KW 6 – Star Wars, Half-Life, Portal, Hitman, Jupiter Ascending, Guardians of the Galaxy, G.I. Joe: Retaliation, Dark Skies

Star Wars – Weitere Filme

Die News der Woche gebührt mal wieder Star Wars. Neben dem Plan, alle zwei Jahre ein neues Kapitel Sci-Fi-Saga aufzuschlagen, befinden sich schon weitere Filmprojekte auf der Startrampe.
Es soll Auskopplungen namenhafter Charaktere geben, die dann ihre eigenen Filme – und, wer weiß, bei Erfolg vielleicht sogar ihr eigenes Franchise – erhalten.
Yoda wurde als starker Kandidat für den ersten Solo-Ausflug gehandelt. Gerüchte besagten, dass das Spin-Off sich der Jugend und dem Werdegang des grünen Macht-Knirpses annehmen würde.
Knapp einen Tag später wurde Disney aber konkreter. Der aktuelle Stand der Dinge ist, dass die Geschichten des jungen Han Solo und außerdem des beliebten Kopfgeldjägers Boba Fett, der niemals seine Maske abnimmt, erzählt werden sollen.
Han Solos Jugend wurde übrigens schon in einem Roman aufgearbeitet. Ob man sich auf diesen beziehen wird, ist (wie könnte es auch anders sein) nicht bekannt.

Neue Anläufe: Videospiele und Spielzeugsoldaten auf die Kinoleinwand

Da man schon davon ausgehen kann, dass J.J. Abrams, der die eigentliche Reihe mit Episode VII fortführen wird, nicht für die Star Wars-Spin-Offs verantwortlich sein wird, nun eine andere News, die ihm gewidmet ist.
Softwareriese Valve gab kund, dass Abrams eingespannt werden wird, um die größte Marke des Unternehmens endlich auf die Leinwand zu befördern. Das Half-Life-Universum soll kinotauglich gemacht werden. Ob man sich direkt der Mutterserie zuwendet oder stattdessen den kaum minder erfolgreichen Knobel-Ableger Portal auserwählt, kann noch nicht gesagt werden.
Es handelt sich bisher nur um Gespräche und vage Pläne, beschlossene Sache ist noch nichts. Jedenfalls offiziell.

Fox plant, der erfolgreichen Videospielserie Hitman um den namensgebenden Auftragsmörder Agent 47 eine zweite Chance zu geben. Nach der künstlerisch wie kommerziell wenig erfolgreichen ersten Adaption von Xavier Gens (der nur 4 Jahre später mit der zermürbenden Psycho-Apokalypse The Divide punktete – ein Review folgt hoffentlich irgendwann) mit Timothy Olyphant in der Haut des eiskalten Kahlkopfes, soll nun Paul Walker die Hauptrolle verkörpern.
Werbefilmer Aleksander Bach wird beim Reboot Regie führen, das im Juni vor die Kameras gehen soll.

Wer noch nicht genug hat von Promotionvideos des skeptisch beäugten Stiefkindes von Paramount Pictures G.I. Joe: Retaliation, der kann sich zum Schluss den Start der neuen viralen Marketingkampagne zu Gemüte führen.
Die Bösen stellen ein – das Rekrutierungsvideo der finsteren Schergen Cobra Special Forces. Auch eine entsprechende Internetseite gibt es.
Viel Spaß.


Eitle Sternenkönigin und außerirdische Marvel-Helden

Der momentan viel umworbene Sean Bean stößt zum Science-Fiction-Projekt Jupiter Ascending, der von dem Wachowski-Geschwisterpaar (Matrix, Cloud Atlas) inszeniert wird.
Channing Tatum, Eddie Redmayne und Mila Kunis sind bereits an Bord.
Der Film handelt von außerirdischen, uns weit überlegenen Lebensformen, die uns von anderen Sternen aus beobachten. Ihr passiver Status endet, als eine russische Immigrantin (Mila Kunis) ein Make-Up aufträgt, das mit dem der Königin des Universums identisch ist.
Und ja, das klingt ein wenig seltsam.
Aber erfreulich, dass Andy und Lana Wachowski nicht auf der Stelle treten, sondern beständig Neues wagen.

Marvels Guardians of the Galaxy hat offenbar einen Hauptdarsteller gefunden. Chris Pratt, der gerade in Kathryn Bigelows (Strange Days) Zero Dark City reüssiert, wird Peter Quill respektive Star-Lord verkörpern, der im Laufe des Filmes feststellen wird, dass ein Vater nicht ganz so menschlich ist, wie es den Anschein hat.

Die Crew der anderen großen Marvel-Gruppe – The Avengers – wird übrigens die diesjährige Oscar-Veranstaltung präsentieren. Einschalten dürfte sich also lohnen.

Ganz zum Schluss noch ein frischer TV-Spot zu Dark Skies, der am 22. Februar in den USA anlaufen wird.

(Quelle: comingsoon)

Big Ass Spider – Erster Trailer

Mit Mike Mendez ein großer Regisseur, mit Clare Kramer, Ray Wise, und Greg Grunberg ein paar große Namen und mit der Big Ass Spider eine große Spinne.
Eigentlich alles, was ein Science-Fiction-Film braucht, um ein Riesenhit zu werden.

Nun gibt es den ersten Trailer mit spezieller, semi-aggressiver Präambel vorwerg.
Erzählt wird von der namensgebenden Riesenspinne, die aus einem Forschungslabor entfleucht und – wütend, wie Spinnen halt sind – ganz L.A. in Schutt und Asche legt.
Und wie so oft müssen ein paar Eierköpfe ran, wenn die militärische Strategie versagt. Am 08.März geht’s in die Festivalkinos.
Viel Spaß.

Perfect Sense

Die Werke, auf die David Mackenzie zurückblicken kann, sind Filme wie Young Adam und der schauderhafte Toy Boy mit dem schauderhaften Ashton Kutcher. Mehr oder weniger leichte, seichte Filme, die sich um das Thema Liebe drehen.
Da verwundert es, dass Mackenzies Film aus dem Jahre 2011 ausgerechnet ein Sci-Fi-Drama ist.
Doch wenn man das Werk etwas genauer betrachtet, liegen thematisch zwischen Perfect Sense und den anderen Arbeiten des Engländers gar keine so großen Distanzen.

Eyes closed, oblivious to the world around them.

Story

In der nahen Zukunft bricht eine Krankheit aus.
Sie ist offenbar nicht ansteckend, verbreitet sich aber rasend. Ohne erkennbares System, doch unaufhaltsam und global.
Und während man noch rätselt, ob Umwelteinflüsse, Wasserveränderung, UFO-Invasionen, Terrorangriffe oder Gott der Auslöser für die Miesere ungeahnten Ausmaßes ist, verliert die Menschheit nach und nach den Sinn. Wortwörtlich.
Erst ein heftiger emotionaler Zusammenbruch und wenig später kann man nicht mehr riechen. Nachdem die Nase ihren Dienst eingestellt hat, folgen die weiteren Sinne. Immer in gleicher Reihenfolge, immer in epidemischen Wellen.
In dieser Zeit finden der begnadete Koch Michael und die Medizinerin Susan zueinander. Und obwohl sie beide nicht an Liebe glauben, verlieben sie sich doch, wenn auch voll Misstrauen und Zweifel.
Während die Sinne nach und nach abhandenkommen und die Weltordnung ruppig aus den Fugen gehoben wird, wird die fragile Bindung zwischen den beiden immer stärker belastet.

 Kritik

David Mackenzies Sci-Fi-Mär über eine Welt wie von Sinnen ist ein gelungener Film, der in erster Linie – und damit vielleicht ja sogar etwas selbstreflexiv – die Sinne reizt. Denn Perfect Sense ist handwerklich ungemein ausgereift.
Allem voran ist die herausragende Kameraarbeit zu loben, die so unaufdringlich wie ununterbrochen wunderschöne Ausschnitte– häufig auf Hüfthöhe der Personen – liefert, sie in kühlen blauen Farben präsentiert und damit eine ganz eigene Bildpoesie entwickelt.
Dazu kommen mit Ewan McGregor, Eva Green und weiteren hochkarätige Schauspieler, die durchdachte, vor allem aber sehr authentische Dialoge zum Besten geben dürfen.
Und wie das Handwerk ist, so ist auch die Atmosphäre: Kühl, wohl komponiert und ein wenig poetisch.

Manchmal meint der Film es aber auch etwas zu gut und kommt der Grenze zur übermäßigen Sentimentalität gefährlich nahe. Aber das nur, wenn man nicht bereit ist, diesen Schritt mitzugehen. Ob man sich von der hohen Emotionalität überreden lässt oder nicht, davon hängt es ab, ob Perfect Sense funktioniert oder verärgert.
Wimmernde Menschen, unterlegt von einer melodramatischen Frauenstimme und traurigen klassischen Stücken sind ohne Frage in höchstem Grade manipulativ, aber richtig eingesetzt eben auch ungeheuer effektiv. So wie in Perfect Sense, wenn man dem Film die Führung überlässt.

Von seltener Intensität sind die Szenen, in denen gezeigt wird, wie die Menschheit ihre Empfindlichkeit gegenüber der Natur einbüßt. Ganz besonders die Ausbrüche vor dem Verlust eines Sinnes sind perfekt eingefangen und ergreifend in Szene gesetzt. Das liegt auch daran, dass man den Zuschauer erahnen lässt, wie sich die völlige Hilf- und Schutzlosigkeit der noch nicht Betroffenen anfühlen muss, denen nichts bleibt, als einfach nur darauf zu warten, dass auch sie das Syndrom erfasst.
Fantastisch ist auch die Idee, zu zeigen, wie in der Restaurantküche reagiert wird, nachdem alle ihren Geruchssinn verloren haben. Schade, dass auf die Kompensationsmöglichkeiten bei den weiteren Phasen nicht ebenso ausführlich eingegangen wird, aber womöglich hätte der Effekt sich auch abgenutzt. Ebenfalls schön ist, dass glaubhaft vermittelt wird, wie eminent wichtig die Sinne für unser Erinnerungsvermögen – und damit letztlich für unsere Identität sind. An diese Eindrücke geknüpft sind Erinnerungen jeder Couleur, die durch Affizierung der Sinne, durch bestimmte Gerüche oder Geschmäcker wieder reaktiviert und vergegenwärtigt werden. Auch sie verblassen mit den Düften und Geräuschen der Welt.
Die ganze darin enthaltene Tragik wird offen gezeigt, aber selten zu überzogen dargestellt.
Dass die Protagonisten in einer möglichst dramatischen Reihenfolge erkranken, ist keineswegs logisch, da ja aber sowieso die ganze Sache eine Allegorie ist, muss es das auch nicht zwingend sein.

Was oben bereits angesprochen wurde, verdichtet sich zum Ende hin immer mehr. Man muss sich immer stärker auf den Film einlasen. Wer der besonderen Stimmung nicht folgen kann oder will, wird den erzählerischen roten Faden schnell sehr vermissen. Die Geschichte rückt mit jedem verlorenen Sinn nämlich weiter in den Hintergrund und wird von Impressionen, essayistischen Gedankenmonologen und, um das Kind beim Namen zu nennen, viel, viel Pathos abgelöst. Wer der nicht ganz rutschfesten Einladung folgt, Liebe und Lebensfreude als Essenz von allem zu huldigen, dem ist ein gewisser Unmut oder das ein oder andere, immerhin sehende, verdrehte Auge keineswegs übelzunehmen.
Geschmackssache ist ebenfalls der etwas offene Schluss, denn ein letzter Sinn bleibt – vorerst? – erhalten, damit die Botschaft der Geschichte mit Überzeugung zum Ende gebracht werden kann.

Fazit

Liebe in Zeiten des Außergewöhnlichen ist ein beliebtes, grundsätzlich funktionierendes Sujet. Und die Idee des Außergewöhnlichen in Perfect Sense ist wahrlich außergewöhnlich.
Im Anschluss an den sehr ausgewogenen, spannend erzählten ersten Teil folgt ein Rest, der einen mutigen, speziellen, aber auch nicht für jeden gemachten Weg einschlägt, der zu einem ehrlich vorgetragenen Optimismus im Angesicht des Schlimmsten führt.
Obwohl sich der Liebesfilm im Science-Fiction-Szenario dann und wann zu sehr in Sentimentalitäten verrennt, lohnt sich das Gesamtpaket aber – wenn auch nicht für jeden.

Endlich kann man aber mal guten Gewissens sagen: Wem der Trailer gefällt, dem dürfte auch der Film zusagen.

KW 5 – Star Wars, The Amazing Spider-Man 2, The Avengers 2, Planet Hulk, Noon

Kein Star Wars, da Star Wars

J. J. Abrams inszeniert Star Wars und prompt schlagen die bisherigen Pläne leck.
Nachdem passablen Lauf von Star Wars: Episode I durch die 3D-Kinos war eigentlich davon auszugehen, dass die anderen zwei Episoden folgen werden. Und so lautete auch ganz offziell das Vorhaben.
Doch im Schatten der jüngsten Ereignisse trennte man sich vom Plan der Serien-Konvertierung. Star Wars: Episode II und III werden keine erneute 3D-Runde durch die Kinos machen.
Und das heißt natürlich auch fast automatisch: Star Wars: Episode IV – VI ebenfalls nicht – und vor allem dies war für viele die große Hoffnung, die wahren Klassiker doch einmal auf Leinwand erleben zu dürfen.
Andererseits ist aber damit zu rechnen, dass zum Kinostart des neuen Star WarsFilmes, Episode VII,  der ein oder andere Filmpalast sich erbarmen dürfte, die alte Trilogie zur Feier des Tages auf die Leinwand zurückzubringen. Und wenn es nur über eine olle Blu-Ray geschieht.

Das Nashorn und der Gladiator

Verrückt: Charaktermime Paul Giamatti wird in Marc Webbs The Amazing Spider-Man 2 Rhino spielen. Der Bösewicht des Spiderman-Universums entstand 1966 und ist – wenig überraschend – einem missglückten Experiment zu verschulden, das den Wissenschaftler Aleksei Mikhailovich Sytsevich zum schier unverwundbaren Nashorn-Ungetüm mutieren ließ.
Damit ist die Bösewicht-Riege in The Amazing Spider-Man 2 auf drei Antagonisten angewachsen. Electro (Jamie Foxx), Green Goblin (Dane Dehaan) und eben Rhino (Giamatti).
Drei Superschurken in Remake-Sequel Nummer 1. Eine gewagte Entscheidung, denn bisher führten zu viele Gegenspieler meist zu nichts Gutem.

Noch verrückter: Am Ende von The Avengers 2 – man ahnt es bereits: Achtung, potenzieller Spoiler! – soll Hulk durchs Weltall trudeln. Er wurde ein zu großes Risiko für die Menschheit und einfach ins All verbannt.
Das wird der Aufhänger zu einem Hulk-Spin-Off der ganz, ganz besonderen Art. Denn man wird sich die Comic-Serie Planet Hulk zum Vorbild nehmen und den grünen Wutkloß Gladiatorenkämpfe auf einem fremden Planeten bestreiten lassen.
Bisher ist die kuriose News allerdings noch als Gerücht zu klassifizieren, ehe sich Marvel nicht selbst dazu geäußert hat. Ein Dementi blieb bisher jedenfalls aus.

Noon, der beeindruckende Sci-Fi-Kurzfilm von Kasra Farahani, der in Hollywood bisher als Art Director auf sich aufmerksam machen konnte, wird zum Produkt in Spielfilmlänge aufgebauscht. Praktischerweise wird der Kurzfilm nicht uminterpretiert, sondern einfach Szene des großen Werkes werden.
Anstatt ausführlich zu beschreiben, um was es geht, folgt im Anschluss einfach besagter Streifen.
Viel Spaß!

Quelle: Deadline

Space Pirate Captain Harlock – Teaser online

Space Pirate Captain Harlock (oder, nicht weniger sperrig, im Deutschen Die Abenteuer des fantastischen Weltraumpiraten Captain Harlock) kam 1977 und 1979 erfolgreich als Manga-Serie raus und wurde bereits in mehreren Serien, OVAs und Filmen, die auch Kinoauswertungen erfuhren, durchgekaut.
Das Vorschaufilmchen lässt Blut lecken – im Optimalfall erwartet uns das bestmögliche Konzentrat aus der Geschichte in einer Optik, die so überzeugt, wie es das letzte Mal das Fan-Dankeschön Final Fantasy VII: Advent Children vermochte.
Natürlich ist es wahrscheinlicher, dass der Film mit gutem Grund Jahre nach Erscheinen und klammheimlich direkt auf DVD nach Deutschland gebracht wird. Aber der Optimalfall klingt angenehmer.

Im Herbst 2013 soll der Film fertig sein. Und dem leckeren Teaser folgt hoffentlich bald ein schmackhafter Trailer.

Gantz – Spiel um dein Leben

Der Manga Gantz von Zeichner Hiroya Oku brachte es auf viele Bände, wurde aber erst durch die Anime-Umsetzung durch Studio GONZO weltweit berühmt. Eine Berühmtheit, die neben Romanen und einem Videospiel im Jahr 2011 auch den ersten Realfilm hervorbrachte. Die Überraschung: Dieser funktioniert in entscheidenden Punkten besser als die Serie.

Ich geb‘ euch meine Zwiebel.

Story

Ein alkoholisierter Passant stürzt auf die Gleise einer U-Bahn und bleibt regungslos liegen. Als Schüler Kei Kurono beherzt auf die Schienen springt, um den verunglückten Trunkenbold vor dem nahenden Untergrundzug zu retten, befindet er sich plötzlich selbst in großer Lebensgefahr. Denn niemand der herumstehenden Passanten fühlt sich dazu berufen, ihm wieder auf den Bahnsteig zu helfen.
Erst in letzter Sekunde reicht ihm Mitschüler Masaru Kato die Hand. Doch in anstatt Kei in Sicherheit zu bringen, zieht dieser ihn unbeabsichtigt mit auf die Gleise. Der Zug erfasst beide.
Im nächsten Augenblick finden sich die Jungen im Appartement eines Hochhauses wieder, zusammen mit anderen Personen, die allesamt eigentlich tot sein sollten. Das Zimmer ist leer bis auf eine große schwarze Kugel mit glatter Oberfläche.
Während die Gruppe Quasi-Toter noch über Grund und Art ihres Aufenthalts rätselt, erscheinen Order auf dem schwarzen Artefakt.
Zu verrauschter Volksmusik öffnet sich das Rund und stattet die Anwesenden mit futuristischen Waffen und Rüstung aus. Im Inneren kauert ein nackter Mann, der mit Schläuchen am Leben gehalten wird.
Die Vorgabe: Innerhalb eines bestimmten Zeitlimits sollen außerirdische Ziele eliminiert werden. Für jeden Abschuss gibt es Punkte. Weigerung ausgeschlossen.

Kritik

Der Sci-Fi-Anime Gantz warb mit einer tollen ersten Folge und besaß so manchen guten Ansatz, konnte über die Laufzeit aber mit zu wenig Substanz dienen. Erklärt wurde wenig, stattdessen gab es repetitive Strukturen, unpassende Sexismus-Eskapaden und ein irgendwie sehr hohles Finale der ersten Staffel.
Der Film hat von Vornherein also keinen leichten Stand. Nicht nur, dass die ursprüngliche Adaption kein glänzendes Stück Animegeschichte ist, auch das Setting ist eigentlich viel zu abgehoben, um einen ernsten Film mit ernsten Schauspielern daraus zu machen, der am Ende funktioniert. Gantz versucht dies trotzdem und und allein der Versuch darf positiv angerechnet werden. Vor allem deshalb, weil man tatsächlich das Risiko eingeht, ungeheuer eng an der Serie zu kleben. Szenen, oft auch einzelne Bilder, sind identisch und geben der Geschichte daher – wenn man mit der Geschichte bereits vertraut ist – einen Wiedererkennungswert, der gleichermaßen negativ wie positiv wirken kann. Verblüffend ist es darüber hinaus, wie akkurat man sich auch bei den Aliens an den zugrundeliegenden Zeichnungen orientiert hat. Die hinterhältigen Zwiebel- und Musik-ETs besitzen auch in der Live-Action-Adaption ihre skurrile wie verstörende Aura. Auch auf die comichafte Brutalität wurde nicht verzichtet und so platzen Kinder, fliegen Beine und sprühen die Blutwolken nur so durch die Räume, dass man sich bei der Altersfreigabe von 16 Jahren eigentlich an den Kopf fassen möchte.
Bei aller Vorlagentreue schafft man es aber trotzdem, den Film an entscheidenden Momenten besser zu machen als den Anime. Und wie oft kann man das schon von einer Verfilmung sagen?
Das Tempo stimmt und Regisseur Shinsuke Sato besitzt das richtige Gespür für Suspense, was aber auch der einfachen Tatsache zu verdanken ist, dass Stimmungen durch Schatten in der echten Welt viel leichter als in ihrem Zeichentrick-Pendant zu generieren sind. Und manchmal funktioniert selbst der Humor. Zudem sind die Actioneinlagen deutlich dynamischer gestaltet und der Ghettoblaster liebende Plastik-Nussknacker-Androide ist noch einen Zacken wunderlicher als eh schon. Außerdem nutzt der Film Möglichkeiten, die auch in der Serie schon völlig offensichtlich waren, von dieser unbegreiflicher Weise aber ungenutzt geblieben sind. Hier wie da kann aber nicht verhindert werden, dass es schnöde wird, wenn die – zum Glück nur seltenen – emotionalen Redundanzen aufkommen und mit aufgesetzter Rührseligkeit à la „ich wollte schon als Kind so sein wie du, stirb doch noch nicht!“ zu punkten versuchen. Dramatik kann die hölzerne Stereotypen-Konstellation im trashigen Action-Szenario einfach nicht leisten. Zum Glück unternimmt man diese unbeholfenen Versuch aber wirklich nur am Rande und geht schnell wieder dazu über, nett auszusehen und anständig die Fetzen fliegen zu lassen. Nur am Ende muss man ein wenig Kitsch-Toleranz hochschrauben. Oder einfach 10 Minuten früher abschalten.
Trotz der positiven Seiten kann der Film es nicht vermeiden, dass das Präsentierte aufgrund des absurden Mischverhältnisses aus Science-Fiction, Mystery, Surrealismus und schwankender Comedy zwar immer noch bedrohlich, durch den erhöhten „Sonderbar-Anteil“, weil der schlichtende Anime-Stil hier einfach fehlt, aber auch ein wenig harmloser und dafür eben skurriler wirkt. Gerade deswegen ist es aber beachtlich, dass Blödsinn, der sich selbst so ernst nimmt, sich dergestalt inszenieren kann, ohne sich zugleich der Lächerlichkeit preiszugeben. Und das ist vielleicht die größte Schwierigkeit gewesen, vor der der Film stand – und die er im Endeffekt relativ souverän meistert. Es mag aber auch gut angehen, dass Zuschauer, die mit der Vorlage nicht vertraut sind, einen ganz anderen und womöglich weniger nachsichtigen Blick auf das Produkt haben.
Die Schauspieler sind Mittelmaß und haben sich außerdem nicht nur mit sehr gestelzten Dialogen, sondern bei uns auch mit der üblichen lieblosen, unglücklich auf albern getrimmten Synchronisation zu kämpfen.
Was die Figuren für einen Unfug von sich geben, ist teils schon fast lähmend. Wenn ein knurrendes Ungeheuer die Protagonisten in eine Ecke drängt, soeben einen Kameraden pulverisiert hat und sich nun daran macht, dem Rest ein ähnliches Schicksal zu bescheren, wird allen Ernstes Vorgeschlagen, die Polizei zu rufen.

Fazit

Die geheimnisvolle Jagd auf die extraterrestrischen Gemüsemutanten funktioniert in zwei Stunden Film einfach besser als auf Serienlänge. Viele, wenn auch bei weitem nicht alle Schwächen der Vorlage konnten entschärft werden, was bleibt, ist ein manierliches und durchaus auch hübsches Action-Spektakel, das alles aus seiner Vorlage rausholt.

Die ähnlich unterhaltsame Fortsetzung schloss ein Jahr später an und hört auf den vollmundigen Titel Gantz – Die ultimative Antwort.

Upside Down – Neuer, wuchtig inszenierter Trailer

Am 17. April soll die große Sci-Fi-Fantasy-Romanze aus Frankreich endlich anlaufen. So einige Vorschaufilmchen, sehr positive Vorberichte und nicht zuletzt das interessante Ensemble schüren Erwartungen.
Nun gibt es einen neuen Trailer, der seine Vorgänger hinsichtlich epischer Breite problemlos in den Schatten stellt.
Viel Spaß damit.

Super Bowl-Spots: World War Z und Iron Man 3

Das große American-Football-Finale steht an und traditionell bietet die Veranstaltung neben Ballspiel vor allem eine Plattform für jede Menge Werbung. Gott sei Dank leben wir in einer guten Welt, in der auch die Trailer-Kunst unter Werbung fällt.
Neu oder halbwegs neu oder zumindest ein bisschen neu und Bekanntes in zumindest ein bisschen neuer Anordnung bieten die knappen Spots zu World War Z und Iron Man 3.
Viel Spaß!