Pacific Rim – Neuer, alles in den Schatten stellender Trailer von der WonderCon

Riesige Roboter, ebenbürtige Tiefsee-Aliens, einfallsreiche Materialschlachten und das Ganze nicht im staubigen Überzug eines Roland Emmerich, sondern mit dem Charme eines Guillermo del Toro, der erwarten lässt, dass neben all den hübschen Karambolagen auch die Geschichte des bildgewaltigen Sci-Fi-Filmes stimmen wird.
Wer bisher daran zweifelte, der schaue bitte diesen Trailer und markiere sich den 18.07.2013 rot im Kalender.
Godzilla wird sich warm anziehen müssen.

Wolverine: Weg des Kriegers – Neuer (japanischer) Trailer

Schon seit ein paar Tagen (Asche auf das Haupt von scififilme.net ob der Verspätung) geistert ein neuer Trailer zum zweiten Solotrip von X-Mens Logan durchs Netz. Der Trailer ist zwar für japanische Zuschauer gemacht, doch sprechen die Figuren ihre unverändert englischen Sätze. Lediglich der Off-Text wird für die meisten unverständlich bleiben. Doch wenn uns Off-Texte eines gelehrt habe, dann, dass sie in der Regel sowieso überflüssig wie ein Kropf sind.

Durfte man nach dem ersten Trailer und vor allem dem ersten Film noch ungehalten skeptisch sein, stellt sich nach den wenigen neuen Bildern doch so etwas wie Vorfreude ein. Wünschenswert wäre es, wenn der Film neben Kampf auf Zügen und mit Ninjas auch Zeit für ein paar Verschnaufpausen findet. Denn gerade das japanische Setting lädt doch eigentlich nicht nur zur Inszenierung von Handkantenschlägen, sondern auch zur kontemplativen Charaktervertiefung ein.

Ghost Rider: Spirit of Vengeance

Erinnert sich jemand an Ghost Rider? Wenn nein, dann Gratulation. Der Schmarrn ist nicht nur die schlechteste Marvelverfilmung aller Zeiten, sondern vielleicht auch der schlechteste Film mit Herrn Cage. Und das ist wirklich eine Leistung, wenn man sich in einem schwachen Moment mal die filmische Biographie des Herren mit Vorliebe für manische Rollen anschaut.
Der Vorteil: Für den zweiten Teil herrschte keinerlei Erwartungsdruck. Und siehe da, es funktioniert.

Um, I know that it’s a little awkward.

Story

Ein junge wird vom Teufel gejagt und entführt. Der perfide Plan des nicht minder perfiden Finsternisfürsten: Durch eine seltene Empfänglichkeit des Knirpses will er in dessen Körper als neue Inkarnation auf der Erde wandeln, um mit alter Stärke seine, nun ja, teuflischen Pläne umzusetzen. Moreau, eine Art Priester in ziemlich cool, ersucht Johnny Blaze alias Ghost Rider um Hilfe. Dieser ist allerdings vollständig damit ausgelastet, seine Kräfte und damit auch sich selbst vor dem Rest der Welt zu verstecken. Erst als Moreau  ihm die Rückerlangung seiner Seele in Aussicht stellt, lässt sich der ehemalige Stuntfahrer überreden, würde er so doch auch sein feuriges Alter Ego los.
Gemeinsam mit der Mutter des Jungen macht sich der mürrische Blaze auf die Suche nach Teufel und Teufelsbraten. Unterwegs macht ihnen nicht nur eine Horde von finsteren Schurken das Leben schwer, die im Auftrag des Höllenherren arbeiten, sondern auch der Ghost Rider, der von Blaze kaum noch unter Kontrolle zu halten ist, sich ständig an die Oberfläche drängelt und wenig mehr als Rache im Sinn hat.

Kritik

Eine knappe Vorstellung von Ort, Figuren und dem Stand der Dinge und nach gerade mal 13 Minuten hinterlässt der Ghost Rider seine rauchende Feuerspur im Asphalt.
Einer der vielen Fehler des ersten Teils, die bisher immer noch niemand alle zählen konnte, war der offensichtliche Umstand, dass man dem in die Jahre gekommenen Cage sein Dasein als heißblutiger Motorrad-Stuntman um keinen Preis der Welt abnehmen wollte, konnte und durfte.
In der Fortsetzung sieht es so aus, als wäre sehr viel Zeit ins Land gegangen und Johnny Blaze hält nicht aus Berufsgründen an seinem Teufelsofen fest, sondern weil in seinem verfluchten nichts anderes zum Festhalten übrig geblieben ist. Ein wenig wie Cage selbst, der sich mit steigendem Alter krampfhaft mehr und mehr Actionrollen zumutet und in jedem Film ein anderes schlechtsitzendes Toupet trägt und sein jüngeres Ich damit auf vermutlich ungewollte Weise tragisch durch den Kakao zieht.
Señor Cage hat bei alledem sichtlich Spaß und sitzt viel erträglicher und lockerer im Sattel als im Debakel, das der erste Ghost Rider war. Vermutlich deshalb, weil er dank halbiertem Budget und verschwundenen Erwartungen nicht mehr an der kurzen Leine gehalten wird und einfach machen kann, was er will und am besten kann. Das heißt nicht, dass er hier auch nur annähernd an seine guten Filme anknüpft, doch Cage ist nun mal Cage. Und hier und da darf er so richtig ausbrechen und seinen patentierten Wahnsinn rauslassen, der ihn so unvergleichlich macht – im Gegensatz zu allen anderen Overacting-Kandidaten.
Das in Verbindung mit dem Dämon, der aus ihm auszubrechen versucht, macht den Film an kurzen Stellen sogar richtig interessant.
Dass die Kämpfe zu peinlich kitschigen Heavy Metal-Riffs stattfinden, gehört ebenso zum guten Ton wie das Verpuffen  in mittelmäßigen Feuereffekten der armen Irren, die sich dem grimmen Unterweltbiker in den Weg stellen. Generell bewegt sich die Kamera bei Auseinandersetzungen um ein vielfaches schneller und häufiger als die mehr oder weniger agilen Kämpfenden selbst es tun.
Aber, und hier überholt der Film seinen Vorgänger im ersten Gang, der gebotene Trash ist niemals langweilig. Ghost Rider: Spirit of Vengeance ist, wie der Titel ja schon hinreichend versichert, allerfeinste B-Ware der hirnlosen Sorte.
Als netten Zusatz gibt es sogar ein paar akzeptable Erklärungen, ein bisschen religiöse Unterfütterung, Abwechslung in Sachen Tempo, Handlungsort und Stimmung, jede Menge stilisierte optische Spielereien und, ich glaube, es wurde noch nicht erwähnt, eine wohltuende Prise Cage-Manie. Über zehn, zwanzig Ungereimtheiten stolpert man natürlich, unterm Strich aber stellt der Film eine überdeutliche Steigerung zum schmerzhaft schlechten ersten Teil dar

Fazit

Tatsächlich kann der zweite Ritt des Ghost Riders Freude bereiten. Cage wirkt nicht mehr so traurig deplatziert wie im Vorgängerfilm, sondern hat sichtlich Freude an der Darstellung des gebrochenen Antihelden mit okkultem Anhängsel. Tempo und Geschichte sorgen für Kurzweil, sofern man mit der richtigen Einstellung an den Film geht, der sich selbst ebenso wenig ernstnimmt, wie der Zuschauer dies tun sollte. Für einen geselligen Abend durchaus tauglich, zudem man auch nicht viel verpasst, wenn man mal 20 Minuten aufs Klo verschwindet oder ungeplant an Stierkämpfen teilnimmt.

Gantz – Die ultimative Antwort

Dass Gantz – Spiel um dein Leben für eine achtbare Dauer die japanischen Kinocharts anführte, hatte keinen Einfluss darauf, dass ein zweiter Film erschien. Dieser war bereits im Vorfeld geplant und wurde von den eingefleischten Fans der Vorlage(n) fast ebenso misstrauisch beäugt wie Teil 1. Das Ergebnis war dennoch – trotz kleinflächigerer Auswertung – erfolgreich und ließ die meisten Gantz-Gläubiger ein zweites Mal zufrieden zurück.

Der Typ hat mich umgebracht.

Story

Ein knappes halbes Jahr verstrich seit den Geschehnissen der schicksalshaften Abenteuerkette, die im Tod von Kato ihr vorläufiges Finale fand. Kei hat zwischenzeitlich weiter fleißig die vorgegebenen Ziele der schwarzen Kugel eliminiert und einen beachtlichen Erfahrungs- und natürlich auch Punktestand angesammelt. Sein erklärtes Ziel ist es, Freund Kei in die Welt der Lebenden  zurückzuholen. Bekanntlich ist dies bei 100 erreichten Punkten eine Option.
Parallel zu den Geschehnissen wird dem Mädchen Eriko eine Miniversion von Gantz zugespielt und mit ihr die Instruktionen, ebenfalls bestimmte Zielpersonen auszulöschen. Nur dass  diese in der alltäglichen Realität existieren und offensichtlich nicht außerirdischer Herkunft sind. Die Nächste auf ihrer Abschussliste: Keis Freundin Tae.
Unterdessen kommt der Privatschnüffler Masamitsu Shigeta dem verdeckten Treiben von Gantz auf die Schliche und ermittelt immer verbissener auf eigene Faust.

Kritik

Die grundsätzlichen Schwächen aus Teil 1 sind natürlich nicht einfach verschwunden. Konnten Anime und Manga noch damit punkten, dass die profane Umwelt, aus der die Figuren in das abgehobene Science-Fiction-Elitekiller-Computerspiel-Szenario geworfen werden, glaubwürdig fahl und authentisch wirkt, hat die schnöde Menschenwelt in Gantz 2 immer noch das Problem, zwar ebenfalls fahl aber nicht sehr glaubwürdig zu sein. Die Szenen, die sich um die Aufträge herumlegen, wirken in ihrer leichten Überflüssigkeit aber nicht mehr ganz so erdrückend wie noch im Vorgänger.
Was zum Beispiel der Protagonist an der unheimlichen Stalkerin findet, die ihn im Geheimen beobachtet, analysiert und mit irrem Blick zeichnet, ist weiterhin nicht ersichtlich – davon abgesehen, dass sie nun einmal ganz hübsch ist. Trotzdem findet er ihre offensichtliche Besessenheit reizend und macht sie zur Leitfigur seines Lebens. Merkwürdig.
Schwülstig und pathetisch ist es ebenfalls immer noch und auch in der zweiten Runde lässt sich Gantz nicht davon abhalten, die betroffenen Szenen mit klebrigen Streichern- oder Pianoklängen zuzukleistern.
Wird sich den Behufen und dem Seelenleben der Figuren zugewendet, wird’s platt, gekünstelt und schlichtweg dilettantisch.
Die Grundkonstellation mit der pechschwarzen Richtermurmel und ihrem hageren Insassen ist immer noch dieselbe. Leicht an Sklaverei erinnernd, wird dem fragwürdigen Konzept gefolgt, dem Tode Geweihte zu retten, woraufhin ihr vermeintlicher Retter das wieder- oder neugewonnene Leben nach Gutdünken verwenden kann.

Doch um all das mundane Rahmengefüge geht es natürlich nur oberflächlich. Im Kern will Gantz: Die ultimative Antwort seine Auseinandersetzungen gegen die wunderlichen Aliens zeigen und genau das will der Zuschauer auch aufgetischt bekommen. Hier wartet auch gleich eine mächtige Enttäuschung: Anstatt die bekannten überdrehten Gegnertypen noch einmal zu toppen, werden den Protagonisten plötzlich stinknormale Menschen vorgesetzt. Zwar verfügen diese wenigstens über übermenschliche Zerstörungskräfte, doch erinnern sie in ihrer wenig befriedigenden Erscheinung ein wenig an die guten alten Akte X-Kopfgeldjäger und sehen neben den überspitzten Weltraumgeschöpfen aus Teil 1 reichlich blass aus. Doch sei’s drum, denn damit sind die Nachteile des Sci-Fi-Filmes auch schon aufgezählt.

Shinsuke Sato Hat aus den 120 Minuten des Vorgängers gelernt und ist trotz des kaum nennenswerten zeitlichen Abstands zwischenzeitlich ein merklich versierterer Regisseur geworden, was sich zuallererst in ausgefalleneren und besser getimten optischen Sperenzchen äußert.
Die Kämpfe sind deutlich spektakulärer, allerdings dauert es auch, bis die Sache Fahrt aufnimmt. Erst nach einer Dreiviertelstunde, die deutlich gemächlicher ausfällt, als man es erwarten würde, gibt es das erste Scharmützel zu sehen, das dafür aber auch alles in Teil 1 Präsentierte mit Paukenschlag in den Schatten stellt.

Gantz 2 weiß sehr wohl, dass es seinen ersten Teil nicht einfach wiederholen sollte, und setzt sich einen komplett anderen Fokus. Die starre Missionsstruktur wird durchbrochen und dafür geht es in erster Linie um die Entschlüsselung des Kugel-Geheimnisses. Der Film versucht demnach zu halten, was sein Titel verspricht – die Klärung offener Fragen. Wirklich spektakulär fallen die Antworten allerdings nicht aus. Eigentlich bestätigt Gantz 2 brav das, was man sich nach Teil 1 sowieso schon gedacht hat.
Aufgrund genannter Punkte sieht Gantz 2 an manchen Stellen aus wie ein besseres G.I. Joe. In Szene gesetzt wird das Gerangel mit jeder Menge Stilraub aus so gut wie jedem prägenden Sci-Fi-Kampf dieser Generation. Aber wenigstens bereichert man sich erlesen und an den Richtigen Quellen, sodass all das Diebesgut am Ende doch so etwas wie eine eigene Note erhält. Und diese Note macht Spaß –  was letztlich ist, worauf es unterm Strich ankommt. Auch wenn  die Schwerpunktverlagerung nicht nur Gutes mit sich bringt. Zwar sieht der Film über weite Strecken nett aus, vertuschen, dass er kein riesen Budget hatte, kann er aber nicht. Außerdem legt man den gesteigerten Wert auf Dramatik und Pathos auch in den Kämpfen, was nicht immer zur Gänze gelingt, wo wir wieder bei den oben beklagten Überspitzungen in Sachen Musik und Kamera wären.
Der zweieinhalbstündige Sci-Fi-Film hält sich darüber hinaus selbst für deutlich größer als er ist. Die lange Vorlaufzeit wird vom abstrusen Abschluss nur zum Teil gerechtfertigt, die eigentliche Geschichte wartet letzten Endes mir nur sehr wenigen und keineswegs spektakulären Antworten auf und so stellt sich immer mal wieder Leerlauf ein. Etwa wenn sich der Film in einer schmalzigen Drama-Szene verliert oder die eigentlich hübschen Ballereien so zäh und ideenarm geraten, dass man sich fast wieder zurück in die dröge Welt der Menschen sehnt.
Und dann ist da auch noch der Storyfaden mit dem Ermittler, der versucht, hinter das Geheimnis der zerstörten Stadtregionen und den Gerüchten von der merkwürdigen schwarzen Kugel zu kommen. Ein Faden, der beginnt, als hätte er enorme Relevanz, und bei dem sich früh herausstellt, dass er vollkommen sinnlos ist und ebenso auch endet. Der Privatdetektiv bringt die Geschichte kein Stück weiter, bereichert sie um überhaupt gar nichts und wirkt paradoxer Weise trotzdem wie der interessanteste Charakter, weil sein klischeehaft verbissenes Hard Boiled-Gebaren immer noch angenehmer ist als die leichtfertig umrissenen Abziehbilder der Gantz-Rekruten.

Fazit

Klar, herausragendes Kino ist auch der zweite Teil der Manga-Verfilmung nicht. Aber das ist auch gar nicht das Ziel. Allen inhaltlichen Mängeln – die im Einzelnen nie gravierend, dafür aber umso zahlreicher sind – zum Trotz macht die Hatz sogar noch etwas mehr Spaß als im Vorgänger, weil die Gefechte direkter und actionreicher inszeniert sind und einen deutlich größeren Teil des Filmes einnehmen.
Die versprochenen Antworten sind weder ultimativ noch im Ansatz überraschend. Aber das dürfte auch niemand ernsthaft erwartet haben.

Thor: The Dark World – Erster Trailer

Im letzten Tag des Oktobers kommt der zweite Thor-Film bei uns in die Kinos. Einen ersten Trailer gibt es bereits.
Der Verfasser dieser Zeilen ist kein sonderlich großer Befürworter des ersten Filmes. Dem Trailer nach zu urteilen, könnte die zweite Auskopplung aber nicht ganz so belanglos werden, wie der erste Ausflug des nordischen Donnergottes.
Aber schließlich ist ja genau das die Aufgabe von Trailern: Neugierig machen. Gute Arbeit, Marvel.

Another Earth

Mir läppischen 20.000 Dollar in der Budget-Kasse und ein paar Freunden im Schlepptau schuf Regie-Frischling Mike Cahill Stück für Stück seinen Film Another Earth. Die Schauspieler gaben sich mit Krümel-Gagen zufrieden und alles hing lange Zeit am seidenen Faden und drohte mehrmals ganz zu scheitern.
Doch der Film wurde fertig, durfte auf dem  27. Sundance Film Festival uraufgeführt werden, nahm zwei Preise mit und wurde wenig später weltweit vertrieben.

What now?

Story

Wie aus dem Nichts taucht ein neuer, ziemlich naher Planet am Himmel auf. Ein Planet, der der Erde bis aufs Kleinste zu ähneln scheint.
Der Abend dieses Ereignisses ist ein schöner. Die eifrige Rhoda Williams hat ihn sich zum Feiern ihres neuen Uniplatzes ausgesucht hat. Es ist warm, man ist ausgelassen und man trinkt.
Als Rhoda auf dem Rückweg etwas zu angeheitert in einen Wagen rast, löscht sie die ganze Familie von Musikprofessor John Burroughs aus, der selbst nur knapp überlebt.
Nach vier Jahren Gefängnis ist sie ein anderer Mensch, verschlossen, scheu und schwer depressiv. Ihre wissenschaftliche Karriere ist verworfen und sie hat einen Job als Hausmeister angenommen. Unterdessen kommt die zweite Erde immer näher.
Eines Tages treiben sie die Schuldgefühle an die Tür von John Burroughs, der vom Unfall ebenso gezeichnet ist wie sie. Anstatt um Vergebung zu bitten, heuert sie bei ihm als Putzfrau an und besucht ihn von nun an täglich. Zwischen den beiden entsteht eine unsichere Verbindung, während Rhoda an einem Wettbewerb teilnimmt, um zu den ersten Menschen zu gehören, die mit einem privaten Unternehmen die Reise zur mysteriösen zweiten Erde antreten.

Kritik

Überraschenderweise startet Another Earth nicht ruhig und langsam, sondern gediegen hip. Eine träumerische Interpretation der Jupiter-Aufnahmen aus der Yoyager-Sonde, knutschende Teens und beatlastige Elektromusik, zu der die Lettern des Filmtitels abwechselnd rhythmisch aufflackern. Nur die aus dem Off berichtende Frauenstimme ist etwas belegt und melancholisch.
Das ist der vorgegebene Ton, den der Sci-Fi-Film über seine Dauer hält. Das Hippe bleibt in der Umsetzung enthalten. Die schnellen Schnitte, die Art der Bildgestaltung und der Schauspielführung zeugen von inszenatorischem Eifer und viel Experimentierfreude. Dabei drohen die kleineren Ausbrüche in der Machart aber niemals den Rahmen zu verlassen.
Das Melancholische bleibt im Rest. Die Realität ist grau und bar jeder Erlösung. Die Stadt, das Wetter, selbst die Klamotten der Protagonistin: Alles in einem fahlen, trostlosen Grau. Grau ist auch Rhoda selbst, die eingemummt und versteckt hinter Mützen und Schals versucht, sich vor der Welt verbergen und ihr Leben in Unscheinbarkeit hinter sich zu bringen. Sie ist ein Phantom, das unter der Last der Schuld beinahe zusammenbricht. Der aufstrebende und vielseitig talentierte Jungstar Brit Marling (Jahrgang 83 und nicht nur Drehbuchautorin, Filmproduzentin, Regisseurin und Schauspielerin, sondern auch eingeschworener Anhänger kleinerer Produktionen) schafft es, das fragile Wesen dieser Frau äußerst überzeugend darzustellen. Ihre Gemütsschwere ist nach wenigen Einstellungen für den Zuschauer voll nachzuempfinden.
Eine interessante Wahl ist William Mapother (übrigens ein Cousin von Tom Cruise) als Ex-Professor jenseits der Selbstaufgabe. Sein Spiel wirkt anfangs nicht ganz rein und immer um ein paar Zoll überzogen, doch hat man sich erst einmal auf seine individuelle Art eingestellt, funktioniert sein Charakter auf eine ganz eigene und sehr spannende Weise. Neben guten Drehbuchmomenten ist das auch seinen markanten Zügen zu verdanken, denn das einprägsame und durch LOST nun gefragtere Gesicht sieht man meist nur in kleineren Nebenrollen. Völlig zu Unrecht. Die Art, wie er seiner Figur, der wenig mehr geblieben ist, als der Alkohol und verbittertes Starren, Glaubwürdigkeit verleiht, ist faszinierend. Er ist ein geschickt gewählter Gegenpol zum hinreißend unglücklichen Gesicht seiner Filmpartnerin.
Beide zusammen geben eine in ihren Tendenzen höchst destruktive Mischung ab, da sowohl die Protagonistin wie auch der Zuschauer wissen, dass die Art und Weise, wie die Figuren sich bebend näherkommen, zwangsläufig in einer alles unter sich begrabenden Enthüllung gipfeln muss.
Ein bleischweres Charakterdrama also.

Und dann ist da ja noch der Part mit der zweiten Erde, die einfach so als Zwilling neben der unsrigen auftaucht. Das riecht von Anfang an eigentlich stark nach einer schwülstigen Metaphernschlacht.
Eine Anfangsbefürchtung, die sich auch teilweise bewahrheitet. Die zweite Erde in Another Earth ist natürlich zuvorderst eine klobige Metapher.
Anders könnte der Film auch nie funktionieren. Schließlich wäre man in einer metaphernfreien Welt nicht erst nach ein paar Jahren auf den Zwilling im All gehopst und hätte außerdem mit leistungsstarken Teleskopen die Sandkörner und Hautschuppen des Erdenduplikats bereits am ersten zählen können. Stattdessen ist die ganze Zeit völlig unklar, was mit dem blauen Ball vorgeht und wer oder was sich auch ihm befinden könnte. Nur ein paar Talkshows spekulieren wild herum, was das Weltraum-Mysterium wohl bedeuten könnte.
Eigentlich geht es natürlich um Schicksal, um den Frieden mit sich selbst und den eigenen Taten. Um Selbstbetrug, Schuld, falsche Träume und nicht minder falsche Sühne. Die großen Fragen des Individuums, mit denen das Schicksal jeden irgendwann einmal konfrontiert.
Ist das Vorhaben gelungen oder sind die Metaphern zu platt und die Botschaften zu simpel?

Eine gar nicht so leicht zu beantwortende Frage. Feststeht, dass der Sci-Fi-Film mit viel Liebe gedreht wurde und darüber hinaus nicht nur mit handwerklicher Überzeugungskraft, sondern vor allem mit einer starken Darstellerleistung der Hauptdarstellerin punkten kann. Ganz außer Frage steht aber auch, dass einige Stellen definitiv das Potenzial besitzen, gehörig zu nerven. Nahe an kitschig, nahe an banal, nah an der Grenze zur Plattitüde. Doch kriegt Another Earth meist noch die Kurve und lässt das Potential klugerweise ungenutzt. Denn im entscheidenden Moment fühlt man wieder die Liebe, die in dem Film steckt, und merkt an sich selbst, dass  der gefährliche Cocktail letzten Endes doch wirkt und sogar ausgesprochen gut mundet. Another Earth ist unterm Strich bedrückend herrlich. Und somit schafft der Film einen großen Teil von dem, was er schaffen will. Sein größtes Verdienst ist es vielleicht, dass es gelingt, das Traurige in schönem Schein erstrahlen zu lassen. Überhaupt wächst Another Earth mit jeder Minute. Ist anfangs noch Raum für Zweifel und die Ungewissheit, wohin der Film möchte, bleibt später kein Platz mehr für solche Fragen und die Art, wie die Geschichte um Rhoda und John  erzählt wird, entfaltet eine Sogwirkung, die bei all dem Fatalismus der Geschichte seltsam optimistisch wirkt.

Die Verbundenheit von Regisseur Mike Cahill zur Science-Fiction ist dabei unverkennbar.
Die Protagonistin liest den Foundation-Zyklus von Isaac Asimov, die Menschen leiden unter den typischen Invasionsängsten und schmieren sie mit Kreide in großen Lettern auf die Straßen. Sogar eine Avatar-Anspielung ist vorhanden und ‚Earth 2‘, wie unser Planetendoppelgänger genannt wird, ist im Sci-Fi-Sektor ja auch kein Neologismus.

Atmosphärisch stark wird Another Earth immer dann, wenn er modern und gleichzeitig ruhig wird. Damit weist er eine eigentlich überdeutliche Parallele zu Love auf, der ja seinerseits viele Elemente seiner Geschichte als Metapher missbraucht. Beide Filme wurden mit weniger mehr als einem Taschengeld, im Elternhaus ihrer Macher und eben mit sehr viel Liebe zum Kino gedreht. Beide sind sie bei weitem nicht perfekt, aber auf ihre Weise definitiv sehenswert, wenn man auf außergewöhnliche Science-Fiction-Kost wert legt, die weniger in die Sterne und mehr in den Menschen blickt.

Fazit

Another Earth ist in erster Linie ein sehr ernstes Charakterdrama. Die Sci-Fi-Elemente sind Schmuck und bleiben die ganze Zeit im Hintergrund, um durch metaphorische Aussagekraft die Botschaft zu unterstreichen und die Sehnsüchte zu visualisieren. Das macht aus Another Earth ganz sicher keinen klassischen Science-Fiction-Film, bietet dafür aber eine frische Kombination unterschiedlicher Elemente, die auf diese Weise überraschend gut harmonieren. Kleinere Schwächen im Drehbuch sind da ein verzeihliches Manko.

Superman: Man of Steel – Neuer Trailer

Wie General Zod kürzlich ja schon unter vorgehaltener Hand ankündigte, gibt es nun, da der geheimnisvolle Countdown seine Null erreicht hat, einen zweiten Trailer zur anstehenden Superman-Neuverfilmung von Zack Snyder.
Und mindestens eine Sache scheint Man of Steel mit Star Trek gemein zu haben: Jeder neue Trailer stellt dir vorherigen in den Schatten. Mittlerweile wirken die jüngsten Trailer der Franchises schon besser als so mancher Film.

Star Trek Into Darkness – Trailer 3

Alle guten Dinge sind… ja, ja. J.J. Abrams‘ Trailerschmiede scheint es irgendwie zu schaffen, jeden Vorgeschmack noch ein wenig größer, bedeutungsschwangerer und dramatischer zu gestalten.
Nun ist er also da, der dritte Trailer zu Star Trek Into Darkness und eigentlich sagt er nur: Egal, ob die Erwartungen alter und neuer Star Trek-Fans erfüllt werden oder nicht – es steht uns wirklich großes Sci-Fi-Kino ins Haus.

KW 15 – Chronicle 2, Transcendence, Iron Man 3, World War Z, After Earth, Man of Steel

Während die letzten Wochen relativ neuigkeitenfreudig waren, hielt die Sci-Fi-Welt diese Woche die Füße relativ still.
Zu verlautbaren gibt es lediglich, dass Chronicle 2 nicht begraben ist, sondern weiter geplant. Aber noch existiert immer noch kein finales Skript und erst reicht ein konkreter Plan über Dreharbeite und Ähnliches. Wenn es wird, so wird es auf jeden Fall noch lange da dauern. Bis dahin gibt’s hier unsere Kritik zum ersten Teil.
Darüber hinaus stieß Morgan Freeman zum Cast von Transcendence, womit er eine Liste weiterführt, auf der bereits Namen stehen wie Johnny Depp, Paul Bettany, Rebecca Hall und Kate Mara.

Und sonst? Sonst gab’s nur Videos. Viele, viele Spots.
Zu Iron Man 3:

Und noch mal Iron Man 3:

Und World War Z:

Und After Earth:

Und natürlich und passend zum gestern veröffentlichten Aufruf von General Zod zu Man of Steel: