Superman: Man of Steel – Trailer online

Nachdem die ersten beiden Teaser vor einer Weile die Neugier schürten, gibt nun der erste richtige Trailer einen Vorgeschmack auf das, was Zack Snyder (Watchmen, 300, Dawn of the Dead und leider Sucker Punch) aus dem Superman-Mythos macht. Produzent ist Christopher Nolan (The Dark Knight Rises) und auch die Autoren sind Batman-Veteranen.

Auf Darstellerseite befinden sich unter anderem Henry Cavill (Krieg der Götter, Der Sternenwanderer) als Clark Kent/Superman, Amy Adams, Russell Crowe als leiblicher Vater und Kevin Costner als dessen menschlicher Ersatz.
Und man darf wohl sagen: Der Trailer sieht gut aus.

KW 49 – Fantastic Four, The Dog Stars, Tripping Point, Justice League, Pacific Rim, Iron Man 3

Seit letzter Woche ist raus, wann mit dem Reboot von Fantastic Four zu rechnen ist. Am 06.03.2015 wird der Film von Chronicle-Regisseur Josh Trank in die Kinos kommen, wenn alles nach Plan läuft und das Studio keine Nachdrehs oder ähnliches veranlasst.

Das Buch The Dog Stars von Peter Heller wird unter der Leitung von Constantin Film adaptiert. Die Geschichte dreht sich um Hig, der offenbar als einziger eine globale Katastrophe überlebt hat und nun mit seinem treuen Hund in einem verlassenen Flughafen lebt. Soweit so A Boy and his Dog. Eines Tages rauscht aus seinem Radio eine Meldung, die ihn hoffen lässt, dass es doch noch weitere Überlebende gibt. Also steigt er in sein Flugzeug und folgt der Spur, wohlwissend, dass der Treibstoff nicht für einen Rückflug reichen wird.
Quasi ein postapokalyptisches Road-Movie ohne Road, geleitet von der klassischen Hoffnung, ein Eden-Eiland in den Trümmern der Welt zu finden.

Ric Roman Waugh wird Tripping Point drehen. Der Film spielt 100 Jahre in der Zukunft und beschreibt eine Gesellschaft, in der das Zeugen von Nachwuchs ohne entsprechende Lizenz mit dem Tode bestraft wird. Ein Officer mit dem irritierenden Namen Solomon Cage gehört zu den Vollstreckern dieses Urteils, bis er erfährt, dass er mit seiner damaligen Geliebten einen 12-jährigen Sohn gezeugt hat – ohne Lizenz.
Ansonsten ist von dem Film, dessen Plot stark an Code 46 erinnert, nur bekannt, dass Todd Steins bisheriges Drehbuch von Waugh noch umgeschrieben werden soll.

DCs Justice League-Film, von dem lediglich das Erscheinungsjahr und das Mitwirken von Superman, Wonder Woman, The Flash, Batman und Green Lantern bekannt ist, hat nun angeblich einen Bösewicht. Der mächtige Gott Darkseid wird sich dem Team entgegenstellen und mit seiner Quasi-Unsterblichkeit und grenzenloser Macht sicher ein härterer Brocken werden als der von Eifersucht getriebene Loki für The Avengers.

Bis Guillermo Del Toros Science-Fiction-Film Pacific Rim in den Kinos aufkreuzt, wird noch ein gutes halbes Jahr verstreichen. Das Studio ist jedoch so überzeugt vom Erfolg des Projekts, dass bereits ein Nachfolger bestätigt wurde. Dieser soll Anfang 2014 produziert und auch von Del Toro geschrieben werden – ob dieser abermals als Regisseur involviert sein wird, ist hingegen nicht bekannt.

Zum Abschluss ein japanischer Trailer zu Iron Man 3, der andere Schnitte und ein paar neue Szenen bietet. Vom anfänglichen Kommentator abgesehen, der nur einen Satz zum Besten gibt, ist der Trailer in Englisch gehalten.

(Quelle: comingsoon)

Farscape – Staffel 4

Nicht nur die Biographie von Moya und Crew, auch die Serie hatte qualitative Hochs und Tiefs und natürlich am Ende nicht so viele Zuschauer erreicht, wie gefordert war, um die Geschichte mit der fünfen Staffel nach Plan zu beenden. In Deutschland ist Season 4 nicht einmal veröffentlicht worden, weshalb bis heute auch keine synchronisierte Version existiert. Dies ist auch der Grund, weshalb der hübsche Stil der Coverartworks hier nicht fortgeführt wird. Doch wie immer lohnt sich ein Abstecher auf den sensiblen Leviathan, denn auch das letzte Viertel hat einiges zu bieten.
Vielleicht lag der Misserfolg am folgenden Trailer, mit dem sich die Serie wahrhaftig einen Bärendienst erwiesen hat.

I know you can see me. The bad guys always see me. Cause my plans suck. People die. It’s always a mess.

Story

Moya ist fort, Chrichton sitzt ohne Treibstoff auf einem Weltraumfriedhof für Leviathan-Schiffe fest
und wartet, wartet, wartet. Seine einzige Gesellschaft ist ein Schiff, das sich auf den interstellaren Totenacker begeben hat, um gemeinsam mit seinem greisen Pilot den Tod zu empfangen.
Als Chiana und Rygel völlig unerwartet auftauchen, sind sie alleine. Die treue Moya ist verschwunden und mit ihr die restliche Besatzung. Chrichton wünscht sich derweil nichts sehnlicher, als bei der schwangeren Aeryn zu sein.
Die erhoffte Wiedervereinigung wird nicht nur spät, sondern auch unter überraschenden Umständen stattfinden.
Und wie gewohnt geht nach und nach alles noch viel schiefer als man fürchtet. Drogen spielen eine Rolle, ein Crewmitglied erhält eine außergewöhnliche Gabe zu einem außergewöhnlichen Preis, weite Reisen stehen bevor und Gut wie Böse, Freund wie Feind sind schwieriger zu trennen als je zuvor.

Kritik

Staffel 4 beginnt so, wie Staffel 3 endete: Bizarr. In Folge 1 ist nicht nur ein Aufeinandertreffen von Peter Pan, Robinson Crusoe und klingonischen Invasoren zu bewundern, sondern auch das erste rein computeranimierte Wesen. Ein Bruch mit der Tradition, der später, z.B. in Folge 14, leider Wiederholung finden wird.
Außerdem präsentiert die erste Episode jedem, der in Staffel 2 darüber gemeckert hat, dass die Zitationsdichte abnimmt, genug Filmreferenzen für zwei vollständige Serien. Vergiss, was dir in der letzten Staffel durch den Kopf ging, Fan – die Luft ist noch lange nicht raus.
Auch sonst kriegt Farscape vorerst genau das, was der Science-Fiction-Serie noch fehlte: Eine Frau, die an der Decke gehen kann.

Die ausgetüftelten, wendungsreichen Storyfolgen sind dramatisch wie eh und je, während die inhaltlich eher schwächeren Einzelabenteuer ganz auf den anarchistischen Humor der Science-Fiction-Serie setzen und so trotz narrativer Flaute im Regelfall erfolgreich für Kurzweil sorgen.
Die Serie bleibt der in Staffel 3 eingeschlagenen Spur treu, der Rahmenhandlung den Vortritt gegenüber Minigeschichten zu lassen. Der Grund hierfür mag in der Tatsache zu finden sein, dass der Stoff für bedeutsame versiegelte Plots einfach aufgebraucht ist. Folge 4 gibt ein gutes Beispiel dafür – eine kollektive Magenverstimmung dient als Aufhänger für eine durch und durch generische Geschichte. Sogar eine Schrumpf-Folge hat es nun ins Programm geschafft.
Aber natürlich haben die Schreiberlinge nicht ihr Erfolgsrezept vergessen – je schwächer die Geschichte, desto großartiger der Humor, weshalb auch die banalste Kurzerzählung durch Komik zum sehenswerten Exkurs wird. Es wird sich also weiterhin, wenn auch nicht ganz so inflationär wie bisher, auf fremde Dinge verlassen, die in Moyas heimelige Sphäre dringen und die Crew auf die eine oder andere Weise beeinflussen. Das ist nach wie vor verzeihbar, weil eine Geschichte, die von einer Handvoll Personen auf einem kleinen Schiff handelt, sich einfach nicht anders vorantreiben kann. Bei jeder anderen Serie wäre es trotzdem enervierend, immer wieder dasselbe Spiel in anderen Farben zu sehen. Farscape schafft es aber irgendwie, jedes Mal wie das erste sein zu lassen. Immer noch wirkt die Reaktion der Figuren auf den irgendwie gearteten Eindringlich frisch und natürlich, intensiv und smart.
Das geht bis zu einer riesigen Spinne, die die promineste Charaktereigenschaft einer jeden Figur stiehlt. Normalerweise hochgradig plemplem, im Farscape-Universum aber quasi Alltag.
Trotzdem merkt man deutlich, dass die Quelle der Monster-of-the-Week-Episoden langsam am Versiegen ist, denn auch eindeutige Füllerfolgen haben ihren Platz in der Staffel; etwas, das insbesondere Season 2 schlicht nicht nötig hatte.
Wie immer ist Farscape  nicht nur mit allerhand klug platzierten Zitaten und Filmanspielungen gespickt, sondern bietet in beinahe jeder Folge selbst äußerst zitierwürdige Linien. Was sich hingegen nur schwer zitieren lässt, ist das phänomenale Timing der Dialoge, das seit jeher Markenzeichen der Serie war. Ansonsten protzt man fortwährend mit meisterhaft geschriebenen Diskussionen und Witzen, die Stück um Stück in Schwarze treffen. Dazu gehören auch weiterhin die Schlagabtausche zwischen Crichton und dem auf Moya inhaftierten Scorpio, bei dem es die Serie auch in der vierten Runde immer noch schafft, einen Großteil seiner Persönlichkeit im Zwielicht zu lassen.
Die Farscape-Magie, das unvergleichliche Flair der Serie, das unikale Taktgefühl, all das ist also noch enthalten, wenn auch sich ein leicht fader Nachgeschmack einschleicht. Erwähnte Füllerfolgen, erzählerische Redundanzen und eigenartige Geschehnisse, deren Gründe teils im Verborgenen bleiben.
Irgendwann muss sich die Serie die Frage gefallen lassen, wieso plötzlich diese seltsamen neuen Figuren in die Gruppe mit ihrer perfekten Dynamik gepresst werden. Eine Saft-Alchemistin, deren Aussehen zwar in bester Farscape-Tradition steht, deren Herkunft aber zum einen nie so ganz klar wird und die zum anderen selten mehr als eine faltige Deus ex machina für jede zweite Folge darstellt. Auch mit der hohen Fluktuation der weiblichen Gäste auf Moya tut sich die Serie keinen Gefallen. Möglicherweise hätten die Elemente in Staffel 5 ihren Sinn erhalten – aber Staffel 5 hat es nun mal nie gegeben.
Ab der Mitte hält man voller Kraft aufs Finale zu, strandet an einem markanten Ort (Chrichton-Darsteller Ben Browder darf hier beweisen, welch eindringliche Erzählstimme er besitzt) – und erlebt trotzdem den ärgsten Tiefpunkt seit Staffel 1, weil Tempo und Rhythmusgefühl während des eigentlich aufreibendsten Abenteuers unseres Erdmenschen plötzlich ins Stocken geraten.
Hat man das Tief überwunden, fängt sich die Story allerdings und rüstet sich in bester Manier für den Abschied.
Wieder einmal fährt die Serie alle nur denkbaren Geschütze auf, um ein dramatisches, die vorherigen Ereignisse ganz in den Schatten stellendes Ende zu zelebrieren.

Sagen wir einer außergewöhnlichen Science-Fiction-Serie Dank, die geschafft hat, was man eigentlich nicht schaffen darf. Sympathie für Leute in Kostümen, die in jeder anderen Serie lachhaft wären. Sympathie für grausame Egomanen, Helium furzenden Puppen, gedungene Verräter, Mörder und den reinen Irrsinn. Sympathie für das Besondere. Etwas, das nur sehr wenige Serien von sich behaupten können.
Umso bedauerlicher, dass die Serie nicht nach Plan beendet werden konnte. Fürchtete man nach der (nichtsdestotrotz tollen) dritten Staffel noch, Farscape könnte den Zenit überstiegen haben, zeigt das letzte Viertel dieser Staffel, wie viel Potenzial tatsächlich noch in dem Konzept schlummert. Ein Jammer, dass die geplante Endigung niemals realisiert wurde, in Anbetracht der kleineren Schwächen in der Staffelmitte vielleicht aber auch ein Segen.
Doch sagen wir genau deshalb Dank für den Umstand aus, dass mit der Miniserie Peacekeeper Wars dafür ein dreistündiges Mammutwerk entstehen durfte, das die Serie mit der angemessenen Würde verabschiedet und die noch bestehenden Fragen befriedigend schließt.

Fazit

Noch nicht ganz, aber fast zu Ende. Die letzte Staffel von Farscape ist nicht der Serienhöhepunkt, aber fügt sich nahtlos in den außerordentlich hochwertigen Schnitt der Serie ein. Neben jeder Menge sympathischen Unfug und großen Charaktermomenten gelingt es die Serie auch zum vierten Mal, eine mitreißende Geschichte zu erzählen und zu beweisen, dass großartige Science-Fiction alles andere als scheu und bieder zu sein hat, um erfolgreich zu sein.

Oblivion – Erstes Poster zum Sci-Fi-Film mit Tom Cruise

Noch vor Star Trek Into Darkness wird Oblivion kommen. Der Sci-Fi-Film vom TRON: Legacy-Regisseur Joseph Kosinski startet bereits am 19. April weltweit.
Das erste Poster sieht ein wenig so aus, als würde man die Szenerie des Star Trek-Plakats aus einer anderen Perspektive betrachten, nichtsdestotrotz wirkt es keinen Deut weniger interessant. Schließlich haben verfallene Großstädte ihr ganz eigenes Flair. Und genau deshalb verdient das Motiv seinen eigenen Beitrag.

Star Trek Into Darkness – deutscher Announcement-Trailer; Update: japanischer Trailer zeigt mehr

Update 08.12.2012: In Japan ist der Trailer satte 10 Sekunden länger und hat deswegen Zeit, auch etwas leisere Töne anklingen zu lassen – und damit womöglich noch Größeres anzukündigen als den Weltuntergang des westlichen Trailers.

Urpsrungsmeldung: Sagen wir einfach, es ist Star Trek-Woche.
Frisch nach Preisgabe des Plots kam das Poster, frisch nach dem Poster nun der deutsche „Announcement-Trailer“ – und frisch nach diesem wird dann wohl der tatsächliche Trailer kommen.
Zu sehen gibt es nicht die ersten bewegten, aber die ersten im Zusammenhang auch verständlichen bewegten Bilder. Und neben alten Crew-Bekannten grüßt Sherlock-Star Benedict Cumberbatch, der mit gewohnt irrem Blick den Bösewicht darstellt.

Was es hingegen nicht zu sehen gibt, ist Star Trek. Aber vermutlich wird der Film nicht nur aus Zerfallendem und schreienden Gesichtern bestehen.
Man darf gespannt bleiben.

RoboCop 3

RoboCop 2 war in diverser Hinsicht eine Beleidigung des Originals. Für den dritten Teil wurde Regisseur Irvin Kershner (Star Wars: Episode V – Das Imperium schlägt zurück) von Fred Dekker (Die Nacht der Creeps, House) ersetzt. Wie schon beim ersten Sequel steuerte Comic-Legende Frank Miller das Drehbuch bei.
Es wird kein Zufall gewesen sein, dass er kurz danach verkündete, dass niemals jemand einen seiner Comics verfilmen dürfe.


As loyal as a puppy.

Story

Omni Consumer Products, der Riesenkonzern, der quasi alles fabriziert, was ein Mensch kaufen kann (und auch ein paar Dinge, die nicht direkt käuflich sind, z.B. den gesetzestreuen RoboCop), steht vor einer handfesten Krise. Nichts läuft, wie es sollte, die japanischen Investoren machen misstrauische Gesichter und das Geld geht sowieso aus.
Also macht OCP das einzige, womit man sich in solch einer Situation noch retten kann, ohne gleich den guten Ruf einzubüßen: Eine Truppe aus kaltblütigen Schurken wird zusammengetrommelt, um die Slums namens Old Detroit mitsamt Einwohnern dem Erdboden gleichzumachen und so Platz zu schaffen für die Stadt der Zukunft, das glamouröse Delta City.
Natürlich könnte man Delta City auch einfach neben Old Detroit bauen. Oder ganz woanders. Ohne Massenmord, Söldnerarmee, viel PR-Beschwichtigung und Stadtteilbeseitigung würde man die knappen Finanzen auch gleich etwas schonen. Aber in der Zukunft ist Platz wohl Mangelware und arme Leute stören schließlich auch das Rundum-Sorglos-Paket, das die neue Funkelmetropole bieten soll.
Doch zum Glück ist RoboCop ja nicht bloß „Robo“, sondern auch zum Teil Mensch mit Seele und Gewissen, weshalb er sich bald der Widerstandsbewegung des bedrohten Viertels anschließt.
Die niederträchtigen Investoren aus dem Fernen Osten ahnen bereits, dass OCP ihren dämonischen Plan nicht reibungslos in die Tat umsetzen können werden und schicken sicherheitshalber waschechte Ninja-Roboter als Verstärkung.

Kritik

Puh. Der Kultstatus, den RoboCop aus dem Jahre 1987 genießt, kommt nicht von ungefähr. Eine simple Grundidee, die ihrer Absurdität zum Trotz bewundernswert umgesetzt wurde. Ein Film, bei dem Dramaturgie, Charakterzeichnung und Action perfekt harmonieren. Ein Klassker, der auch heute kaum Staub angesetzt hat. Die Figur des von Gangstern gerichteten Polizisten, der ohne vorherige Einwilligung zu RoboCop verarbeitet wird und sich an seine verbliebene Menschlichkeit klammert, ist tragisch und einzigartig. Die Gewaltdarstellung, die zu nicht geringen Teilen zum Bekanntheitsgrad des Science-Fiction-Filmes beigetragen hat, ist roh, vielleicht plakativ, aber nie reiner Selbstzweck.
Doch, Hand aufs Herz, bereits RoboCop 2 war infamer Blödsinn. Trotz hohem Bodycount war die clever eingesetzte Brutalität fast schon kinderfreundlichen Slapstikeinlagen gewichen, denen in Sachen Einfallslosigkeit niemand was vormachen konnte und kann. Lahm, platt, langweilig und mit miserablem Timing.
RoboCop 3 setzt da an, wo RoboCop 2 aufhörte, ist aber trotzdem nicht noch furchtbarer als sein direkter Vorgänger. Zumindest dann nicht, wenn man sich überreden kann, den Film als Sequel zum zweiten Teil und nicht als Ausschlachtung des Ursprungsfilms zu sehen.
Eine Voraussetzung, die durch den Fakt erschwert wird, dass die inflationären Rückblenden am Anfang immer wieder daran erinnern, wie steil das Gefälle von Original zu Sequels ist.

Wenn RoboCop das Bild betritt, begleitet ihn ein Orchester, das man so vielleicht im Abspann eines Westerns der 50er erwarten würde. Bloß dass ein Western der 50er sein Thema nicht gefühlte 1000 Mal wiederholt hätte.
„My Friends call me Murphy, you call me RoboCop.“, frotzelt der Blechscheriff. Wenn er nach ungewöhnlich langem Vorgeplänkel endlich auftaucht und wie ein Springteufel aus einem Autodach ploppt (siehe Trailer), visiert er die bösen „Splatterpunks“ an, drückt ab und schießt… in gnädigen Halbkreisen an den Zielen vorbei. Übermenschlichen Reflexen und maschineller Präzision zum Trotz, ist der stählerne Cop nicht mehr in der Lage, geradeaus zu schießen. Wie schon Teil 2, so ist auch RoboCop 3 weit entfernt vom zynischen und fiesen Ton des ersten Filmes. Man will eine niedrige Altersbeschränkung, ist familienfreundlich und orientiert sich auch sonst an dem einen Rezept, nach dem sich alle unproblematischen „Actionkomödien für die ganze Familie“ der 80er und 90er richten.
RoboCop trägt eine sterbende Kollegin durch eine Kirche, RoboCop probiert sich als praktischer Philosoph und Kinderfreund, RoboCop ist sentimental. Eigentlich sind alle sentimental, am allermeisten die Filmmusik.
Auch das freche Balg, das mit seinen technischen Fähigkeiten allen Erwachsenen überlegen ist, darf da natürlich nicht fehlen. Das vorlaute Wesen schafft es sogar, dem gefürchteten ED-209 aus dem ersten Film die Bedrohung zu nehmen, indem es ihn kurzerhand umprogrammiert und zum nach Belieben kontrollierbaren Spielzeug degradiert. Der typisch eindimensionale und typisch überzogene Bösewicht aus der Führungsetage ist natürlich frei von jeder bemerkenswerten Eigenschaft und überrascht am Ende nur ein einziges Mal, indem er völlig unerwartet resigniert und schulterzuckend sein Schicksal in Kauf nimmt. Da er mit einer hemmungslos albernen Darbietung von Schauspieler John Castle verkörpert wird, bleibt er aber trotzdem am längsten in Erinnerung.
Wobei es schon ein kleines Kunststück ist, trotz aller blutleeren Gelecktheit Gewalt immer noch als das Mittel zur Lösung zu predigen.
Allerspätestens dann, wenn RoboCop in einem pinken Cadillac die Verfolgung aufnimmt, ist nicht mehr von der Hand zu weisen, dass er bloß noch eine Karikatur seiner selbst ist.

Obwohl unser Held neuerdings in der Lage ist, Pistolenkugeln aus dem Flug zu greifen, kriegt er arg auf die Mütze und kann natürlich nur von der einen Frau geflickt werden, die ihn versteht und an ihn glaubt. Und wer wäre besser dafür geeignet, mitten in die OCP-Zentrale zu schlendern und sie über einen OCP-feindlichen Stützpunkt zu informieren, als ein Kind. Das ist die Logik von Robocop 3, das ist das Drehbuch von Frank Miller.

Und der schauderhafte Gegner, der es mit RoboCop aufnehmen soll, nachdem er im letzten Teil den ebenbürtigen RoboCop 2, der angenehmer Weise so hieß wie der Film, bezwungen hat? Wer soll ihm nun noch die Stirn bieten können? Richtig, ein Japaner. Ein Roboter-Japaner, der raucht und eine Sonnenbrille trägt. Und dieser Japaner zeigt uns, warum wir uns vor seinem Volk in Acht nehmen sollten. Es ist rücksichtslos, fremdartig, gefühlskalt, feige, eine Bedrohung für den westlichen Lebensstil und zudem mit verdammt verdächtigen Kampfküsten ausgestattet. Zu allem Überfluss haben sie auch noch eine Technik, die der unsrigen weit überlegen ist. Und das alles machen sie mit Schwertern! Da überrascht es nicht, dass die Amerikaner, die mit den Fremdlingen kollaborieren, aussehen wie finsterste Nazischergen.
Aber RoboCop 3 lehrt uns auch, dass selbst der fieseste Japaner zu stoppen ist, wenn man ihm die Rübe von den Schultern pustet.
Wahrscheinlich war dieser irritierende Subtext so niemals intendiert – trotzdem sorgt diese eigenartig suggestive Darstellung für eine gehobene Augenbraue.

Witzig ist, dass man sich alle Mühe gab, den Schauspielerwechsel zu vertuschen. Wird RoboCop ohne Maske gezeigt, dann ist Murphys Gesicht immer noch Murphys Gesicht. Bei aufgesetztem Helm gehören Kinn und Mund jedoch einer ganz anderen Person. Nämlich Robert John Burke, der Peter Weller ersetzte, welcher sich klugerweise dafür entschied, den jungen Kult RoboCop nicht weiter zu demontieren und stattdessen als Protagonist in David Cronenbergs wunderbarem Naked Lunch aufzutreten.
Nicht nur an der ausgetauschten Gesichtshälfte erkennt man den Wechsel. Die unverkennbare Art und Weise, mit der Peter Weller seiner Figur mit durchdachten Bewegungen Leben einhauchte, findet sich hier nicht wieder. Ersatzmann Burke gelingt es nicht, RoboCop auf ähnlich glaubwürdige Weise agieren zu lassen.

Das Ganze ist aber ein solcher Blödsinn, dass sich zumindest niemand langweilen dürfte. RoboCop 3 ist für Robocop das, was Batman & Robin für Batman war. Schund im Vergleich zum Original. Und zwar ein derart immenser Schund, dass man sich auf eine schmerzvolle Art nicht langweilt.
Im Gegensatz zum drei Jahre älteren RoboCop 2 funktionieren immerhin ein paar kleinere Gags. Außerdem ist der Sci-Fi-Film im ersten Drittel nicht vollkommen spannungsos. Trotzdem ist die einzige Weise, auf die der Film funktioniert und halbwegs unterhält, eine ursprünglich keinesfalls beabsichtigte.

Das Finale löst ein, womit etliche Andeutungen im Vorfeld bereits drohten. RoboCop schnappt sich ein Robo-Raketenrucksack und zeigt, wie es aussähe, wenn The Asylum sich Iron Man vorknüpfen würden.
Zwischendurch gibt es den vielleicht absurdesten Match-Cut der Filmgeschichte und viele andere Gründe, die dafür sorgen, dass man sich mit seinem eigenen Kopfschütteln eine Art von Unterhaltung beschert, die nur ganz bestimmte Filme bescheren.

Fazit

Vorlaute Hacker-Gören, Schauspieler, die aus den tiefsten Verliesen der Traumfabrik herauf delegiert wurden, und ein Drehbuch, das nur aus Rachegefühlen heraus entstanden sein kann, führen dazu, dass kein Mensch sich ernsthaft darüber aufregen kann, dass RoboCop 2014 als Neustart frisch in die Kinos zurückkehrt.
Niemand erwartet oder wünscht auch nur, dass Paul Verhoevens Klassiker ersetzt wird, aber besser als die beiden Fortsetzungen des Kulthits kann José Padilhas modernisierte Interpretation eigentlich nur werden.

KW 48 – Star Trek Into Darkness, X-Men: Days of Future Past, S.H.I.E.L.D., Waterworld, Star Wars, Pacific Rim

Marvel, Marvel, Waterworld

In den Sommermonaten kommenden Jahres wird J. J. Abrams neuster Star Trek-Streich endlich die Kinos fluten. Neben Cast und dem etwas reißerischen Namen Star Trek Into Darkness ist nun auch endlich bekannt, um was es konkret gehen wird.
Der Sci-Fi-Film, der vom Studio als „Action Thriller“ bezeichnet wird, erzählt davon, dass die Enterprise zurück zur Erde gerufen wird und diese nicht so vorfindet, wie sie sie verlassen hat. Der blaue Planet steckt in der Krise und ist von Terror und Krieg bedroht. Kirk und Crew müssen eine „Ein-Mann-Waffe“ mit gewaltiger Zerstörungskraft ausfindig machen und dabei Opfer auf allen Ebenen erbringen.

Um direkt im Anschluss von der ehemaligen Crew zu sprechen: Es ist ja schon länger bekannt dass Patrick Stewart an X-Men: Days of Future Past beteiligt sein wird. Auch der Schauspieler des Erzrivalen von Professor X, Magneto, ist mit von der Partie. Kürzlich wurde gemeldet, dass Ian McKellen unterschrieben habe. Somit dürfte die Brücke von der Jugend zur älteren Generation problemlos geschlagen werden können. Bekannt ist hingegen noch nicht, wie groß die Rollen der alten Garde ausfallen werden – auch nicht den Darstellern selbst, wenn man Ian McKellen glauben will, dass er das Script noch nicht einmal gelesen habe.
Da verwundert es wenig, dass auch Hugh Jackman in der Rolle des Wolverine wieder mitmischen wird.
Wir müssen uns noch bis zum Juli 2014 gedulden, ehe X-Men: Days of Future Past erscheinen wird.

Auch die anderen großen Marvel-Helden halten sich nicht bedeckt. Die Planung der S.H.I.E.L.D.-Serie schreitet mit großen Schritten voran. Vor einigen Tagen stieß Brett Dalton zu den Darstellern, um Agent Grant Ward zu verkörpern. Die künstlerische Leitung liegt in der talentierten Hand der Brüder Whedon.

Erinnern wir uns an Waterworld? Der einst teuerste Film der Welt über Kevin Costner in einer überschwemmten Zukunft, der gegen Dennis Hopper um Gerechtigkeit und den Traum vom Festland kämpft, blieb vor allem im Gedächtnis, weil er katastrophal an den Kinokassen absoff.
Nun, 17 Jahre später, ist man der Meinung, seine Lektion gelernt zu haben. Der Sender Syfy, der vor allem, aber nicht nur durch seine sehr günstigen TV-Produktionen bekannt ist, plant, das Thema wieder aufzugreifen und Waterworld mit einem Remake zu versehen. Noch ist nicht raus, ob es sich um einen Film oder um eine Serie handeln wird – wir raten allerdings stark in letztgenannte Richtung. So oder so dürfte man nicht danach streben, abermals den teuersten Trash der Welt zu produzieren.

Zur Abwechslung mal ganz zum Schluss: Star Wars

Die Meldung, dass Lawrence Kasdan und Simon Kinberg das Buch zu Star Wars: Episode VII schreiben werden, verbreitete sich wie ein Lauffeuer im Netz und war auch auf scififilme.net zu finden.
Nach einer Atempause von einer Woche wird diese Meldung richtiggestellt: Es soll sich angeblich gar nicht um Episode VII handeln, sondern um zusätzlich geplante Ableger, die sich – parallel zur Episodenfortführung – einzelnen Figuren widmen sollen.
So interessant die Korrektur auch ist, ist die interessanteste Information eigentlich, dass überhaupt Spin-Offs geplant sind und Disney anscheinend vorhat, mächtig zu klotzen und das Star Wars-Franchise binnen weniger Jahre gewaltig aufzuplustern.
Für die tatsächlichen Episoden sind momentan Jon Favreau (Iron Man, Cowboys & Aliens) und David Fincher das heiße Thema, wenn es um potenzielle Regisseure geht.

Es gibt erstes Videomaterial zu Guillermo del Toros groß angelegtes Zerstörungsfilmchen Pacific Rim mit außerirdischen Roboterinvasoren. Man setzt auf virales Maketing und präsentiert die ersten bewegten Bilder in Form eines fingierten Nachrichtenberichts. Dazu kommt ein sehr hübsches Konzeptbildchen, das es am Ende der Meldung zu bestaunen gibt.
Bisher erinnert das Gezeigte – wozu auch die Art dieses ersten Videos beiträgt – frappierend an Cloverfield und würde wohl auch nicht so große Beachtung erfahren, wenn nicht del Toro dafür verantwortlich wäre. Vielleicht ist die erste Andeutung hinsichtlich „Monsterstandard“ ja nur eine falsche Fährte und uns erwartet deutlich mehr als Zerstörung nach Schema F. Und wenn nicht, sieht es immerhin beeindruckend aus.

(Quelle: comingsoon, superherohype)