serie trabt leichtfüßig entlang ihrer Linie und krümelt dabei schelmisch mit ihren harmlosen Späßchen. In einem Rutsch geguckt, ist sie deswegen nicht sehr bekömmlich, schaut man die Folgen mit einem gewissen Abstand zueinander, funktioniert das Konzept aber überwiegend gut.
Der Humor sitzt meistens und hat vor allem eine eigene Note, ernüchtert ab und an aber auch mit zu platten Gags der Marke Körpergeräusch.
Neben dem ambivalenten Charakter des Doktors ist es aber gerade dieser beschwingte Grundton, der die Serie so angenehm und sympathisch macht. Trotz einiger mittelschwerer Mängel kehrt man daher immer wieder gerne in die TARDIS zurück und fängt sogar an, sich nach einer Weile ein bisschen heimisch in diesem großen kleinen blauen Kasten zu fühlen.
Bis zum nächsten Doktor in Staffel 28.

Fazit

BBC hat den Doktor wiederbelebt und der Doktor macht Spaß. Zwar macht die britische Erfolgsserie nicht alles gut, versprüht aber so viel Esprit, dass man ihr Schönheitsfehler und auch allzu generische Erzählmuster gerne verzeiht.

KW 40 – Star Trek 2: Into Darkness, Kick-Ass 2, Planet der Affen: Prevolution, Godzilla, Mobios, Area 52, The Avengers 2

So angetan wir vom letzten Star Trek-Film auch waren, verzichten wir doch drauf, es den anderen News-Portalen gleichzutun und die drei läppischen Frames aus Star Trek 2: Into Darkness zu zeigen, in denen ein Spock in einem Vulkan steht.
Ebenso verfahren wir mit einem leicht spoilernden Bild von den Kick-Ass 2-Dreharbeiten, das wenig zeigt, aber fast schon zu viel verrät.
Also weg von den Dingen, über die hier nichts zu lesen ist, und hin zu den richtigen News:

Cäsar und die dicken Monster

Vor zwei Wochen haben wir berichtet, dass Planet der Affen: Prevolution ohne Regisseur dasteht, weil es Reibereien mit dem straffen Terminplan von 20th Century Fo gab. Nun steht fest, wer Rupert Wyatt beerben wird: Der Cloverfield und Let Me In-Regisseur Matt Reeves ist nun für den Film verantwortlich und wird vermutlich ein Tempo vorliegen, das das ungeduldige Studio zufriedenstellt.

Bekanntlich soll Monsters-Regisseur Gareth Edwards den Godzilla-Neustart zum Erfolg führen. Offensichtlich ist man studiointern mit dem Script von Iron Man 3 sehr zufrieden, denn Autor Drew Pearce setzt sich noch einmal ans Godzilla-Drehbuch, um ein paar Fehler auszubügeln, so sagt man. Im Gegensatz zu den bisherigen Filmen soll diese Version besonders bodenständig und realistisch daherkommen. Da wir immer noch von der verstrahlten Riesenechse Godzilla reden, ist dieses Versprechen sicher mit einiger Vorsicht zu genießen, bekömmlicher als das Roland Emmerich-Disaster aus dem Jahre 1998 sollte der Film aber gewiss werden.

Lynne Ramsay, die einigen durch We need to talk about Kevin bekannt sein dürfte, will einen klassischen Science-Fiction-Film machen. Mobios lautet der Name des Projekts, das Raumschiffe, widrige Aliens und auch sonst alles, was dazugehört, beinhalten wird. Orientieren soll sich die Geschichte an der Moby Dick-Erzählung.
Sture Männer, die monströse Allgiganten jagen liest sich für scififilme.net eigentlich ganz gut.

Top Secret – Orte und Gerüchte

Der Comic Area 52 aus dem Jahre 2001 soll überraschend verfilmt werden. Verantwortlicher Regisseur ist ein gewisser Johnny Rosenthal, der in Sachen Film noch relativ unbefleckt ist. Bisher spuckt imdb lediglich eine Drehbucharbeit für The Convention aus.
Die Vorlage handelt von einem geheimen Lager in der Antarktis, in dem all das rumliegt, wofür sich die Area 51 zu schade für ist. Alientechnologie zweiter Klasse sozusagen. Doch wie es nun mal ist mit solchen Lagern, geht irgendwann alles schief und ein unbedeutender Niemand muss die Welt retten.

Gestern noch haben wir spekuliert, welche Neuzugänge das eingespielte Heldenteam in The Avengers 2 bereichern werden. Wenige Stunden später kam eine neue Figur ins Gespräch, die als heißer Anwärter gilt. Ausgerechnet Ms. Marvel wurde von der britischen Zeitung Daily Mail erwähnt. Gespielt werden soll sie laut dem Blatt entweder von Ruth Wilson  oder Emily Blunt, welche aktuell in Looper zu sehen ist.

Ach, was soll die Eitelkeit. Die oben erwähten drei Frames zu Star Trek 2: Into Darkness gibt es doch zu
sehen. Ganz einfach deswegen, weil diese Woche nicht einen vorzeigbaren Trailer hervorgebracht hat. Wer das charmante Vorgeplänkel überspringen will, kann direkt zu 1:50 im Video springen. Viel Spaß bei dieser epischen Szene.

(Quelle: comingsoon)

Capeträger – Die kommenden Superheldenfilme der Jahre 2013 – 2016

Eine kleine Auflistung der Superheldenfilme, die in den nächsten Jahren ihren Weg auf die Leinwand finden sollen. Vieles davon basiert auf Gerüchten, einiges nur auf zweideutigen Aussagen und Andeutungen und nichts davon ist in Stein gemeißelt.
Sollte irgendetwas vergessen worden oder einfach untragbar falsch beschrieben sein – platziert einen Kommentar, damit ich mich schäme.


2013

Iron Man 3 Statt Jon Favreau ist nun Shane Black für den nächsten Ausflug des Playboys zuständig. Erfahrung mit Robert Downey Jr. Konnte er schon in seinem letzten Film Kiss Kiss, Bang Bang sammeln. Gerüchten zufolge wird Iron Man 3 den Hauptplot im Marvel-Universum am stärksten vorantreiben und bereits erste Schritte Richtung The Avengers 2 gehen.

Man of Steel Im Juni kommt Zack Snyders Version (300, Watchmen) von Superman in die Kinos. Ein weiteres Reboot, dessen Trailer aber Lust auf mehr macht. Nach dem desaströsen Sucker Punch hat Snyder aber erst einmal seinen Vertrauensbonus aufgebraucht. Neben dem Trailer machen aber auch die Namen Amy Adams, Kevin Costner und Russel Crowe neugierig.

The Wolverine 1982 brachte Frank Miller ein neues Kapitel im Leben von Wolverine zu Papier. Der im Juli nächsten Jahres anlaufende The Wolverine wird sich diese Geschichte zum Vorbild nehmen und den klingenbewährten Hugh Jackman nach Japan schicken. Obwohl X-Men Origins: Wolverine bei Fans und Kritikern durchwachsen ankam, sind die Erwartungen nach den ersten Bildern bereits ungeheuer hoch.

Kick-Ass 2 Der zweite Teil des Überraschungserfolgs aus dem Jahre 2010 will sich wieder nah an der Comicvorlage Mark Millars orientieren und lockt mit Neuzugang Jim Carrey. Angepeilter Kinostart ist der September 2013.

Thor 2 – The Dark World Anfang November tritt der Donnergott wieder in Aktion und wird, wenn man der seit ein paar Tagen brodelnden Gerüchteküche im Internet Glauben schenken will, alle neun Welten als Schauplatz haben. Im Vorgängerfilm gab es nur drei Welten zu sehen: Midgard (die Heimat der Menschen), Asgard (Die Heimat der Götter) und Jotunheim (Die Heimat der Eisriesen).

Hulk (Serie) Während Hulk sich im Kino gleich zweimal mehr schlecht als recht behaupten musste, soll es dank Mark Ruffalos angenehmer Neuinterpretation gleich eine ganze TV-Serie für den grünen Wutberg geben. Zwar ist das Jahr 2013 mal als Datum genannt worden, doch gehen wir eigentlich von einem deutlich späteren Start aus.


2014

Justice League 2013, 2014 – vielleicht auch gar nicht. Noch hält sich DC sehr bedeckt und auch sind die meisten Superhelden des DC-Universums verhältnismäßig unbekannt, doch das Internet ist fleißig am Spekulieren. Ein Drehbuch ist wohl fertig, inszenieren soll das Wachowski-Bruderpaar (Matrix). Was auch immer da kommt, es wird zumindest interessant.

Captain America 2: The Winter Soldier Nach dem Erfolg von The Avengers bekommt natürlich auch der recht mäßige Captain America: The First Avenger eine eigene Fortsetzung spendiert. Dieses Mal geht’s allerdings in der Gegenwart zusammen mit Bucky Barnes, Falcon und Dum Dum Dugan zur Sache.

X-Men: Days of Future Past Nach Logans zweitem Soloausflug dürfen die jungen X-Men wieder ran. Im Juli 2014 wird mit Michael Fassbender und Patrick Stewart die Brücke zur originalen Trilogie geschlagen.

Guardians of the Galaxy Eine zweite Heldentruppe des vielfältigen Marvel-Universums kriegt ihren eigenen Film spendiert. Während die Avengers sich vornehmlich dem Schutz unseres liebgewonnen Heimatplaneten widmen, kümmern sich die Guardians oft the Galaxy um den ganzen Rest der Milchstraße. Mit von der Partie sind ein mutierter Astronaut, ein ehemaliger Saxophonist, ein Adoptivkind von Thanos, ein vormals schurkischer Baum und ein Waschbär. Ja, ein Waschbär.
Bei einer solch seriösen Truppe scheint der verpflichtete Regisseur James Gunn fast die einzig logische Wahl. Schließlich konnte er mit Slither erste Sci-Fi-Erfahrung sammeln und schnupperte mit Super die wohl speziellste Superheldenluft des Filmbusiness.
Fortan muss sich Thanos also nicht nur den Avengers, sondern auch diesem bunten Grüppchen stellen. Böse haben’s schwer.

Ant-Man Nach gescheitertem Anlauf soll Ant-Man nun doch seinen Kinoauftritt spendiert bekommen. Regisseur Edgar Wright ist dafür zuständig, dass der mit Insekten palavernde Superheld, der seine Größe variieren kann, der breiten Öffentlichkeit vorgestellt wird. Da er in der Comicwelt Gründungsmitglied der Avengers ist, dürfen wir uns womöglich sogar auf eine Beteiligung in The Avengers 2 freuen.

The Amazing Spider-Man 2 Nach dem Erfolg des Serienneustarts werden Andrew Garfield, Emma Stone und Embeth Davidtz erneut unter der Direktion von Marc Webb das Spidey-Universum mit Leben bevölkern. Am 17. April 2014 sollen die Netze gesponnen werden.


2015

S.H.I.E.L.D. Ein Termin steht eigentlich noch nicht fest, doch scheint das Jahr der Avengers-Fortsetzung plausibel. Josh Whedon wird parallel zum Superhelden-Ensemble ein paar S.H.I.E.L.D.-Agenten ins Feld schicken. Umgesetzt wird das Konzept als TV-Serie. Die Idee, eine Serie in einem Universum voller Superhelden spielen zu lassen, deren Protagonisten aber ganz ordinäre Menschlein sind, klingt jedenfalls ganz nett.

The Avengers 2 Wenn alle Superhelden ihre neuen Einzelabenteuer bestritten haben, geht’s wieder ans Gruppenerlebnis. The Avengers 2 wird am 1. Mai 2015 in die Kinosäle rufen und neben den bereits bekannten Capeträgern wohl noch einen ganzen Schwung neuer Figuren im Heldenkosmos willkommen heißen. Wie stark die Erlebnisse von den Guardians of the Galaxy Einfluss nehmen werden, ist nicht bekannt. Da die beiden Heldentruppen sich aber den Bösewicht Thanos teilen, darf man zumindest mit ein paar dicken Parallelen rechnen. Neben Ant-Man wären ansonsten noch The Wasp und Falcon mögliche Kandidaten. Außerdem könnten Galactus, der Silver Surfer und War Machine eine Rolle spielen. Allerdings ist im Augenblick schwer vorstellbar, dass Marvel seine noch halbwegs geerdete Heldentruppe durch zu viele abstruse Zusatzfiguren dem Publikum entfremden möchte. Andererseits kann und wird in den nächsten 2 ½ Jahren vermutlich einiges geschehen.
Sollte das Konzept auch dieses Mal so gut funktionieren, erwartet uns in den Jahren 2017 – 2020 jedenfalls ein ganzes Bündel neuer Filme.

Hulk (Film)  Neben der bereits erwähnten Serie soll auch der dritte Kinoanlauf für den wütenden Wissenschaftler gewagt werden. Der Film soll (natürlich) auf der Serie basieren, mehr als das ist allerdings noch nicht bekannt.


2016

The Batman Keine Justice League ohne den Dunklen Ritter. Dieser Logik folgend, wäre das früh angesetzte Datum für Justice League jedoch reichlich unwahrscheinlich. Wie dem auch sei, Warners Goldmine Batman wird natürlich nicht einfach geschlossen, nur weil Herr Nolan seine Geschichte erzählt hat. Jedenfalls ist 2016 für ein Reboot im Gespräch und wir sind skeptisch. Aber vielleicht entpuppt sich die Schrecknachricht auch bald schon als Ente.

 

Looper

Wer seine Karriere mit einem Film wie Brick beginnt und drei Jahre später den unbeschwerten Brothers Bloom folgen lässt, wirft vor allem die Frage auf, wie der dritte Film von Regisseur und Drehbuchautor Rian Johnson aussehen wird.
Dass die Antwort dann ausfällt wie Looper, damit war nur schwer zu rechnen. Zum Glück steht dieser kleine Zeitreisethriller seinen Vorgängern qualitativ in nichts nach und beschert uns in einem Jahr, das sich von seiner Science-Fiction-Seite bisher eher enttäuschend zeigte, eine wahrlich angenehme Überraschung.


Dieser blöde Zeitreisen-Scheiß verbrutzelt einem total das Gehirn

Story

In unverbindlichen „30 Jahren“ ist Zeitreiserei keine Fiktion mehr. Dafür bringt die Zukunft aber auch Probleme mit sich, zumindest für Organisationen krimineller Natur. Da die Rechtsmedizin nahe an der Perfektion ist, kann die Mafia in ihrer Zeit keine Leichen mehr entsorgen, ohne früher oder später geschnappt zu werden.
Die Lösung: Die zu Exekutierenden werden 30 Jahre in die Vergangenheit geschickt und dort hingerichtet. Für diesen Job werden Personen aus derselben Zeit engagiert; die sogenannten Looper. Sie bekommen eine Waffe, einen Zeitpunkt und einen Ort mitgeteilt und müssen dann nur noch im richtigen Augenblick den Abzug betätigen. Die Bezahlung ist fürstlich, die Aufgabe simpel, nur einen Haken hat die Sache. Damit die Henker 30 Jahre in der Zukunft nicht plötzlich Probleme machen, stehen auch sie auf der Todesliste der Mafia, werden in der Zeit zurückgeschickt und von ihrem jüngeren Ich gerichtet. Sie sind selbst ihr letztes Opfer und werden anschließend freigestellt, um ganze 30 Jahre in Saus und Braus zu leben, ehe ihr unweigerliches Ende kommt.
Joe ist ein solcher Looper und tut unabsichtlich, was man unter keinen Umständen tun darf. Er lässt sein 30 Jahre älteres Ich entwischen und steht fortan ganz oben auf der Abschussliste des organisierten Verbrechens.

Kritik

Die gute Arbeit beginnt bereits beim Trailer. Dieser scheint viel zu zeigen, verrät in Wirklichkeit aber so gut wie gar nichts. Außerdem präsentiert er Looper als ein rasant geschnittenes Spektakel mit Blut und Blei. Was einen dann aber erwartet, ist anders. Nämlich ruhig, nachdenklich und alles andere als arm an Anspruch. Natürlich gibt es auch die versprochene Action. Wenn zur Waffe gegriffen wird, dann richtig – das Gezeigte ist in diesem Fall direkt, markig und ausgesprochen unangenehm, aber eben nicht so allgegenwärtig wie vom Trailer suggeriert.
Trotzdem bleibt das mulmige Gefühl den ganzen Film über bestehen. Das Amerika der Zukunft ist ein Loch, steht knietief in einer Horde aus Obdachlosen und funktioniert wieder nach dem Recht des Stärkeren. Jeder hat die Waffe im Anschlag und wenn eine arme Seele der neuen Edelkarosse zu nahe kommt, wird sie einfach niedergeschossen. Die Science-Fiction-Elemente, die abseits der sozialen Entwicklung Einzug in die Gesellschaft gefunden haben, sind vorbildlich dezent integriert. Futuristische Fahrzeuge, weiterentwickelte Alltagsgegenstände und ein paar subtil im Bild auftauchende Gadgets machen die Zukunft glaubwürdig. Das alles wirkt vor dem Hintergrund der verwahrlosten Straßenzüge und dem absolut außer Kontrolle geratenen Stadtleben aber sinnlos und verloren. Insgesamt macht das Szenario einen noch glaubwürdigeren Eindruck als z.B. das ähnlich gebeutelte L.A. in Strange Days oder die düstere Vision von Children of Men. Das urbane Treiben findet überwiegend in feuchten Gassen oder kahlen Hinterzimmern statt, Sonnenlicht ist die Ausnahme. Wenn die Handlung in der zweiten Hälfte aufs Land verlagert wird, ändern sich zwar Tageszeit und vorherrschende Farben, die Stimmung bleibt aber aufs Äußerste beunruhigend, kalt, hoffnungslos und von Anfang bis Ende bitter. Dazu trägt auch der sehr eigenwillige Score bei, der passend und atemberaubend präzise eingesetzt wird.
Einzig bei einer recht speziellen Eigenschaft bestimmter Leute kann man sich fragen, ob sie für das Funktionieren der Geschichte tatsächlich notwendig ist, wirkt sie in der auf Authentizität bedachten Welt doch minimal deplatziert und scheint in erster Linie für ein paar schicke Showeinlagen zu existieren. Aber das ist sicherlich Geschmackssache, stört die dichte Atmosphäre keineswegs und verleiht ihr sogar einen leicht surrealen Grundton.

Sämtliche Schauspieler machen einen hervorragenden Job. Allen voran natürlich Joseph Gordon-Levitt und Bruce Willis als dessen gealterte Version. Trotz ihrer Unterschiedlichkeit nimmt man ihnen die geteilte Identität sofort ab. Ein Problem, an dem viele Filme mit ehrlosen und eindeutig amoralischen Protagonisten leiden, wissen die Stars ebenfalls elegant zu lösen. Denn der kriminellen Natur der Hauptperson zum Trotz fühlt sich der Zuschauer an den innerlich zerrissenen Charakter gebunden, weil Willis und Gordon-Levitt die Gequältheit und die inneren Konflikte ihrer gemeinsamen Figur absolut überzeugend rüberbringen. Als Zuschauer fiebert man nicht nur mit, man hat sogar Mitleid mit dem gebrochenen Mann. Und das, obwohl der Film zu keiner Sekunde eindeutig Position bezieht, denn die Beweggründe des jungen Joe sind – je nach Perspektive – gleichermaßen falsch wie richtig. Ebenfalls sehr überzeugend ist Emily Blunt in ihrer ungewöhnlichen Rolle. Jeff Daniels, der den Kopf des Syndikats gibt, überragt die restlichen Darsteller aber beinahe, obwohl seine Nebenfigur nur in wenigen Szenen auftritt. Dabei wirkt sie bis zum Schluss verderblich und väterlich zugleich und schafft dadurch einen sehr interessanten Widerstreit.

Und da auch die Geschichte stimmt, über die hier keineswegs ein Wort zu viel verraten werden soll, ist an Looper eigentlich kaum etwas auszusetzen. Der Film hat keinerlei Längen, ist straff erzählt und wirkt doch nie gehetzt. Dabei findet der Streifen, wie schon die anderen Werke von Rian Johnson, schnell ein ganz eigenes Tempo, das den Sog des Gezeigten noch einmal mächtig verstärkt.
Zeitreisefilme haben unweigerlich ein besonders schweres Los, da sich in ihnen fast schon automatisch Probleme in Sachen Logik und Kausalität einnisten. Looper ist in dieser Hinsicht etwas eigenartig. Natürlich ist der Film sich dieser Last bewusst und scheint sich erst einmal einzuigeln, indem Willis‘ Figur auf Nachfrage nur genervt stöhnt, dass sie keine Lust habe, darüber nachzudenken. Allerdings ist man nicht so feige, wie es auf den ersten Blick wirken könnte. Denn tatsächlich wird die Möglichkeit einer Erklärung angedeutet, die nicht nur recht clever ist, sondern viele scheinbare Fehler nach kurzem Überdenken unschädlich machen kann. Allerdings bleibt es bei einer Andeutung – und es liegt in der Hand des Zuschauers, dieses Angebot dahingehend zu auszulegen oder eben nicht. Gerade in dieser Hinsicht bietet der Film viel Diskussionsstoff. Und eine große Ungereimtheit bleibt in jedem Fall bestehen.

Feststeht, dass man nicht mit mehr Information in den Film gehen sollte, als der Trailer an die Hand gibt. Hier gilt eigentlich in verstärktem Maße was über andere twistorientierte Filmchen wie etwa Cabin in the Woods gesagt wird. Je unvorbereiteter und ahnungsloser man sich heranwagt, desto besser.
Haltet euch also fern von sämtlichen Reviews, Inhaltsangaben und eingeweihten Freunden mit lockerer Zunge, damit dieses kleine Sci-Fi-Juwel seine Wirkung ungestört entfalten kann.

Fazit

Ein Film der eigentlich alles hat, was man sich wünschen kann. Schwebende Motorräder, Zeitreisen und einen amoklaufenden Bruce Willis. Dabei wird er von Anfang bis Ende rasant erzählt, hat trotzdem emotionale Tiefe und hantiert dabei auch noch klug mit großen Fragen. Dass Looper mit seiner speziellen Neo-Noir-Ästhetik zusätzlich auch noch eine Augenweide ist, macht ihn endgültig zu einem der sehenswertesten Filme des laufenden Jahres.

KW 39 – X-Men: Days of Future Past, The Amazing Spider-Man 2, Frankenstein, Robopocalypse, The World’s End, Looper, Spiders 3D

Die Enden der Welt und gezeichnete Zeit

Langsam gerät Robopocalypse, das neue Kind von Steven Spielberg, ins Rollen. Tom Rothman wird produzieren und Chris Hemsworth (The Avengers) sowie Anne Hathaway (The Dark Knight Rises) werden vermutlich größere Rollen übernehmen. Ben Wishaw befindet sich ebenfalls in Gesprächen (Das Parfum). Im neuen Jahr, sollen die Dreharbeiten beginnen, damit es der Film pünktlich am 25.04.2014 weltweit in die Kinos schafft.

Neue Gesichter hat ebenfalls The World’s End bekommen, zu dem nun Hobbit und Watson Martin Freeman sowie Eddie Marsan gestoßen sind.

Eigentlich ist unser wöchentlicher Trailer ein anderer – zuvor wollen wir Euch aber keineswegs den neuen Trailer zu Looper vorenthalten, der voll animiert und toll geschnitten ist und somit damit die letzten Sorgen bezüglich des in 2 Tagen anlaufenden Filmes beiseite räumt. Näheres gibt es in Kürze in unserer Kritik zu Looper.

Superhelden und der künstliche Mensch

Patrick Stewart (Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert) erklärte auf der Comic Convention in Montreal kurz, aber klar, dass er beim Sequel zum gelungenen X-Men: Erste Entscheidung mitmischen werde. Der Film, dessen Titel  X-Men: Days of Future Past schon so manches andeutet, wird die Brücke zwischen den X-Men-Jungspunden und den Mutanten der Akademie, wie wir sie kennen, schlagen. Demzufolge schein ein Auftritt von Patrick Stewart in seiner bekannten Rolle des Professor Charles Xavier durchaus logisch.
Mit etwas Glück wird der Film die Erinnerung an X-Men: Der letzte Widerstand sogar vollständig tilgen.

Nachdem erfolgreichen Reboot war es eigentlich nur eine Formsache: The Amazing Spider-Man 2 wird wieder Andrew Garfield in der Rolle des gar nicht so schüchternen Peter Parkers und wiederholt Marc Webb auf dem Regiestuhl haben. Freunde der neuen Interpretation des Fassadenkrabblers können sich also auf eine Fortsetzung im selben Stil freuen. In die Kinos soll der 3D-Film am 2 Mai 2014 gelangen.

Auch Paul McGuigans (Lucky Number Slevin, Sherlock) Verfilmung des beliebten Frankenstein-Stoffes gewinnt langsam Konturen. Man sagt – und das ist der eigentliche Grund für diese News hier – dass eine Science-Fiction-Version der Frankenstein-Geschichte erzählt werden soll. Davon abgesehen, dass die künstliche Erschaffung eines Lebewesens durch die Wissenschaft schon immer Science-Fiction gewesen ist, klingt das keineswegs uninteressant.
Für die Rolle des buckligen Igors hat sich kürzlich ausgerechnet Harry Potter-Darsteller Daniel Radcliffe beworben.

Zum Abschluss der Trailer zu Spiders 3D, der Alien-Invasion und Tierhorror zu kombinieren versucht.

(Quelle: comingsoon)

Zardoz

Nachdem das britische Film-Urgestein John Boorman mit Point Blank bekannt und bevor es mit Excalibur berühmt wurde, kam unter Anderem Zardoz. Sean Connery versuchte, das James Bond-Image, das die meisten Darsteller des Geheimagenten für ihre ganze restliche Karriere markiert, mit einer Rolle abzulösen, die sich in jeder Beziehung vom adretten Doppel-Null-Agenten unterscheidet.

The gun is good, the penis is evil.

Story

Im Jahre 2293 streifen barbarische Horden über die brache Erde und schlachten im Namen ihres zornigen Gottes Zardoz, der als gewaltiger fliegender Steinkopf durch die Landen schwebt, die Schwächeren ab. Die Brutalen werden sie genannt und dienen ihrem Gott in der Hoffnung, nach dem Tod Einlass in die sagenhafte Vortex zu bekommen, um dort ein paradiesisches Dasein zu führen.
Als der numinose Schädel wieder einmal zu seinen Jüngern spricht, schleicht sich der erbarmungslose Zed in sein Inneres und erschießt eine Person, die sich im Vorspann als ein Magier vorgestellt hat, der die Protagonisten manipuliert.
Über den schwebenden Kopf gelangt er in die Vortex, wo er die Ewigen antrifft. Menschen, die den Tod überwunden haben und in einer utopischen Gemeinschaft existieren, die von dem Supercomputer Tabernakel verwaltet wird. Der auf seine Instinkte reduzierte Schlächter stößt auf eine Gesellschaft, die sich der Instinkte längst entledigt hat – und trotzdem in vielerlei Hinsicht grausamer ist als die Bewohner der Außenwelt.
Während Zed, von den misstrauischen Ewigen als spannendes Versuchsobjekt angesehen, nach und nach das Leben in der Vortex kennenlernt, erfährt er schnell, dass auch die Unsterblichen nicht ohne Sorgen sind.

Kritik

Gerade mal eine Million Dollar hat das Spektakel gekostet. Ein Fünftel davon strich Sean Connery für seine Gage ein. Trotzdem reichten die verbliebenen Kröten aus, zwei Sci-Fi-Welten, die unterschiedlicher kaum sein könnten, auf die Leinwand zu zaubern.
Im Außenbereich regieren die Barbaren, die mit antiken Schusswaffen auf Pferderücken die Order ihrer strengen Gottheit umsetzen. Obwohl quasi im Vorgarten von Boorman, Regisseur, Drehbuchautor und Produzent in einer Person, gedreht wurde, wirkt die verwilderte Welt grimmig, erbarmungslos und fremdartig. Dass das Geld sogar so knapp war, dass den Statisten die Kostüme im wahrsten Sinne des Wortes auf den Leib gemalt werden mussten, fällt auch dann nicht auf, wenn man in Besitz dieser Information ist. Obwohl der Film mit einem fliegenden Menschenkopf beginnt und direkt mit einem fliegenden und Gewehre kotzenden Steinkopf weitergeht, wirkt er nie unfreiwillig komisch. So falsch dieser Satz auch klingen mag.
Selbst Connery, der wie eine verbotene Mischung aus Danny Trejo und Sacha Baron Cohen aus Borat aussieht, spendet dem Werk durch seine brodelnde Präsenz einen tiefsitzenden Ernst und lässt die schrägen Geschehnisse und finanziellen Notbehelfe des Filmes in ihrer Ganzheit einfach richtig erscheinen. Eigentlich existiert in Connerys Spiel nur passive Irritation und unbändige Wut und nichts dazwischen, doch imponiert der Schotte in jeder Szene durch sein bloßes Auftreten.
Sobald der wortkarge Protagonist dann einen Fuß in die Vortex gesetzt hat, sieht man dem Science-Fiction-Film die begrenzten Mittel zwar stellenweise an. Zum einen hat die bühnenhafte Treiben aber eine ganz eigene Atmosphäre und zum anderen wird das schräge Filmkonzept mit bissigem Ernst rübergebracht, sodass man nach kurzer Zeit vergessen hat, ein eigentlich nur semiprofessionelles Filmset zu bestaunen, weil die dichte Welt einen verschlungen hat.
Auch sonst nimmt sich Zardoz jede Menge vor. Während der Film zeigt, wie sich der Exterminator Zed (der sicherlich nicht zufällig wie der letzte Buchstabe des Alphabets heißt) inmitten von Menschen wiederfindet, die eine Stufe erreicht haben, die Fortpflanzung, Schlaf und selbst den Tod nicht mehr benötigt, wartet er nicht nur mit einigen Überraschungen auf, sondern hat auch auf der Metaebene einiges zu sagen.
Die vielen ätherischen Szenen, das verstörende Verhalten der Ewigen und die pure Dekadenz ihrer Gesellschaft bieten in der  Zusammenstellung einige unaufdringliche Denkanstöße, ohne je belehrend zu sein. Da Zed selbst kaum als Identifikationsfigur dienen kann, fühlt man sich als Zuschauer ebenso hilflos in das unverständliche Treiben hineingeworfen wie er selbst. Bemerkenswert ist dabei seine Charakterentwicklung, die geschmeidig drei grundverschiedene Etappen abklappert, ohne dabei aufgesetzt zu wirken – auch  hier wieder Dank an die Schauspielkünste von Connery, der mit Zed die vielleicht anspruchsvollste Rolle seiner Karriere hatte. Wie sich der gewissenlose Wilde plötzlich selbst als Opfer wiederfindet und wie ein Tier gehalten wird, das römisch anmutenden Ausschweifungen beiwohnt, um sich später zum Erlöser aufzuschwingen, wird dem ungeschliffen Wesen seiner Figur zum Trotz mit viel Feingefühl dargestellt.

Gerade zum Rad schlagenden Ende hin pfeift der Film auf konventionelle Erzählschemata und das breite Publikum und fährt ein furioses wie hypnotisches Finale mit viel Schauwert und Tiefgang auf, ohne den  aufmerksamen Betrachter dabei vollständig alleine zu lassen. Anfangs wirkt die Geschichte noch etwas höhepunktlos und besticht hauptsächlich durch schöne Bilder, doch etwas später wird klar, dass Zardoz sich etwas weiter wagt, als man anfangs vermutet.
Die Geschichte über Menschen, die auf dem Weg der Vervollkommnung irgendwo falsch abgebogen sind und sich in ihrem Überfluss eigentlich nichts sehnlicher wünschen, als endlich sterben zu können, bietet gerade im Mittelpart viele unheilvolle Szenen, in denen die Vortex oftmals wie eine gescheiterte Kommune wirkt. Tragische Elemente und purer Wahnsinn reichen sich die Hand und ergeben zusammen ein einzigartiges Portrait, das durch philosophische Versatzstücke und einfallsreiche Science-Fiction-Spielereien perfektioniert wird.
Zardoz ist ein farbenfrohes Mahnmal für eine Gesellschaft am Scheideweg, ein verstörend präziser Ausblick auf das, was wir heute in gewissem Sinne sind, nebenbei etwas oberflächliche Religionskritik und dabei in jeder Minute ein unverkennbares Zeitdokument der 70er.

Fazit

Ein Film, der vieles auf einmal ist, dabei aber nicht zerfasert und dessen eigenwilliger Faszination man sich auch heute nicht entziehen kann. Damals wie heute lassen sich einige Szenen natürlich belächeln, im Zusammenhang funktioniert das befremdliche Filmchen aber bestens.
Zardoz hat viel zu erzählen und überhebt sich trotz des vergleichsweise winzigen Budgets an keiner Stelle. Abgerundet wird der beunruhigende Zukunftstrip von einem poetischen Ende und der wertvollen Erkenntnis, dass Mehl des Mannes mächtigste Waffe ist.

KW 38 – Hulk, Guardians Of The Galaxy, Planet der Affen: Prevolution 2, Die Saat

Marvel: Ein Waschbär und Hulk gegen Thanos

Im ständigen Strudel der Neuigkeiten um anstehende, angedachte, andersartige und abgesagte Comicverfilmungen konnte man diese Woche ein paar Worte von Kevin Feige (der jedes einzelne Projekt der Marvelstudios seit der Jahrtausendwende produziert hat) aufschnappen, die es durchaus würdig sind, verbreitet zu werden.
Als er in einem MTV-Interview über die Zukunft von Hulk gelöchert wurde, erwiderte er, dass er ein Freund der Geschichten Planet Hulk und World War Hulk sei. Das Problem hierbei ist naheliegender Weise, dass derartig folgenreiche Geschichten natürlich mit dem restlichen Filmuniversum von Marvel konform gehen müssen. So oder so wird noch einiges an Zeit ins Land gehen, ehe der grüne Wüterich wieder ein Soloabenteuer bestreiten darf, da zuvor erst einmal der The Avengers-Nachfolger den immer noch angeschlagenen Ruf der Figur zu festigen hat. Ob dies überhaupt geschehen wird, nach den ersten beiden gescheiterten Anläufen nämlich alles andere als geklärt.
Trotzdem – ein aufgebrachter Mark Ruffalo im All wäre sicher sehenswert.

Was The Avengers 2 und Guardians of the Galaxy mit ziemlicher Sicherheit teilen werden, ist Oberbösewicht Thanos, dem die Heldentruppen beider Filme sich auf ihre Art stellen müssen. Während die Frage nach dem Regisseur im Hauptprojekt The Avengers 2 nie wirklich offen war, war der entsprechende Posten bei Guardians of the Galaxy lange Zeit unbesetzt. Seit letzter Woche ist aber klar, wer das Projekt inszenieren wird. James Gunn, der nach seinem leichtfüßigen Sci-Fi-Spaß Slither kürzlich durch den unkonventionellen wie deftigen Anti-Superheldenstreifen Super von sich reden machte, wird den Job übernehmen, den Film außerdem umschreiben und seinen ungebundenen Stil dabei hoffentlich beibehalten.
Beide Ensemble-Projekte haben nun Männer am Steuer, die zu allererst Fan und erst dann Filmemacher sind. Ein mutiger Entschluss von Marvel.

Die Affen ohne Regisseur

Weniger angenehm sieht es augenblicklich im Hause 20th Century Fox aus. Ein ganzer Batzen Hoffnungen lagert auf Planet der Affen: Prevolution 2, nachdem der erste Teil ein erfreulich stilsicher inszenierter Science-Fiction-Film geworden ist, der vor allem auch finanziell alle Beteiligten glücklich machen konnte. Rupert Wyatt, der für das Prequel verantwortlich war und auch für dessen Fortsetzung als sicher galt, hat diese Aufgabe zur Überraschung aller allerdings abgegeben. Der einfache Grund: Die vom Studio vorgegebenen Zeitfenster waren zu klein, sodass Wyatt sich um die Qualität des werdenden Filmes zu sorgen begann. Nach Plan sollte der Film im Mai 2014 in den amerikanischen Kinos anlaufen.

Nachdem Guillermo del Toros (Hellboy, Pans Labyrinth, Blade II) Karriere auch in schriftstellerischer Hinsicht Blüten trug, will er sich nun selbst daran machen, seine erfolgreiche Romantrilogie, die er zusammen mit Cuck Hogan schrieb, zu verfilmen. Der erste Teil Die Saat, in dem versucht wird, dem Thema „Vampirismus in der Moderne“ etwas Neues abzugewinnen, soll nach aktuellen Plänen eine TV-Serie werden.

(Quelle: comingsoon)