Cloud Atlas

Die Verfilmung des verschachtelten Romans Cloud Atlas stammt von dem Deutschen Tom Tykwer (Das Parfum) zusammen mit den Wachowski-Geschwistern (Matrix) und ist die mit großem Abstand kostspieligste Produktion aus deutschem Lande, überwiegend finanziert durch diverse Fördergelder.
Überraschender und gewiss auch erfreulicher Weise sieht das Ergebnis weder deutsch aus noch wie ein Werk der Wachowskis. Macht man sich die Mühe, es zu sezieren, stellt sich sogar schnell heraus, dass Cloud Atlas im Kern eigentlich klassisches Hollywood-Kino ist. Im besten Sinne.

That’s it, the music from my dream.

Story

Im Jahre 1849 freundet sich ein junger Mann während einer Schiffsreise mit einem entflohenen Sklaven an. Er  hadert mit sich, ob er den blinden Passagier verraten oder beschützen sollte, und sein körperlicher Zustand verschlechtert  sich zusehends. Nur ein zweifelhafter Herr mit noch zweifelhafterer Medizin verspricht Rettung.
Im Jahre 1936 quartiert sich ein junges Talent bei einem alten Talent ein, um endlich erfolgreicher Komponist zu werden.
Im Jahre 1973 muss eine Journalistin Courage beweisen, als sie einer Verschwörung auf die Spur kommt.
Im Jahre 2012 landet ein raffgieriger Verleger ohne sein Wissen im Altersheim und plant die Flucht.
Im Jahre 2144 wird unbequeme Arbeit von Klonen ausgeführt. Sonmi 451 ist ein solcher Klon, der über sich hinauswächst und aufbegehrt.
Im Jahre 2346 ist die Zivilisation zerfallen. Die Menschen leben in Stämmen und müssen sich vor Kannibalen schützen. Eine Fremde mit wunderlicher Technik sorgt für Staunen in der Gemeinde und für Skepsis bei einem Hirten.

Kritik

Begrüßt wird man von der Antwort auf die Frage, was eigentlich so teuer an diesem Projekt gewesen ist. Umwerfend schöne Bilder, die manchmal an die verspielte Pracht eines Tarsem Singh (The Fall) denken lassen. Gedreht wurde an imposanten Orten, die mit technischen Kniffen noch an Imposanz gewannen. Ebenfalls nicht geknausert wurde mit der Ausstattung, und das sieht man. Jedem der sechs Erzählstränge nimmt man seine spezielle Epochenzugehörigkeit ab. Unzählige kleine Details bewirken, dass der Zuschauer sich in Sekundenbruchteilen in der richtigen Zeit weiß. Nicht zuletzt diesem verschwendungssüchtigen Kunststück ist es zu verdanken, dass man in den dreistündigen Weiten von Cloud Atlas nie in Gefahr läuft, die Orientierung zu verlieren. Gleiches lässt sich über die Masken sagen. Wüsste man nicht, dass Tom Hanks, Halle Berry und der Rest des prominenten Casts in jedem Zeitabschnitt mit variierender Relevanz auftauchen, würde man sie in manchen Fällen schlicht nicht erkennen. Sechsmal sieht ausnahmslos jeder wichtige Darsteller vollkommen anders aus, sechsmal ist die Illusion perfekt. Die Verwandlungen sind teils so gut gelungen, dass es nicht nur beeindruckend ist, sondern fast schon ein wenig gespenstisch.
Die Handlungsbögen en détail aufzudröseln, ist hier nicht der richtige Ort. Deswegen sei in aller gebotenen Knappheit versichert, dass das Konzept überall aufgeht. Jede Geschichte interessiert und betört auf ihre Weise, die Darsteller wurden hervorragend besetzt und an den entsprechenden Leistungen lässt sich nicht einmal im Kleinen Kritik üben. Der Kontrast zwischen den mit Unrat befüllten Gassen des 19. Jahrhunderts und der dystopischen Zukunftsvision der Wachowskis, die hier eine Variation ihres Matrix-Helden Neo durch die Klonwelt jagen, ist maßgeblich und trägt einerseits dazu bei, dass jedes große Genre vertreten ist und zeigt andererseits in fast schon nüchterner Ergebenheit auf, dass alles nur ein großer Kreislauf ist.
Stück für Stück auf die sechs Ebenen einzugehen, ist aber auch deshalb nicht notwendig, weil sie letztlich einer einzigen Sache dienen und eine gemeinsame Aussage haben. Es sind, wenn man so möchte, sechs Belege für eine Behauptung. Cloud Atlas handelt von den großen menschlichen Fragen, die bereits unzählige Male thematisiert wurden, bei denen eigentlich ein vollkommener Konsens herrscht, wenn man „den gesunden Menschenverstand“ befragt, und die nichtsdestotrotz ständig aktuell sind – weil gesunder Menschenverstand und tatsächliche Praxis allem Anschein nach nur selten übereinstimmen.
Die Themen sind Verantwortung, Gerechtigkeit, Freiheit, Mut und Menschlichkeit – was immer man darunter für sich verstehen mag. Alle werden sie in jeder Geschichte auf ihre, oft auch auf gleiche Weise angeschnitten und zum Hauptmotiv der Geschichte gemacht. Mal ernst vorgetragen und mal heiter, mal schnell und mal langsam. Und vergessen wir nicht, es sind diese elementaren Reflexe, die – wenn von einem Film auf geschickte Weise ausgelöst – diesen zu einem wirklich guten Kinoerlebnis machen.
Tom Hanks hat hiermit einen Film mitgeschaffen, der in vielerlei Hinsicht direkt an Forrest Gump anschließt. Große, eigentlich jedem evidente Fragen mit Herz und einfallsreicher Naivität präsentiert. Nur, dass hier im Gegensatz zum „Life was like a box of chocolates“-Klassiker auch vor Sex und zerplatzenden Körpern nicht zurückgeschreckt wird, wenn es der Geschichte hilft.
Und Hanks zeigt endlich mal wieder, was für ein enormes Talent er besitzt, wenn man ihm nur herausfordernde Rollen anbietet.

Man könnte dem Werk vorwerfen, dass es mit langem Atem Botschaften predigt, die letztendlich flach und simpel sind. Und läge damit sicherlich auch gar nicht so falsch. Entscheidend ist hier aber die Art, wie das Anliegen vorgetragen wird. Und die ist eben packend und den Atem verschlagend, sodass die 172 Minuten lange schon vergangen sind, bevor man den Drang verspürt, das erste Mal auf die Uhr zu blicken.
Das liegt vornehmlich an dem Trick, dass der Film aus hunderten kleinen Cliffhangern besteht. Immer dann, wenn von einer Geschichte in die nächste gewechselt wird – und dies passiert sehr, sehr oft – steht mindestens ein großer ungelöster Konflikt im Raum. Das ist im höchsten Grade manipulativ, funktioniert aber hervorragend.
Für sich gesehen sind die Einzelerzählungen bestenfalls durchschnittlich. Die Art und Weise, wie sie vorgetragen werden und die gewaltige Masse an Reizen, die durch die Vielfalt der Szenarien geboten werden, macht die Angelegenheit trotzdem zu einem enormen Vergnügen. Sicher, prinzipiell handelt es sich um faulen Zauber. Dazu gehört auch der Fakt, dass viele Informationen nicht durch Dialoge vermittelt werden, sondern eine Erzählerstimme aus dem Off dies erledigt.
Aber es ist nun einmal verdammt guter Zauber und wie bei jedem guten Zauber ist man gerne bereit, sich widerstandslos hinzugeben.

Nicht immer, aber doch sehr häufig hat man sich für die Szenenübergänge nette bis brillante Spielereien überlegt. Bei den kunstvollen Zeitsprüngen – die manchmal nur für Sekunden währen, ehe ein weiterer Sprung bereits ansteht – werden Rösser zu Zügen, Worte zu Schiffen und die Naturelemente greifen ineinander. Diese ständige, sich über 15000 Jahre ziehende Verbundenheit wird nicht bloß durch die Montage angedeutet, sondern auch auf inhaltlicher Ebene. Ständig gibt es subtile oder offenkundige Querverweise auf Zukünftiges und Vergangenes, die immer wieder mit sanftem Druck bestätigen: Alles hängt zusammen.

Fazit

Technisch perfekt und inhaltlich stilvoll schlicht. Keine Minute unnötig und ein stetes Vergnügen. Das Mammutwerk erreicht alles, was es sich vorgenommen hat – nur die Besucher sind nicht ganz so zahlreich, wie erhofft. Spätestens auf Blu-Ray wird sich der Film aber seinen Kultstatus verdienen.
Trotzdem – oder gerade deswegen – sollte man versuchen, Cloud Atlas im Kino zu erleben. Denn die Farbenpracht und Bildgewalt wirkt auf der großen Leinwand einfach am intensivsten.

Es lohnt sich übrigens, beim Einsetzen des Abspanns auch noch die letzten Minuten auszuharren. Denn dann entlüftet eine kurze Galerie, welche Darsteller sich hinter den Masken verborgen haben und welche teils grotesken Verwandlungen sie durchmachten.

KW 47 – Independence Day 3D, Star Wars, The Host 2, Dark Skies

Verhältnismäßig mau war die vergangene Woche, was wirkliche Sci-Fi-Nachrichten betrifft. Aber schließlich bevölkern mit Dredd und Cloud Atlas ja auch zwei Genrefilme das Kino, die gemeinsam beinahe das gesamte Spektrum irdischer Science-Fiction abdecken. Wer möchte bei so viel gefesselter Aufmerksamkeit schon riskieren, einen Trailer ins Netz zu werfen, um dann zu beobachten, wie dieser unbeachtet auf den hinteren Plätzen der News-Seiten verdorrt.

Da weiße Haus in 2D und Retro-Star-Wars

Kein Independence Day 3D. Nach der großen Ankündigung, Roland Emmerichs 16 Jahre alten Blockbuster einer 3D-Konvertierung zu unterziehen und in den Kinos einfach ein zweites Mal zu melken, plätscherte es noch ein paar Bestätigungen Seitens des Studios und dann blieb es still.
Nun ist bekannt, warum. Das Projekt wurde abgeblasen. Nun tut sich natürlich die Frage auf, ob dies in irgendeiner Weise mit den Plänen zu den angepeilten zwei Fortsetzungen zu Independence Day zusammenhängt. Das Studio teilte hierzu keinerlei Infos mit. Ob Teil 2 und 3 weiterhin in Planung sind oder mit den 3D-Plänen für den ersten aufgegeben wurden, ist momentan also nicht bekannt.

Lawrence Kasdan und Simon Kinberg stoßen als Schreiber zu den Star Wars Sequels. Ersterer war damals auch an den Scripts zu Das Imperium schlägt zurück und  Die Rückkehr der Jedi-Ritter beteiligt. Man scheint sich also redlich Mühe zu geben, die aufgebrachten Fans zu besänftigen.
Kindberg arbeitete unter anderem an X-Men: Erste Entscheidung und dessen bald kommender Fortsetzung X-Men: Days of Future Past respektive Erste Entscheidung 2.

Bewegte Bilder zu Dark Skies und The Host 2

Der koreanische Film The Host aus dem Jahre 2006 war auch in unseren Gefilden ein großer Erfolg. Das Konzept, das irgendwo zwischen Little Miss Sunshine, Alien und Godzilla anzusiedeln war, war gewöhnungsbedürftig, ging aber auf. Verantwortlich war die südkoreanische Regie-Hoffnung Bong Joon-ho (Memories of Murder, Mother), während der großartige Song Kang-ho (Sympathy for Mr. Vengeance, Portrait of a Gangster) den Protagonisten darstellte.
Tatsächlich ist The Host 2 geplant, der zwar als offizielle Weitererzählung gilt, jedoch hauptsächlich mit chinesischen Geldern bezahlt wird und auch keinen der Beteiligten des Vorgängers aufweisen wird.
Zwar wirkt es erst einmal furchtbar unnötig, gerade diesem Film ein Sequel zu verpassen, da er thematisch zumindest in den meisten Aspekten eine runde Einheit darstellt, trotzdem wirken die ersten bewegten Bilder keineswegs schlecht. Außerdem bietet die Featurette in der zweiten Hälfte ein paar interessante Einblicke in das Special-Effects-Handwerk.

Auch zum Sci-Fi-Film Dark Skies, der offensichtlich viele Mystery-Elemente enthalten wird, gibt es erste bewegte Bilder bzw. einen ersten Trailer, von dem sich jeder selbst ein Bild machen sollte.
(Quelle: comingsoon)

Predators

Als anfangs noch von „Robert Rodriguez‘ Predator 3“ gesprochen wurde, hielten viele erst mal die Luft an. Nach einem wenig relevanten und einem absolut unwürdigen Auftritt in den Alien vs. Predator-Teilen könnte die faszinierende Spezies endlich wieder angemessen in Szene gesetzt werden.
Schließlich sollte es doch nur ein Film werden, der auf Rodriguez‘ Drehbuchfassung basiert, während dieser nur in Produzentenrolle involviert sein würde. Die ungewöhnliche Liste der beteiligten Schauspieler und  die Tatsache, dass dieses Mal nicht auf der Erde, sondern auf einem fernen Planeten gejagt wird, reichte aber aus, um den Wartenden weiterhin den Mund wässrig zu machen.


Now, let’s find a way off this fucking planet.

Story

Royce weiß nicht, wie ihm geschieht. Eben noch Erdenalltag und plötzlich rast er unvermittelt aus mehreren hundert Metern Höhe auf einen Dschungel zu. Ein Fallschirm öffnet sich, er setzt zwischen den Bäumen auf und stellt kurze Zeit später unsanft fest, dass nicht nur ihm es so geht. Auch andere Menschen segeln unweit von ihm zu Boden. Ihre verbindende Gemeinsamkeit ist, dass sie alle den Konflikt zum Lebensinhalt angehoben haben. Soldaten, Söldner, Yakuza, Kartell-Angehörige. Nur Arzt Edwin fällt aus dem Schema.
Nach anfänglichen Misstrauensakten übernimmt der zerknirschte Royce das Kommando und schlägt sich mit dem wilden Haufen durch den Wildwuchs.
Schnell werden ein paar entscheidende Dinge klar. 1. Sie befinden sich nicht auf der Erde. 2. Sie sind nicht die Gefährlichsten auf dem Planeten. 3. Sie sind Beute.

Kritik

Ein Film, der damit beginnt, dass Adrien Brody aus allen Wolken fällt, kann so falsch nicht sein. Es wird keine Zeit verschwendet, in den ersten Minuten feuern sich die Figuren bereits jählings blaue Bohnen um die Ohren und nach und nach treffen sich sich Raubeine um Walton Goggins, Danny Trejo und Co, um als Team die Situation zu verstehen. Klingt nach Spaß und eigentlich ist es das auch. Im ersten Viertel geht es Schlag auf Schlag voran. Man lernt sich kennen, stößt auf Fallen und muss mit Predator-Schoßhündchen fertig werden. Das alles ist meilenweit davon entfernt, originell und klug zu sein, unterhält aber blendend und liefert in genau den richtigen Abständen neues Futter. Die Charaktere sind für sich genommen allesamt platt und ohne Relevanz für die Erzählung, unterhalten aber in der Gruppe durch ihre enorme Unterschiedlichkeit. Dabei versucht man zum Glück nicht zwanghaft, an den 87-er Sci-Fi-Kult mit Arni heranzukommen, sondern will niemals mehr sein, als ein harmloser, locker unterhaltender Actionfilm. Trotzdem lässt man es sich nicht nehmen, die Geschehnisse, die sich einst im zentralamerikanischen Dschungel ereigneten, mit ein paar Worten aufzugreifen. Schade, dass Predator 2 dabei gänzlich unerwähnt bleibt, Danny Glovers Spießroutenlauf durch LA war immerhin alles andere als unauffällig.
Wie dem auch sei. Nachdem alles im Dschungel anfing und im Großstadtdschungel fortgesetzt wurde, geht es nun also wieder zurück ins grüne Dickicht. Die erste Enttäuschung für den wissbegierigen Fan ist hierbei, dass es sich nicht um den Heimatplaneten der Dreads tragenden Aliens handelt, sondern um irgendeine Weltraumkugel beliebige, die von ihnen als offizielles Jagdgebiet und Spielwiese ausgesucht wurde. Wer sich tiefere Einblicke in die geheimnisvolle Existenz des überlegenen Volks erhofft hat, wird auch hier nicht bedient. Der strenge Ehrenkodex wird zwar nicht gebrochen, steht aber auch nicht im Zentrum. Es wird eine neue Unterart der Predators vorgestellt, abseits der Nennung aber nicht weiter thematisiert.

Dass der Zuschauer schon ab der ersten Minute weiß, wie der Hase läuft, ist klar, sofern er sich nicht von den Filmen, Spielen und Comics der letzten Jahrzehnte ferngehalten und auch einen Bogen um die Inhaltsangabe von Predators gemacht hat. Die Protagonisten rätseln also ohne ihn, was dank den anfänglichen Schauwerten aber kein wirkliches Problem ist.
Was hingegen ein solches darstellt, ist der Umstand, dass der Sci-Fi-Film nach seinem zügigen Anfang sein ganzes Pulver verschossen hat.
Man trifft auf einen beleibten Laurence Fishburne als durchgeknallter Einsiedler und pirscht später lange Minuten über die nächtliche Planetenoberfläche. Es wird einfach nichts mehr Neues geboten. Das Tempo lässt nach, die Action ist vollkommen einfallslos, die Charaktere zu dumpf, um Identifikation zu ermöglichen, und die Story beschränkt sich auf „Wir sind in einem Wald“. Und so zieht es sich dann bis zum ebenfalls sehr nüchternen Finale hin, ehe der Film endet, ohne ein wirkliches Ende zu haben. Einen erstaunlich auffälligen Logikfehler gibt es vor dem Abspann als Dreingabe.

Natürlich ist Adrien Brody der eigentliche Clou des Filmes. Der Herr mit der markanten Hakennase, der sich meist als vielschichtiger Charakterdarsteller im Arthausfilmen hervorgetan hat, steht waffenstrotzend wie das sprichwörtliche Männlein im Walde und kämpft gegen niemand geringen als die gottverdammten Predators. Völlig gegen den Strich besetzt, gibt er nicht nur den harten Hund; er ist trotz seiner charismatischen Führungsfunktion kein Sympathieträger, sondern ein erbarmungsloser Egomane mit reichlich fragwürdigen Moralvorstellungen.
Der Schauspieler soll unnachgiebig dafür gekämpft haben, diese Rolle übernehmen zu dürfen und im Vorfeld auch schon für potenzielle Folgefilme unterschrieben haben. Eine interessante Entwicklung, die Herr Brody da forciert, zu der man auch Splice – Das Genexperiment zählen darf.
Schlecht macht er seine Sache beileibe nicht. Trotz interessanter Ansätze gibt seine Figur aber viel zu wenig her, als dass er sich großartig hervortun könnte, zudem auch die vorhersehbare Katharsis am Ende wie auf Kommando stattfindet.

Unverständlicherweise sehen die (zum Glück sehr seltenen) Explosionen erschütternd hässlich aus. Das irritiert vor allem deshalb, weil die Predators und ihre diversen Jagdwerkzeuge optisch absolut überzeugen und auch die Panoramen des fremden Planeten recht schick und glaubhaft sind.
Von ein paar Kleinigkeiten abgesehen, scheint die FSK ab 18 übrigens mehr Werbung als wirklich fundierte Einschätzung zu sein. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern läuft die Action nämlich sehr sauber und frei von wirklichen Ausbrüchen ab.

Fazit

Beginnt als schicker Survivial Streifen mit unverbrauchtem Szenario, lässt dann aber stark nach und wird von Szene zu Szene generischer und einfallsloser. Lobenswert ist, dass man nicht zu plagiieren versucht, den ersten Teil aber trotzdem anerkennt – und am Ende mit großer Lust zitiert.
Die Klasse der beiden Vorgänger wird, wenig überraschend, nicht erreicht.
Besser als der elende Alien vs. Predator 2 ist Predators aber allemal.

Netzkino.de

Vor einiger Zeit hat Netzkino.de bei uns angefragt, ob wir nicht Interesse an einem Bannertausch hätten. Haben wir. Und weil wir das Konzept recht vielversprechend finden, gibt’s obendrauf eine kleine Vorstellung.

Vor ein paar Jahren ging die deutsche Seite mit dem Versprechen ans Netz, Spielfilme legal und kostenlos anzubieten.
Im Gegensatz zu vielen verruchten Streamingseiten stellt Netzkino die Filme selbst online und besitzt für jeden der Streifen eine Lizenz. Da Lizenzen alles andere als günstig sind, kann man natürlich keine aktuellen Kinostreifen erwarten, trotzdem  befinden sich auch einige Filme neueren Datums im Repertoire.

Die Vorteile liegen auf der Hand. Ein breit gefächertes Angebot, keine Anmeldung, sofortige Verfügbarkeit der Filme ohne zähe Bufferzeiten.
Der Preis für kostenloses Filmvergnügen auf rechtmäßigem Wege ist  ein wenig Werbung und in der Regel eine nicht ganz perfekte Filmqualität. Einen HD-Bereich gibt es allerdings auch schon. Die Werbeblöcke unterbrechen den Film nicht und sind in Summe deutlich kompakter als die eines durchschnittlichen Free TV-Senders.
Dafür laden die Videos allesamt unverzüglich und erlauben auch reibungsloses Durchklicken, um Stichproben des ausgewählten Films  zu entnehmen.

Das Angebot setzt auf Vielfalt. Ein paar wirkliche Klassiker, unbekannte Indie-Perlen der letzten Jahre und ziemlich viel Durchschnitt geben sich die Hand und auch der drahtigste Trash darf nicht fehlen. Aber genau diese Mischung ist der eigentliche Reiz des Konzepts. Man schaut sich nicht zielgerichtet einen bestimmten Film an, sondern betritt die Seite und fühlt sich wie im buntesten Gemischtwarenladen.
Sie lädt zum Stöbern ein und verführt zu dem einen oder anderen Klick auf Filme, die man sonst nie entdeckt hätte.
Die intuitive Aufteilung in Genreunterseiten und das dezente Designt erleichtern dabei die Orientierung.

In Sachen Sci-Fi-Filme erfreut so beispielsweise der Capenter-Klassiker Dark Star (zu dem sowieso ein Review überfällig ist) , der postapokalyptische und reichlich schräge Kultfilm A Boy and his Dog (zu finden dort unter dem deutschen DVD-Titel Apocalypse 2024 – A Boy and His Dog), die Dune-Trilogie mit William Hurt, der viel zu unbekannte Pontyppol und jede Menge Saber Rider. Ansonsten kann man sich triste Abende mit einem Haufen The Asylum-Trash verschönern.
Aber auch in den anderen Genres ist viel Sehenswertes zu finden.

Lobenswert ist, dass die deutsche Seite nach und nach auch ihr OV-Angebot ausbaut. FSK 18-Filme sind ebenfalls zu finden, aus Jugendschutzgründen allerdings nur zwischen 23:00 und 06:00 Uhr verfügbar. Eine Version für mobile Geräte befindet sich in der Mache.
Interessant wird sein, wie sich das Projekt entwickelt. Wenn die Auswahl stetig wächst und man der bunten Mischung treu bleibt, könnte Netzkino sich vom relativem Geheimtipp zu einer wirklichen Größe entwickeln. Über die Aufnahme von einer Handvoll vom Vergessen bedrohter Klassiker würden wir uns zum Beispiel sehr freuen.

Die Adresse: www.Netzkino.de

KW 46 – Star Wars Episode VII, The Amazing Spiderman 2, Seasons, Asteroids, Deus Ex: Human Revolution, Jeremiah Harm

Krieg der Sequels

Natürlich reißt der Strom an Meldungen über Star Wars Episode VII einfach nicht ab. Vielleicht wird er das auch nie, bis der ersehnte wie gefürchtete Film tatsächlich erschienen ist.
Die größte Frage ist aktuell natürlich, wer dem Sci-Fi-Epos als Regisseur die Richtung geben wird.
Schenkt man Frank Marshall Glauben, gibt es einen Pool mit potenziellen Kandidaten und man steht kurz davor, sich für einen zu entscheiden.
Vielleicht wird es Joe Johnston (Captain America: The First Avenger, Jurassic Park III), vielleicht wird es J.J. Abrams (was besonders skandalös wäre, da dieser ja schließlich das Star TrekFranchise wieder auf die Beine gestellt hat und gerade mitten im Feinschliff für Star Trek: Into Darkness steckt)
Zumindest steht fest, dass Brad Bird (The Incredibles, Ratatouille) es nicht sein wird. Obwohl gerade sein Star Wars garantiert nicht das uninteressanteste gewesen wäre.

In Sachen The Amazing Spiderman 2 rumorte es in den vergangenen Tagen gewaltig. Marc Webb lässt Andrew Garfield in ein leicht verändertes Spinnenkostüm mit größeren Augen und modifizierten Netzkanonen steigen. Als relativ sicher gilt, dass Jamie Foxx den Gegner Electro spielen wird. Für die Rolle des Harry Osborn sind momentan noch drei Personen im Rennen: Brady Corbet (Martha Marcy May Marlene, Melancholia), Dane DeHaan (Chronicle) und Alden Ehrenreich (Beautiful Creatures).
Der Film soll im Februar 2014 vorführbereit sein.

Krieg der Adaptionen

Zum Glück gibt es wenigstens ein paar Meldungen, die nichts mit Fortsetzungen und Fortsetzungen von Reboots zu tun haben. Beispielsweise Seasons. Zwar ist auch die Idee hinter Seasons keine frische, da es sich um eine bekannte Kurzgeschichte von Joe Haldeman handelt, aber es ist das originellste, was es diese Woche an Ankündigungen gibt.
Tim Miller will sich der Erzählung annehmen, die von einer Expedition auf eine fremde Alien-Welt handelt. Es wäre Millers erste Regiearbeit – bisher war er für die Effekte in Filmen wie X-Men, Wolfman und Planet der Affen (2001) zuständig und hatte dadurch genügen Zeit, den Großen bei der Arbeit über die Schulter zu schauen.

Und wenn wir schon bei „fast neuartig“ sind. Der bereits seit einiger Zeit geplante Film zum Atari Spieleklassiker Asteroids hat einen neuen Schreiberling. Jez Butterworth, der bisher Filme wie The Help und Fair Game zu verantworten hat, soll nun die Geschichte schreiben, welche überraschenderweise nicht von einem Dreieck, das auf Asteroiden feuert, handeln soll, sondern von einem zerstrittenen Brüderpaar, das sich zusammenraufen muss, um die Welt gegen Aliens zu verteidigen.
Auch wenn das auf den ersten Blick nicht viel origineller klingt als das ballernde Dreieck.

Von dem Gaming-Urgestein zu einem nicht ganz so alten Videospiel. Deus Ex: Human Revolution soll auf die Leinwand befördert werden. Mit Scott Derrickson, dessen Sinister momentan erfolgreich in den Kinos läuft, hat man bereits einen Regisseur gefunden. Der dritte Teil der Spielereihe erzählt vom Ex-SWAT-Mitglied Adam Jensen, der in der futuristischen Deus Ex-Welt einer Verschwörung auf die Schliche kommt.
Das düstere Cyberpunk-Szenario mit den Augmentationen und die spannenden Intrigen der firmengesteuerten Zukunft bieten auf jeden Fall einen guten Hintergrund für einen eigenständigen Film.

Wie es um Timo Vuorensolas Pläne steht, Sequels und Prequels um Iron Sky herum zu bauen, ist nicht bekannt. Dafür scheint er es ernst zu meinen, was die Adaption der BOOM!-Studio Comicserie Jeremiah Harm angeht. Das namenhafte Duo Keith Giffen und Alan Grant, das vor allem für den blauhäutigen DC-Kopfgeldjäger Lobo bekannt sein dürfte, hat 2006 in fünf Ausgaben erzählt, wie der gefürchtete wie berüchtigte Jeremiah von der Leine gelassen wird, um drei der gefährlichsten Kriminellen des ganzen Universums wieder hinter Schloss und Riegel zu stecken.
Zum grimmigen Antihelden gibt es bereits auch schon ein vierminütiges Video, das ziemlich neugierig macht.


(Quelle: comingsoon)

Alarm im Weltall

Shakespeares Der Sturm im 23. Jahrhundert. Die Insel wird ein Planet, Ariel wird zum Roboter, Prospero zum größenwahnsinnigen Wissenschaftler und der Protagonist wird von niemand geringerem als Leslie Nielsen in seiner ersten großen Rolle gespielt. Warum die gewagte Adaption eines der wichtigsten Sci-Fi-Werke überhaupt ist, dazu mehr im ausgelagerten Blogeintrag zur historischen Bedeutung von Forbidden Planet.


Quiet please. I am analyzing.

Story

Vor 20 Jahren landete das Raumschiff Bellerophon mit Kolonisten auf der Planetenoberfläche von Altair 4. Der Kontakt brach ab und irgendwann verfestigten sich die Befürchtungen, dass der Besatzung etwas zugestoßen sein muss.
Kapitän Adams hat den Auftrag, mit seinem Raumkreuzer auf Altair 4 zu landen und herauszufinden, wieso es nie wieder ein Lebenszeichen gab.
Als sie in den Orbit des Planeten kommen, können sie über Funk einen der Kolonisten erreichen. Er heißt Dr. Edward Morbius und rät dem Suchtrupp nachdrücklich davon ab, zur Landung anzusetzen. Doch da man die lange Reise nicht umsonst gemacht haben will, schlägt man die Warnung in den Wind.
Sie staunen nicht schlecht, als nach der reibungslosen Landung ein Roboter mitsamt Roboterauto angeflitzt kommt und den Kapitän und zwei seiner Besatzungsmitglieder zur Residenz von Dr. Morbius transportiert.
Dieser überrascht nicht nur mit seiner reizenden Tochter Altaira, sondern auch mit der Auskunft, dass die gesamte Besatzung der Bellerophon kurz nach der Landung von einer unbekannten Macht auf brutalste Weise getötet wurde. Nur er und seine mit Altaira schwangere Gattin, die jedoch weniger später eines natürlichen Todes starb, blieben verschont. Seither lebt er alleine auf dem Planeten und erforscht die technischen Relikte der ehemaligen Planetenbewohner: Die vor Jahrtausenden ausgestorbene hochentwickelte Alienrasse der Krell.
Da Morbius fürchtet, den Neuankömmlingen werde ein ähnlich grausames Ableben bevorstehen, wenn sie zu lange auf dem Planeten verweilen, drängt er sie, schnellstmöglich wieder abzuziehen.

Kritik

Eigentlich würde es genügen, den überwältigenden Vorspann zu zeigen, der viel besser wiedergeben kann, was dieser Film ist, als jede Rezension es vermag. Wabernde, bedrohliche und zugleich lockende elektronische Geräusche, die sich wie von alleine zum eigentümlichen Score des Filmes zusammenfügen. Währenddessen läuft der Vorspann in Star Wars-Gelb.
Nicht nur das Sounddesign, auch die Ausstattung und die fabelhaften Sets sorgen dafür, dass die Diegese perfekt sitzt. Altair 4 ist ohne Frage ein ziemlich wundersamer Planet. Er wirkt fremdartig, aber nicht bedrohlich, obwohl stets eine animalische Gefahr im Hintergrund zu spüren ist. Dafür sorgen auch die kontrastreich dargestellten semantischen Räume. Das Anwesen von Morbius und Tochter ist edel und prunkvoll und von einem beinahe paradiesisch anmutenden Garten umgeben. Der robotische Hausdiener Robby ist zugleich Butler und Freund. Der Rest des Planeten scheint dagegen aus einer gigantischen Wüste aus Sand und Fels zu bestehen. Die unbekannte Weite, in der Raumkreuzer C57D landete, bietet den Besuchern keinerlei Schutz vor den verborgenen Gefahren des Planeten.
Das Raumschiff selbst hat die Form eines klassischen UFOs und lässt keinen Zweifel daran, dass die Protagonisten in diesem Film die eigentlichen Invasoren sind und einen Einsiedler behelligen, der eigentlich nur in Frieden seinen Forschungen nachgehen möchte. Auch wenn am letztlich natürlich alles anders kommt und der geniale Dr. Morbius etwas Entscheidendes übersehen hat, was nur unsere Helden aufdecken können, bleibt am Ende die Frage offen, ob nicht alles deutlich besser verlaufen wäre, wenn das Raumschiff unter dem Kommando von Kapitän Adams nach den anfänglichen Warnungen einfach kehrtgemacht hätte.

Etwas absonderlich und trotzdem in gewisser Weise passend ist das obskure Verhalten der Figuren, wenn es um die Annährung von Mann und Frau geht. Als die drei Gesandten der Erde unerwartet auf die wimpernklimpernde Tochter des Doktors treffen, verfallen sie allesamt ohne Umschweife in den Balzmodus und übertreffen sich ständig gegenseitig in Sachen unverfrorene Anmache.
Überhaupt ist das Frauenbild in Alarm im Weltall ein eigenartiges. Altaira ist das unbekümmerte Naivchen ohne Scham und Ahnung, das ganz aus Versehen verführt wird. Ihr weltfremdes Verhalten – und somit ihre Figur –  wird aber dadurch gerechtfertigt, dass sie die Welt und die dortigen Gebräuche überhaupt nicht kennt und ihr Vater der einzige Mensch ist, den sie in ihrem Leben gesehen hat. In ihrer Unschuld erinnert sie etwas an die von Zivilisation abgeschotteten Naturvölker, auf die die Expeditionsteams in unzähligen Abenteuerfilmen vergangener Tage stoßen.
Abgesehen davon geben sowohl die Figuren als auch ihre Darsteller keinen Grund zur Klage.
Besonders sorgfältig ausgebaut ist der Doktor, der einerseits ungesund intensiv an seine neue Heimat gebunden ist, trotzdem aber schmerzhaft die Konversationen mit anderen Menschen vermisst.
Die Crew besteht nicht nur aus einem Haufen Raumfahrer, die ihr Leben der Wissenschaft verschrieben haben, sondern ist in erster Linie eine Meute von Männern, denen die Einsamkeit des Alls schwer zu schaffen macht.

Lange Zeit war es Gang und Gäbe, wirkliche Monster zwar zu erwähnen, sie aber nicht zu zeigen, sondern es der Fantasie des Publikums zu überlassen, sich die bestialischen Einzelheiten auszumalen. Zu groß war die Gefahr, dass das präsentierte Ungeheuer lächerlich wirkt und dieser Effekt ganze angezielte Stimmung des Filmes unter sich begräbt. Alarm im Weltall folgt dieser Devise und weicht trotzdem von ihr ab. Die außerirdischen Krell bekommt man kein einziges Mal zu Gesicht – nur die dreieckigen Türrahmen lassen vage Schlüsse auf ihre Anatomie zu und verführen den Zuschauer dadurch zu den waghalsigsten Spekulationen über das Erscheinungsbild der ausgelöschten Rasse. Die gegenwärtige Gefahr, nämlich das mysteriöse Monster, das die Crew später heimsucht, ist unsichtbar und anfangs geben nur die tiefen Fußabdrücke im Sand und das sich unter seinem Gewicht biegende Metall Aufschluss über die Beschaffenheit des Dings. Völlig überraschend wird es später aber doch gezeigt – und wirkt dank eines gerissenen technischen Kniffs tatsächlich so schauerlich, wie man es sich ausgemalt hat.

Nicht bloß die aufwendigen handgemachten Effekte unterhalten heute noch, ohne dass sie große Verschleißspuren aufweisen, auch die eigentliche Geschichte war damals so ideenreich und modern, dass sie dem Plot neuerer Werke in nichts nachsteht.

Fazit

Alarm im Weltall überzeugt sowohl im Detail als auch im Gesamtbild. Die beeindruckende Ausstattung, das Gleichgewicht zwischen Anspannung und lustigen Sprüchen, die interessante Geschichte und die unzähligen überraschenden Details sorgen dafür, dass der Sci-Fi-Klassiker nicht nur historisch interessant ist, sondern auch aus heutiger Sicht ein außerordentliches Filmerlebnis verspricht, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

Und sei es nur, um das erstaunliche Experiment zu beobachten, in dem William Shakespeare, Siegmund Freud, Leslie Nielsen und Science-Fiction miteinander gekreuzt werden.

„Alarm im Weltall“ und sein Verdienst an der Science-Fiction

Photographed in Eastman Color

Forbidden Planet, um wenigstens ein einziges Mal den Originaltitel des Filmes zu nennen, hat in einem solch enormen Maße dazu beigetragen, die Science-Fiction-Welt der letzten 60 Jahre zu konstituieren, dass ein paar diesbezügliche Randbemerkungen am Fuße der Kritik einfach nicht ausreichend wären.
Deshalb folgt der Versuch, ein paar der wichtigsten geschichtlichen Details zu komprimieren und ihre Wirkweise nachzuvollziehen, um dem Film auf diese Weise den Dank dafür auszusprechen, dem Science-Fiction-Genre so viele fantastische Neuerungen gebracht zu haben.

Bekanntlich waren die 50er die Zeit der UFO-Hysterie und bekanntlich kann es für Film nichts Schöneres geben, eine solche Hysterie möglichst intensiv zu bedienen. Jahre vor der bemannten Raumfahrt galt die allgemeine Annahme, dass interstellares Reisen in einer geräumigen Kapsel mit erdähnlichen Zuständen an Bord vonstattengehen würde. So auch hier. Neu war hingegen, dass nicht die grünen Männchen in ihren Fliegenden Untertassen invadieren, sondern dass die Menschen selbst in einer solchen Untertasse durchs All schwirren und fremde Planeten besiedeln. Auch, wenn das, was damals unter zum Staunen einladenden Ausstattung eines Raumschiffes verstanden wurde, für heutige Augen aussieht, wie die Innereien eines ausrangierten U-Boots.
Maßgeblich waren vor allem die erzählerischen Details (zum Beispiel gibt es genau genommen keinen wirklichen Antagonisten), die Innovation in die Vorstellung von der Zukunft brachten und die futuristische Vision von Alarm im Weltall gleichermaßen fantastisch und glaubwürdig gestalteten.

Robby der Roboter

Allem voran natürlich Robby der Roboter. Obwohl der Blechkamerad auf dem offiziellen Filmposter wie ein bösartiger, Jungfrauen entführender Unhold aussieht, handelt es sich eigentlich um einen servilen und treuen Kumpanen mit Gentlemen-Attitüde. Aus hunderten von Entwürfen wurde schließlich dieser eine gewählt. Für seine Herstellung wurde extra eine neue Art von Plastik entwickelt und Material, Technik und sogar Erbauer wurden modernster Luftfahrttechnik entliehen. Das Ergebnis war die perfekte Illusion eines Roboters, die auch heute noch funktioniert. Dass eigentlich ein Mensch in seinem Inneren sitzt und sich abmüht, das Konstrukt nicht zu Fall zu bringen, kommt einem auch über ein halbes Jahrhundert später nicht in den Sinn. Wenn seine mechanischen Funktionen am Rattern waren, verursachte er durch die unzähligen sich bewegenden Teile ein solches Getöse, dass die Filmcrew sich nur durch Brüllen und Gestikulieren verständigen konnte und sämtliche Szenen, in denen er auftauchte, anschließend nachsynchronisiert werden mussten. Seine Fähigkeit, Dinge in seiner Analyseschublade zu untersuchen und daraufhin zu reproduzieren (in Alarm im Weltall in erster Linie Schnaps), war eine gänzlich neuartige Idee und wurde danach unzählige Male aufgegriffen. Die bekanntesten Nachfahren dieser Technik dürften sicherlich die Replikatoren aus Star Trek sein.

Sogar Isaac Asimovs Robotergesetze, die 14 Jahre vor Filmentstehen niedergeschireben wurden und seitdem die Etikette eines jeden braven Roboters definieren, fanden ganz offensichtlich Beachtung, denn Robby ist es nicht erlaubt, menschlichen Wesen zu schaden und hat ein ernstliches Problem, wenn ein Befehl seines Meisters und Gesetz Nummer 1 nicht miteinander in Einklang zu bringen sind.

  1. Ein Roboter darf kein menschliches Wesen (wissentlich) verletzen oder durch Untätigkeit gestatten, dass einem menschlichen Wesen (wissentlich) Schaden zugefügt wird.
  2. Ein Roboter muss den ihm von einem Menschen gegebenen Befehlen gehorchen – es sei denn, ein solcher Befehl würde mit Regel eins kollidieren.
  3. Ein Roboter muss seine Existenz beschützen, so lange dieser Schutz nicht mit Regel eins oder zwei kollidiert.

Mit seinen Produktionskosten von 125.000 Dollar handelte es sich bei Robby um den kostspieligsten Spezialeffekt seiner Zeit. In der Zeit nach dem Kinostart wuchs der freundliche Roboter zum Kultstar heran und erhielt bereits ein Jahr nach Alarm im Weltall seinen eigenen Film namens The Invisible Boy (Kritik folgt). Auch wenn es sich hier vermutlich nicht im erster Linie um Fanservice handelte, sondern um den Versuch von Metro-Goldwyn-Mayer Pictures, mit dem Dollar verschlingenden Blechungeheuer wieder möglichst viel Geld reinzubekommen. In den darauffolgenden Jahrzehnten hatte er unzählige Gastauftritte in Shows, Filmen und Episoden namenhafter Serien. Heute kann man ihn nicht nur in einem Atemzug mit R2D2 und C3PO nennen, sondern muss im Bezug auf die beiden auch seine Vaterrolle anerkennen. Auch gewisse Ähnlichkeiten zu den Dalek aus Dr. Who sind nicht von der Hand zu weisen. Übrigens ist Alarm im Weltall außerdem der allererste Film, in dem ein Computer namentlich Erwähnung findet – es ist der geheimnisvolle Rechner der Krell.
Heute genießt Robby seinen Ruhestand in der Robot Hall of Fame an der Seite von weiteren Sci-Fi-Ikonen wie HAL 9000, Maria und dem T-800.

Direkter Einfluss auf die Großen: Star Trek und Star Wars

Und wenn schon von Vaterschaft, Star Trek und Star Wars die Rede ist. In Star Wars finden sich neben dem Androiden-Duo einige weitere Referenzen auf den Sci-Fi-Klassiker. Insbesondere das Innere Todessterns gleicht der atemberaubenden Maschinenhalle im Bauche des Planeten Altair 4 in bestimmten Details bis aufs Haar. Auch diese Dimensionen waren es, die damals für offene Münder sorgten. Die kilometertiefen Schächte in den Eingeweiden des Planeten, in denen sich Maschinen seit Jahrtausenden selbst warten und ununterbrochen am Laufen waren, während Generationen und Zivilisationen aus dem Staub erwuchsen und wieder zu Staub zerfielen, wurden dank gewiefter Tricktechnik simuliert, sodass die Illusion auch heute noch makellos funktioniert. Die Staubwolke am Horizont, die den ersten Auftritt von Robby ankündigt, gibt Aufschluss darüber, wie unfassbar groß das Set damals gewesen ist.
Außerdem nahm Alarm im Weltall bereits einen ganzen Kübel klassischer Star Trek-Elemente vorweg. Nicht nur die Analyse- und Reproduktionsfähigkeit Robbys, auch die Struktur der klassischen Enterprise-Außenbordmission, die Konstellation des Erkundungstrupps, die überlegene, aber verblichene außerirdische Zivilisation, die internationale Zusammenstellung der Crew (ein russischer Arzt!), die kurze Erwähnung der „vereinten Planeten“, welcher die Erde angehört, die unverwechselbaren Phaserwaffen und so weiter. Gerüchten zu Folge soll Gene Roddenberry anfangs sogar Pläne gehabt haben, eine Serie zu Alarm im Weltall zu entwerfen, als deren Pilot eben dieser Film fungieren sollte. Und genaugenommen hat er dies getan. Nur dass die Serie Star Trek/Raumschiff Enterprise genannt wurde.

Die Filmmusik

Schaut man heute Alarm im Weltall sorgen all die aufgezählten Elemente natürlich kaum für Erstaunen, weil das ehemals Neue nach und nach zu dem Standard wurde, der als Fundament für einige der bekanntesten Geschichten des vergangenen Jahrhunderts diente. Was nach wie vor auch ganz ohne diachronisch geschärften Blick beeindruckt, ist die phänomenale Musik.
Louis und Bebe Barron wurden eigentlich lediglich engagiert, um als Tontechniker ein paar ausgefallenen Soundeffekte beizusteuern. Nach den ersten Ergebnissen war man aber so begeistert, dass das Ehepaar prompt für die gesamte Musik des Filmes angeheuert wurde. Das Ergebnis ist eine der schrägsten und mitreißendsten Untermalungen, die einem Film – egal welchen Genres – je beschert wurden. Schon der Vorspann weiß dank der speziellen Musik sofort zu fesseln.
Es handelte sich um den ersten elektronischen Score in der Geschichte des Films. Und das in einer Zeit, in der Synthesizer in ihrer bekannten Form noch nicht existierten. Daher mussten alle Instrumente, um die einmaligen Soundlandschaften des Filmes zu kreieren, eigens entworfen und gebaut werden. In durchwachten Nächten wurde getüftelt und improvisiert, bis das Ergebnis stand, was gewissermaßen die Geburtsstunde elektronischer Musik darstellte.
Die Gewerkschaft der amerikanischen Filmmusiker sah das jedoch etwas anders. Da keine konventionellen Instrumente Verwendung fanden, wurde es dem Ehepaar gerichtlich verboten, ihr Werk mit „Filmmusik“ zu betiteln. Nicht Musik hätten die beiden geschaffen, sondern lediglich „elektronische Töne“.
In Folge wirkten die Künstler im Abspann des Filmes wie eine Randbemerkung und zu allem Übel blieb ihnen auch die wohlverdiente Oscar Nominierung verwehrt, weil sie sich nicht Komponisten nennen durften. Das Publik honorierte die Pionierarbeit von Louis und Bebe Barron dennoch mit einer Woge der Begeisterung.

Kosten und Erfolg

Ironischerweise sollte der Film trotz seines enormen Einflusses lange Zeit als Sargnagel für das Genre fungieren.
Das Studio wurde von der Preiswertigkeit des Filmes überzeugt, weil das außerirdische Ungetüm unsichtbar sein sollte. Als man sich dann dazu entschloss, es zumindest kurzzeitig doch zusätzlich zu animieren, wurde das Animationsstudio der Walt Disney Company konsultiert, woraufhin die Produktionskosten des Filmes in die Höhe schossen. Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen. Vielleicht zum ersten Mal überhaupt war ein Monster in der Fantasie nicht beeindruckender und furchteinflößender als das Gezeigte. Obwohl die Konturen des Biests nur für einige Sekunden vage zu erkennen sind, bleibt der schauderhafte Eindruck, den die unförmige Masse hinterlässt, für den Rest des Filmes bestehen.
Die aufwändigen Sets wurden nicht nacheinander, sondern simultan aufgebaut. Dabei nahmen die begeisterten Filmemacher absichtlich keine Rücksicht auf das zur Verfügung gestellte Budget. Der finanzielle Rahmen war schon lange gesprengt und die Vorbereitungen waren noch lange nicht abgeschlossen. Angesichts der vielen halbfertigen Kulissen blieb dem Studio jedoch keine andere Wahl, als die Finanzen aufzustocken, weil die Arbeiten bis zu diesem Zeitpunkt schlicht zu viele Geldbündel verschlungen hatten, um dem Projekt nun einfach so einen Riegel vorzuschieben zu können.
Alarm im Weltall kam bei seinem Kinopublikum nicht schlecht an, war aber weit entfernt von dem Kassenschlager, der nicht nur erhofft, sondern auch gebraucht wurde, um die Kosten über 4.900.000 US-Dollar wieder einzuspielen. Erst über die Jahre sollte der Film die Achtung erfahren, die ihm gebührt, und nicht nur eine ganze Generation begeistern, sondern auch deren Ideen und Vorstellungen maßgeblich prägen.
Trotzdem sollte viel Zeit verstreichen, ehe man es erneut wagte, einen A-Science-Fiction-Film zu drehen.

Misfits – Staffel 1

Spätestens nach X-Men und Spiderman war klar, dass der Anfang des neuen Jahrtausends in cineastischer Hinsicht ohne Zweifel den Superhelden gehört. Insbesondere Marvel schickte Mal um Mal die Comicrecken auf die Leinwand, bis die Angelegenheit in diesem Jahr mit Marvel’s The Avengers ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte.
Heroes war eines der Experimente, die Prototypen der Gesellschaft mit übermenschlichen Fähigkeiten bestückte und damit in Serie ging. Die vorgebliche Normalität der Figuren wich aber recht bald dem typischen Heldeneifer und zudem zerfaserte die Serie immer weiter, bis von den anfänglichen Qualitäten nur noch wenig vorzufinden war.
2009 betrat Misfits die Bildfläche, griff die Prämisse von Heroes auf und strengt sich seither an, die Fehler des Serienvorreiters zu vermeiden und dabei rotzfrech auszusehen.


You’re dumping me with a line from Spiderman?

Story

Nathan, Curtis, Alisha, Kelly und Gary vereinen all die Eigenschaften, die ältere Generationen  seit jeher der Jugend zum Vorwurf machen. Es sind rücksichtslose, asoziale, straffällige Halbstarke, die jeder für sich ohne Perspektive sind.
Als sie einander zum ersten Mal im fiktiven Londoner Stadtteil Wertham begegnen, tragen sie orangefarbene Overalls und sind dazu verdonnert, Sozialstunden unter der Aufsicht ihres Bewährungshelfers Tony abzuleisten.
Plötzlich verhängen ausgesprochen seltsame Gewitterwolken den Himmel und im nächsten Augenblick stürzen Hagelkörner in Melonengröße auf London nieder. Auf ihrer Flucht werden die Jugendlichem vom Blitz getroffen und verfügen seitdem über eigenartige Fähigkeiten. Kelly wird zur Telepathin, Curtis kann die Zeit beeinflussen, der sowieso von niemandem wahrgenommene Außenseiter Simon erhält die Fähigkeit, sich unsichtbar zu machen, und Alisha verdammt jeden, der sie berührt, zur sexuellen Willenslosigkeit. Nathan hingegen scheint ohne besondere Fähigkeit. Und Gary hat womöglich eine, kann sie aber nicht einsetzen, weil er direkt nach dem Sturm vom plötzlich rasenden Bewährungshelfer hingerichtet wird. Denn nicht nur sie, sondern auch andere Bürger Londons sind seit dem Wetterphänomen verändert. In Notwehr töten die Fünf ihren Bewährungshelfer und müssen die Tat nicht nur vertuschen und mit deren Folgen leben, sondern zusätzlich lernen, ihre eigenen Kräfte irgendwie zu beherrschen und sich vor denen anderer in Acht nehmen.

Kritik

Da ist er also, der Gegenentwurf zu den strahlenden Helden im Elastananzug, der wie das verhaltensauffällige Kind von Chronicle und Heroes wirkt. Und die Idee, ein paar Vertretern der No-Future-Generation klassische Superkräfte zu verleihen, geht erstaunlich gut auf.
Manche Serien fangen spitze an und sinken ins Unerträgliche ab, manche starten unerträglich und werden spitze. Misfits versucht nicht, dem Zuschauer etwas vorzuspielen und schlägt von Minute 1 einen Ton an, der dem die restlichen Episoden treu bleiben werden.
Die Kombination aus hoffnungslos asozialen Jugendlichen und dem Sci-Fi-Einschlag durch Superkräfte schafft eine ganz spezielle Atmosphäre, die von der tristen Farbgebung und den grauen Spielorten noch untermauert wird. Der Serie glückt eine schwere Gratwanderung, indem die Hürde genommen wird, den Zuschauer für die Charaktere zu interessieren, obwohl ein jeder von ihnen mehr als nur eine unsympathische Eigenschaft parat hat. Selbst Figuren, die auf den ersten Blick vollkommen unerträglich wirken, lassen einen spätestens nach zwei Folgen nicht mehr zur Gänze kalt. Die vollkommene Normalität der Protagonisten bringt nämlich auch nachvollziehbare und vertraute Probleme mit sich, die ihr Handeln vielleicht nicht legitimieren, aber immerhin verständlich machen.
Nicht nur die Charaktere sind auf ihre Weise beschränkt, auch der Handlungsort und die Tragweise der Geschehnisse sind es. Das Wirken der völlig überforderten Jugendlichen beschränkt sich nämlich auf einen kleinen Kreis. Kein übermächtiger Widersacher ist zu bezwingen, keine Präsidenten, Cheerleader oder Galaxien harren ihrer Rettung. Stattdessen spielt die Serie zu großen Teilen am aufgezwungenen Arbeitsplatz der Kleinkriminellen, in winzigen Wohnungen oder an dreckigen Flussufern, während die Protagonisten mit ihren eigenen Alltagsdämonen zu kämpfen haben und dabei regelmäßig Feigheit dem Edelmut vorziehen. Das Wetter ist schlecht, die Darsteller ungeschminkt und das Mundwerk der Figuren ausgesprochen lose.
Trotzdem kommt das vom Genre gepachtete Motto „Aus großer Kraft folgt große Verantwortung.“ auch hier zum Tragen, nur eben in viel kleinerem Maße, als es zu erwarten wäre. Die Superkräfte selbst sind in der ersten Staffel ein Element, das gar nicht entscheidend ist. Sie spielen nur am Rande eine Rolle, während die unfreiwilligen Helden, die unter ihren Kräften mehr leiden als von ihnen zu profitieren, ihre normalen Probleme meist mit normalen Mitteln lösen.
Zwar ist in erster Linie die durch ihr gemeinsames Geheimnis aneinandergebundene Gruppe die Hauptperson, eine klare Leitfigur existiert aber trotzdem. Der vom Gewitter scheinbar übersehene Nathan ist es, dem nicht nur die meiste Screentime gewährt wird, sondern zudem auch ein tragisches Familienverhältnis und das mit Abstand größte Schandmaul der Serie. Obwohl es seine primäre Eigenschaft zu sein scheint, anderen Leuten mit seiner Dreistigkeit auf den Geist zu gehen, bindet man sich dank einiger starker Charaktermomente schnell und gerne an ihn. Die sehr charismatische Darstellung von Robert Sheehan hat hieran fraglos den wichtigsten Anteil.

Dem Anspruch an sich selbst, größtmögliche Authentizität an den Tag zu legen, wird die Serie hinsichtlich Figuren und Spielorten also gerecht. Erzählerisch wird leider nicht ganz so geschickt vorgegangen.
Die Zufälle stapeln sich einfach zu hoch. Insbesondere beim ersten großen Zeitsprung, der in bester Und täglich grüßt das Murmeltier-Manier stattfindet, wird dies überdeutlich. Dass die Protagonisten schon lange vor ihrem bewussten Zusammentreffen Ort und Zeit miteinander geteilt haben, ist narrativ zwar handgerecht, aber alles andere als glaubwürdig. Erschwerend kommt hinzu, dass so gut wie jede Figur, zu der unsere Antihelden Kontakt haben oder zuvor Kontakt hatten, ebenfalls vom Gewitter beeinflusst wurde – so unwahrscheinlich das auch scheinen mag. Deswegen läuft Misfits ein ums andere Mal in Gefahr, in ein typisches Monster-of-the-Week-Schema zu verfallen, bei dem alle Merkwürdigkeiten bequem durch das anfängliche Unwetter gerechtfertigt werden. Das ist schade, denn dadurch ist die Serie bei weitem nicht so einzigartig, rotzig und rebellisch, wie sie gerne wäre. Es gilt zu akzeptieren, dass es vorerst nicht um Erklärungen geht, sondern einzig um die Figuren und deren Weisen und Möglichkeiten, mit der veränderten Welt umzugehen und diese schließlich in Beziehung zu ihren eigenen Veränderungen zu setzen.
Aus diesem Grund tut es der ersten Staffel gut, dass sie nur aus 6 und nicht aus 25 Episoden besteht, sodass Abnutzungserscheinungen überwiegend ausbleiben.

Schon in Folge 1 wird klar, dass der Ab 18-Flatschen nicht grundlos auf den DVD-Hüllen klebt. Sowohl die teils doch sehr derbe Wortwahl der Protagonisten als auch der axtschwingende Bewährungshelfer sind definitiv nicht jugendfrei.
Überhaupt werden die sozialen Randexistenzen geschickt dafür genutzt, Witze abseits der Norm zu platzieren. Diese funktionieren zwar nicht immer, wirken in diesem Umfeld aber sehr natürlich und sorgen zusammen mit der ziemlich guten Musikauswahl (siehe Trailer) für die einmalige Stimmung der Serie.
Die Synchro funktioniert trotz Ausrutscher ganz anständig, ist – wie bei fast allen britischen Serien – aber dem O-Ton nicht ebenbürtig.

Fazit

Experiment geglückt. Misfits zwingt verantwortungslosen Mittzwanzigern Superkräfte auf und beobachtet, was passiert. Von der skurrilen Ausgangssituation mit der Gewitterwolke bis zum vorbildhaften Charakterdesign ist alles bestens. Die ärgerlich hohe Anzahl der Zufälle sorgt leider dafür, dass die britische Sci-Fi-Serie unterm Strich doch nicht so speziell ist, wie sie sich gibt. Doch die Weichen sind gestellt und mit den nächsten Staffeln geht das Spektakel erst so richtig los.

KW 45 – Star Wars: Episode VII, Man of Steel, Transformers 4, 1952, World War Z, Jurassic Park 3D

Star Wars: Episode VII – Der Stand der Dinge

Natürlich reißt der Newsstrom zu Star Wars: Episode VII nicht ab. So wurde überraschenderweise bekanntgegeben, dass Michael Arndt das Drehbuch schreiben wird.
Von Arndts Drehbüchern wurden erst zwei verfilmt. Aber diese beiden waren Little Miss Sunshine und Toy Story 3. Aber auch die anstehenden Sci-Fi-Filme The Hunger Games: Catching Fire und Oblivion stammen aus seiner Feder. Man könnte sich also weitaus ungeeignetere Personen für diesen Job vorstellen.
Was potenzielle Regisseure anbelangt, gab es bisher nur Dementi, ohne dass das Studio je an jemanden direkt herangetreten wäre. Steven Spielberg (puh), Quentin Tarantino (puh!) und Zack Snyder (puh!!) haben allesamt ihre mögliche Bereitschaft, den Film zu inszenieren, verneint. Besonders Tarantino nutzte die Gelegenheit, sein Statement gleich mit einer kleinen Polemik gegen Disney zu verknüpfen.
Wie George Lukas (der als kreativer Berater immer noch indirekt involviert sein wird) in einem Interview verlautbarte, suche man für die Regie jemanden, der sowohl Talent als auch eine von Star Wars geprägte Jugend aufweisen könne. Puh.

Superman und Hauptdarsteller

Eine weitere Neuigkeit zu Snyder gibt es in Bezug auf seine anstehende Superman-Interpretation Man of Steel. Dieser soll nämlich in einer – zusätzlich zur ursprünglich geplanten 2D-Version – nun auch in 3D zu betrachten sein.

Transformers 4 hat vermutlich einen neue Star. Die Gerüchte, dass Mark Wahlberg in dem Spielzeug-Franchise eine Rollen übernehmen werde, haben sich rasch bestätigt.
Außerdem hat Regisseur Michael Bay preisgegeben, dass die Geschehnisse des vierten Teils 4 Jahre nach Teil 3 anzusiedeln sein werden. Die etwas längere Zeitspanne untermauert seine leicht missverständlichen Ausführungen, dass es sich zwar um eine Art Neuanfang, aber nicht um ein Reboot der Serie handeln werde.
Im Juni 2014 soll der Film auf die Leinwände gelangen.

Brad Birds (Mission: Impossible – Ghost Protocol, Die Unglaublichen) Science-Fiction-Film  mit dem Namen 1952 hat offenbar ebenfalls einen Hauptdarsteller. George Clooney soll zu dem Projekt gestoßen sein, über das bisher lediglich bekannt ist, dass es die Geschichte eines Mannes (vermutlich Clooney) erzählt, der auf der Erde mit Aliens in Kontakt kommt.

Endlich gibt es den ersten Trailer zu Marc Forsters Zombiespektakel World War Z mit Brad Pitt in der Hauptrolle – sogar schon auf Deutsch. Teuer sieht das Spektakel schon mal aus. Leider wirkt es auch ein wenig so, als könnte ein 2012 mit Zombies draus werden, wenn Pitt permanent damit beschäftigt ist, seine Familie in Sicherheit zu bringen. Andererseits war der Star in den letzten Jahren vermehrt für ungewöhnliche Filmstoffe zu haben und auch die Vorlage ist ja nicht ganz frei von Neuem. Man darf also gespannt bleiben.

Alter Wein in neuen Schläuchen: Bekanntlich soll Jurassic Park ja erneut in die Kinos kommen. Und natürlich ist 3D das Verkaufsargument.
Um darauf einzustimmen, wurde nun ein neuer Trailer zum aus dem Jahre 1993 stammenden Blockbuster veröffentlich, der noch einmalauf den Punkt bringt, wieso der Film ein immenser Erfolg gewesen ist.

(Quelle: comingsoon)

Battlestar Galactica: Blood and Chrome – Die ersten zwei Episoden online

Es ist soweit. Battlestar Galactica: Blood and Chrome ist da und die ersten beiden (von voraussichtlich 10) Episoden sind bereits auf dem YouTube-Channel von MachinimaPrime verfügbar.
Die Serie spielt nach den Ereignissen in Caprica und vor denen des Serien-Remakes.
Wir folgen dem junge William Adama durch den ersten Zylonenkrieg. Und wie Folge 1 anschaulich verrät, ist es noch ein weiter weg, bis die Figur zu der gefassten Führungspersönlichkeit gereift sein wird, die wir kennen.

Episode 1:

Sicher, das Animierte sieht animiert aus, die Schauspieler wirken nicht immer vollkommen perfekt und auch sonst kann man das ein oder andere Haar in der Suppe finden. Aber dafür, dass es sich um eine reine Webisode Serie handelt, schaut die Sache doch ganz ordentlich aus.

Episode 2: