Ein UK-Trailer zu Man of Steel zeigt neben schon Bekanntem auch frische Szenen aus dem mit Spannung erwarteten Superman-Reboot.
Viel Spaß.
Autor: Martin
Star Trek Into Darkness
Schritt zwei in J. J. Abrams‘ alternativer Star Trek-Zeitlinie, die alles erlaubt und dennoch versucht, Bewährtem treu zu bleiben, wenigstens aber mit Verbeugung Ehre zu erweisen.
Der Vorgänger, schlicht und vielsagend einfach Star Trek genannt, wurde nach großer Anfangsskepsis bei alten wie neuen Fans fast einmündig mit Zustimmung aufgenommen.
Für das Sequel zu seinem für vier Oscars nominierten Überraschungserfolg stand LOST-Schöpfer Abrams vor dem Problem, das jeder Sequel-Regisseur hat: Wie an den Ersterfolg anknüpfen, ohne eine leere, lautere, größere Kopie des Vorgängers zu kreieren?
Enjoy these final moments of peace.
Story
Die letzte Routinemission der Enterprise verlief riskant, endete glimpflich und missachtete die Hälfte der Regeln im Sternenflotten-Kodex. Unter anderem die oberste Direktive: Nimm keinen Einfluss auf die Entwicklung fremder Kulturen.
Als Strafmaßnahme wird die Crew der Enterprise aufgelöst, Spock versetzt und Kirk zurück auf die Akademie geschickt. Ein Plan, der jedoch nicht umgesetzt werden kann, weil in diesem Moment ein mysteriöser Terrorist, der sich John Harrison nennt, einen Anschlag auf die empfindlichste Stelle der Föderation verübt und viele hochrangige Mitglieder ihr Leben geben müssen. Unter ihnen auch ein enger Vertrauter Kirks. Harrison setzt sich auf einen leeren Planeten im klingonischen Reich ab. Eine Verfolgung wird dadurch schwierig, denn ein Grenzübertritt würde Krieg zwischen Klingonen und Föderation provozieren.
Admiral Marcus beauftragt Kirk mit einer geheimen Mission. Er soll mit vertrauter Crew und Enterprise zum Rand des klingonischen Territoriums durchdringen und von dort aus spezielle, nicht ortbare Torpedos auf den Planeten abfeuern.
Doch der Crew kommen Zweifel an der Richtigkeit der Operation. Sie beschreiten einen Weg, der sie direkt zum charismatischen Terroristen führt, hinter dem sich weit mehr verbirgt als anfangs vermutet.
Kritik
Spektakel. Röhrende Monster, brodelnde Vulkane, Ein Raumschiff im Ozean, auf der Suche nach Mr. Spock und eine Hatz durch Rot. Star Trek Into Darkness beginnt als steiles Tohuwabohu, ganz wie erwartet und noch ein bisschen mehr. Capt. James Tiberius „Jim“ Kirks Ruf als James Dean des 23. Jahrhunderts wird im Vorbeigehen gefestigt, es gibt Sex mit zwei Kzintis und am Rande wird auch der Bösewicht der Stunde eingeführt. Leute und Waffen werden gefeuert, es kracht, fliegt, schleudert, explodiert – und dann ist es erst einmal ruhig.
Der Crew, die im Vorgänger noch mühsam zusammengeführt und –geschweißt wurde, droht bereits die Zerspliterung, die Föderation ist ratlos und der Feind nicht nur übermächtig, sondern auch so undurchschaubar wie unsichtbar.
Uhura, Scotty, Pille, Chekov, Sulu und Konsorten werden zum Glück nicht abermals eingeführt, sondern bauen auf dem auf, was durch Teil 1 bekannt ist. Sie erfahren sämtlich eine respektvolle Weiterentwicklung und niemand wirkt überflüssig. Nur die Krise zwischen Spock und seiner Liebsten wirkt ein wenig aufgesetzt, da sie im Gesamtverlauf keinen Sinn hat. Ähnlich verhält es sich mit der tiefer werdenden Kluft, die zwischen dem rationalen Halbvulkanier und dem egozentrischen Kapitän mit Hang zu Kurzschlussreaktionen klafft. Die Thematisierung dessen ist wichtig, doch die Art und Weise wirkt zu aufgesetzt und losgelöst vom Rest der Geschichte. Das ist gerade deshalb bedauernswert, weil die Charakterarbeit des Science-Fiction-Filmes ansonsten durch perfekte Ausgewogenheit besticht.
Über viele Finten und falsche Fährten, die schon in den ersten Trailer sorgfältig ausgelegt wurden, stürmt der Film durch seine Geschichte. Das Bemerkenswerteste: Es ist gar nicht so wichtig, dass diese ich im Weltall abspielt, denn der eigentliche Konfliktort sind die Figuren. War es in Star Trek von 2009 noch relevant, dass von A nach B geflogen wurde, ist die Reise in die unendlichen Weiten hier eine rein charakterliche, während das Schiff im Hauptteil ohne wirkliches Ziel im All herum mäandert. Das ist interessant und löst das Fortsetzungsproblem: Star Trek Into Darkness ist noch dasselbe wie in Teil 1, geht aber eine ganz andere Richtung. Eine gute Idee, die ebenso gut funktioniert.
In Sachen Witz hat man sogar ein wenig neukalibriert. Die Späßchen tauchen etwas seltener auf, dafür werden sie bei Stasttfinden aber auch groß zelebriert. Das ist manchmal zu viel des Guten und einige Pointen enden auch im Leeren, doch meist stimmen Timing und Idee. Etwas schade ist nur, dass ausgerechnet der traditionell trockene Pille ein paar wirklich platte Sprüche aufsagen muss.
Die Balance zwischen Ernst und Beschwingtheit ist dafür optimiert worden. War Teil 1 an einigen Stellen noch zu schwerelos, ist die Bedrohung nun präsenter. Am Ende wird der Witz sogar beinahe gänzlich rausgenommen. Die gestiegene Ernsthaftigkeit ist natürlich auch dem Schurken zu verdanken. Schließlich besagt eine alte Faustregel ja, dass ein Film nur so gut sein kann wie sein Antagonist. Und Benedict Cumberbatch gibt einen wirklich famosen Erzbösewicht, dessen doppelbödiges Gehabe gleichermaßen unter Protagonisten wie Zuschauern Verwirrung stiftet. Gefallen lassen muss sich die Figur aber, dass ausgerechnet ihre initiierende Handlung im Film kein Motiv hat, das sie wirklich rechtfertigt. Trotzdem ist der Gegenspieler hier mit großem Abstand besser als Eric Banas Nero aus Star Trek XI, der zwar viele Möglichkeiten andeutete, davon aber keine gebrauchte.
Stören könnte man sich daran, dass der Film in unverkennbarer Traumfabrik-Manier die Action-Einlagen mit einer Regelmäßigkeit geschehen lässt, nach der sich die Uhr stellen ließe. Doch ändert das nichts daran, dass auf diese zutrifft, was sich auch über die Geschichte und eigentlich den Film als Ganzes mit Bestimmtheit sagen lässt: Es macht ungeheuren Spaß, das zu verfolgen. Besonders die Geschichte ist vorbildlich erzählt und wirft tatsächlich immer wieder aufs Neue die Frage auf, wohin das Ganze wohl führen wird. Zwar liegt das daran, dass Abrams tut, was er am besten kann, und einfach wichtige Informationen bis zum Schluss vorenthält, sodass etwas eigentlich gar nicht so Interessantes den Schein des Geheimnisvollen erhält, aber auch hier muss anerkennend zugestanden werden, dass der Plan des Filmes voll aufgeht. Nur wird Star Trek Into Darkness bei weiteren Sichtungen wohl oder übel schneller mit Abnutzungserscheinungen zu kämpfen haben, als noch sein Vorgänger. Die hervorragende Technik und die sympathische Chemie zwischen den Figuren werden aber auch dann noch ungebrochen Spaß bereiten, der bis zum großangelegten, mehrstufigen Finale anhält.
Fazit
Star Trek ist vielleicht der bessere Film, aber Star Trek Into Darkness die perfekte Fortsetzung. Eine gute Balance aller Elemente lässt die über 2 Stunden im Fluge vergehen.
Dass der zweite Teil unter Umständen nicht mehr ganz so frisch und fruchtig wirkt, liegt einfach am fehlenden Überraschungseffekt. Dieses Mal waren die Erwartungen enorm, bei Teil eins noch gediegen. Aber dieser Fehler ist nicht am Film zu suchen. Dass Abrams einen anderen Weg mit gleicher Stärke für seine Fortsetzung gewählt hat, stellt sich als perfekte Entscheidung heraus.
Gravity – Erster Teaser-Trailer zum Space-Thriller
George Clooney und Sandra Bullock hilflos treibend im All. Klang die Beschreibung schon vielversprechend, gießt der erste kleine Trailer ordentlich Öl ins Vorfreudenfeuer.
Inszeniert, geschrieben und produziert von Alfonso Cuarón, der z.B. mit Children of Men bereits unter Beweis gestellt hat, dass er intensive Sci-Fi beherrscht.
Under the Dome: Erster Trailer zur Serien-Adaption des Stephen King-Buches
Da ist er nun, der erste Trailer, der zeigt, wie Kings Sci-Fi-Story im Fernsehformat aussehen wird.
Der Pilot wird inszeniert von Niels Oplev Arden, der einst mit dem ersten Teil der Millenium-Trilogie auf sich Aufmerksam machte. Im Deutschen ist Kings Buch Under the Dome unter dem Titel Die Arena erschienen.
The World’s End – Erster Trailer des Blood-and-Ice-Cream-Trilogie-Finales
Nach Shaun of the Dead und Hot Fuzz folgt nun das lang erwartete Finale von Simon Peggs und Nick Frosts Trilogie. Und dankenswerter Weise ist es Science-Fiction.
Der erste Trailer ist da – in furchtbarer Qualität, aber er ist da.
Ender’s Game – Der erste Trailer
Wenn unverfilmbare Bücher verfilmt werden.
Im Vergleich zu so ziemlich allen anderen Roman-Adaptionen dieser Tage liegt das Buch Ender’s Game – bzw. Das große Spiel – bereits seit 1985 auf den Ladentheken. Bei Erfolg darf mit der Verfilmung der 4 Nachfolger gerechnet werden – und bei deren Erfolg vermutlich auch mit der Verfilmung der zahlreichen Auskopplungen und Erweiterungen des Universums (z.B. die Shadow-Serie).
Nun aber erst einmal viel Spaß mit dem Trailer, dem man unzweifelhaft ansieht, dass er nach dem Erfolg von Star Trek entstanden ist.
Repo Men
Ein Regieneuling schnappt sich Oscargewinner Forest Whitaker und den immerhin zweifach nominierten Jude Law, um einen Science-Fiction-Film zu drehen. Die Namen lassen an Filme wie Species, A.I. – Künstliche Intelligenz, eXistenZ und Gattaca denken. Und vielleicht auch an Sky Captain and the World of Tomorrow, hat man diesen Film nicht erfolgreich verdrängt.
Trotz der qualitativen wie thematischen Bandbreite dieser Assoziationskette weiß Repo Men aber noch zu überraschen.
He’s gone to get more meat.
Story
2025 sind Organtransplantate ein riesiger Markt. Lahmt die Lunge, Leber oder Niere, schaut man kurz bei den zuvorkommenden Vertretern von The Union vorbei, führt ein lockeres Verkaufsgespräch und kriegt ein neues Exemplar, Garantie inklusive. Wirklich günstig ist das Ganze zwar nicht und vor allem die Zinssätze machen dem Normalbürger zu schaffen, aber irgendetwas ist ja immer.
Problematisch wird es dann, wenn ein Käufer mit den Raten in Rückstand gerät. Dann wird ein Vertreter geschickt, der sich das Eigentum der Firma auf unglimpfliche Weise zurückholt.
Repo Men werden diese Außendienstler genannt. Remy und Jake sind solche Repo Men und gehören zu den Besten der Besten. Davon abgesehen, dass Remys Ehefrau ihn drängt, einen weniger aufregenden Job zu wählen, läuft alles bestens. Der alltägliche Sprung von eiskaltem Todesengel zum fürsorglichen Familienvater klappt problemlos.
Bis Remy nach dem Kontakt mit einem defekten Defibrillator eines Tages im Krankenhaus aufwacht und feststellen muss, dass er nun selbst ein künstliches Organ seiner Firma im Körper hat.
Von der Familie verlassen und erschüttert in seinen Überzeugungen, gerät er in eine tiefe Sinnkrise, die dazu führt, dass die Raten nicht bezahlen kann.
Kritik
Dem Futurismus der Welt von Morgen sieht man zwar an, dass das Budget ruhig noch eine Schippe mehr Finanzen vertragen hätte, trotzdem ist die Welt insgesamt sehr stimmig. Atmosphärischer Lichtwurf, technische Details und interessante Überlegungen schaffen eine dichte und ungemütliche Atmosphäre. Auch die grundsätzlich gelungen Figuren tragen mit ihren fragwürdigen Moralvorstellungen und Handlungen dazu bei.
Leider sind sie es auch die Figuren, genaugenommen deren Entwicklung, woran es dann in erster Instanz ein wenig hapert.
Die Gestalt des Remy, der kaltblütiger Organeintreiber und warmherziger Ehemann und Vater zugleich sein muss, ist spannend angelegt und mit Jude Law strategisch durchdacht besetzt. Dass dieser Konflikt mehr gezeigt als ausformuliert wird, ist darüber hinaus eine ausgezeichnete Entscheidung. So wirksam der Status quo der Figur sich aber darstellt, so wenig nachvollziehbar gestalten sich Remys Veränderungen. Dass er ein unsympathischer Zeitgenosse ist, mit dem sich zu identifizieren kaum möglich ist, ist eine Sache, die durchaus beabsichtigt sein mag. Dass seine Handlungen einer kaum zu erahnenden Logik folgen, wird wohl weniger der Wille der beiden Drehbuchschreiber gewesen sein, was dazu führt, dass die grundsätzlich sehr möglichkeitsoffene und tragische Figur ein wenig anstrengend und ärgerlich wird, weil der Zuschauer sich einfach nicht auf sie verlassen kann. Sie tut, was sie tut, damit die Geschichte vorangeht. Nicht aber handelt sie aus eigenen, natürlichen Motivationen heraus. Vor allem der obligatorische Gesinnungsumschwung des Repo Man mag auf dem Papier gerade so funktionieren, wirkt direkt an Charakter und Schauspieler gekoppelt, aber unverständlich. Und das, obwohl der Prozess ausführlich über Off-Texte erläutert wird.
Der guten Ausgangslage nicht gerecht werden kann man auch bei einem weiteren flexiblen Element des Filmes nicht. So sorgsam der Anfang und der Startpunkt der Charaktere ausgeleuchtet sind, so vorhersehbar verhält sich das Weitere. Repo Men ist durchaus spannend, immer nett anzusehen und langweilt nicht, das sei festgehalten. Aber die Geschichte um den Organjäger, der geläutert wird, indem er selbst zum Gejagten wird und unterwegs seine große Liebe findet, ist faules Malen nach Zahlen im Lehrbuch für schematische Charaktergrundlagen.
In der düsteren Welt von Repo Men ist man nicht sehr sauber, aber akkurat. Akkuratesse kann in diesem Zusammenhang auch mal bedeuten, dass jemandem mit einer Schreibmaschine der Kopf zerdellt wird. Wie man an den künstlichen Organen und Körperteilen rumfingert, sie nach Herzenslust rein- und rausoperiert und dabei nach Laune Körper öffnet, grenzt an Splatter und ist nichts für schwache Mägen. Kein Vergleich zu Laws Auftritt im modernen Sci-Fi-Klassiker Gattaca, der im gegen das hier geradezu steril und prüde wirkt. An diesem Punkt wird auch noch einmal die Doppelmoral des Charakters in der Handlung und der Charakterentwicklung des Drehbuchsdeutlich. Zwar wechselt Remy die Seiten, doch seine Methoden bleiben die gleichen. Nur dass jetzt eben die Menschenleben des gegenüberliegenden Ufers ihr Existenzrecht in seinen Augen verwirkt haben. Menschen, wie er selbst vor ein paar Tagen noch einer war. Die, die ihm in Ausführung ihrer Arbeit – und wenn es nur Polizisten sind – im Weg stehen, werden nicht nur gewissenlos niedergemäht, sondern regelrecht hingerichtet. Der Kampf gegen die eigenen Arbeitskollegen zum Ende hin schlägt mit seiner menschenverachtenden Ästhetik dann eindeutig dem Fass den Boden aus und hat außerdem mit dem bisherigen Grundton des Filmes überhaupt nichts mehr gemein.
Ein Mann, dessen Motive irrational erscheinen, der nach der Trennung von seiner Gattin die nächstbeste Frau an seine Seite zerrt und blindlinks Freund wie Feind mordet, kann nur schwerlich als tauglicher Filmprotagonist herhalten. Hauptfiguren müssen natürlich nicht immer sympathisch und können sogar gerne, wenn es denn richtig angegangen wird, hassenswerte Unholde sein. Doch muss man sich fratgen, ob dies bei Repo Men in der vorliegenden Form beabsichtigt war. Das verleiht dem Film besonders in der zweiten Hälfte einen sehr unbequemen Beigeschmack. Sollte dies Plan von Regisseur und Drehbuchautor gewesen sein, darf man aber verhalten gratulieren. Denn die Botschaft des Filmes wäre dann eine ganz andere, in Anbetracht der mauen Grundgeschichte vielleicht sogar deutlich erzählenswertere. Einen ähnlich vor den Kopf stoßenden Zwist gab es schon mal bei Equilibrium.
Wenn man so möchte, wird das Ganze durch einen Dreh am Ende vollkommen relativiert, ohne an dieser Stelle zu viel verraten zu wollen. Ob – und wenn ja, in welchem Maße – das die Botschaft beeinflusst, mag jeder für sich selbst entscheiden. Vielleicht ist aber auch gerade das die Stärke von Repo Men: Dass er es dem Zuschauer nicht leicht macht und erst recht nicht abnimmt, sich selbst für eine Seite zu entscheiden und moralische Fragen für sich tatsächlich beantworten zu müssen. So gesehen ist dieses Werk nicht unbedingt besser, tatsächlich aber in mancher Hinsicht wertvoller als die meisten anderen Filme.
Die Handvoll Kampfeinlagen wird demgemäß ausgiebig gezeigt. Dank dem dynamischen Schnitt sind diese auch nett anzusehen und aufgrund ihrer intensiven Körperlichkeit keineswegs unspannend.
Dass das Szenario so unglaubwürdig ist wie bösartig ist, darüber muss hinweggesehen werden. Angesichts der souveränen Inszenierung und dem guten Score ist das auch keine unlösbare Aufgabe. Nimmt man hin, dass der Protagonist ein ziemlicher Schuft ist, und sieht man über grobe Schnitzer in der Charakterentwicklung hinweg, bleibt dem altbekannten Grundplot zum Trotz ein sauber gedrehter, sehr atmosphärischer Sci-Fi-Thriller mit viel Abwechslung und einem wirklich dreckigen Jude Law.
Fazit
Ein seltsamer Mischling ist Repo Men. Ganz ohne Vorwissen würde man nicht erahnen, dass der Sci-Fi-Film mit Jude Law eine knallharte, an vielen Strecken unangenehm brutal bebilderte Geschichte ohne wirkliche Identifikationsfigur ist.
Schwächen in eigentlich essenziellen Punkten werten den Film ab, die gekonnte Inszenierung und die unangenehme Stimmung machen ihn dennoch zu einem immerhin nicht uninteressanten und grundsätzlich auch sehenswerten Genrebeitrag.
KW 19 – Chappie, Man of Steel, Guardians of the Galaxy, Ender’s Game, Men in Black 4
Seit über zwei Wochen schon gab es keine richtigen News mehr, die über Trailer und Poster hinauskamen. Das liegt nicht am Gemüt des Schreibers, sondern an der Tatsache, dass augenblicklich einfach ein großes Nachrichten-Loch besteht – von dem übrigens nicht nur das Science-Fiction-Setting betroffen ist.
Jetzt, da Iron Man 3 über die Maßen erfolgreich in den Kinos angekommen ist, gibt es aber wenigstens wieder ein paar sporadische Neuigkeiten aus der Sci-Fi-Filmwelt, die der Weitergabe würdig sind.
Dazu gehört die News, dass Neill Blomkamp (District 9), der dieses Jahr endlich mit Elysium rausrücken wird, bereits ein weiteres Sci-Fi-Projekt in der Röhre hat, das er auch abermals mit seinem Weggefährten Sharlto Copley in der Hauptrolle umsetzen wird. Dieses Mal handelt es sich jedoch überraschender Weise nicht um ein finster-dystopisches Szenario, sondern um eine Science-Fiction-Komödie. Chappie soll der Film heißen und ziemlich viel Ungewöhnliches mit sich bringen. Mehr ist leider noch nicht bekannt.
In Sachen Vorführmaterial gibt es auch die ein oder andere Sache. Zum Beispiel zwei neue Man of Steel-TV-Spots:
Zoe Saldana, die in wenigen Tagen mit Star Trek Into Darkness in den Kinos sein wird, bleibt dem Zukunftssetting treu und ist nun als weiteres Mitglied im Guardians of the Galaxy-Ensemble bestätigt. Sie wird die Rolle der Gamora einnehmen.
Zudem gibt es erste bewegte Bilder zu Ender’s Game. Auch wenn es sich erst einmal nur um einen Trailer zum Trailer handelt. Eingeleitet wird das Appetithäppchen von dem jungen Hauptdarsteller Ender Wiggin und Harrison Ford.
Der richtige Trailer soll übrigens bereits heute rauskommen.
Nach dem Erfolg von Men in Black 3 grenzt es nicht an ein Wunder, dass nun doch ein vierter Teil erscheinen soll. Oren Uziel schreibt unter anderem an dem Script zu diesem Film. Will Smith und Tommy Lee Jones sind zwar noch nicht bestätigt, aber das ist in solch einem frühen Stadium auch nichts ungewöhnliches.
Oren Uziel erlangte erst kürzlich durch seine Web-Serie Mortal Kombat: Rebirth Bekanntheit.
Quelle: Comingsoon
Iron Man 3
Eine große Überraschung war Iron Man, eine ebenso große Enttäuschung war Iron Man 2. Nach dem innovativen, unfassbar frischen Start, der sich allen Befürchtungen zum Trotz mit Leichtigkeit von Konventionen und Erwartungen absetzte, folgte ein müder Schnellschuss, der hektisch, aber arm an Substanz war.
Hoffnung, dass Teil 3 an alte Tugenden anknüpfen kann, war neben dem wunderbaren Ensemble-Bombast The Avengers auch die Bekanntgabe, dass niemand geringeres als Shane Black (Drehbuchautor: Lethal Weapon 1, 2 und 3, Regie: Kiss Kiss, Bang Bang) den Dirigentenstab führen wird.
Stop stopping.
Story
Nach seiner ungewollten Teamarbeit mit den Avengers ist Tony Stark ausgebrannt. Hammerschwingende Göttersöhne, Außerirdische und wohl nicht zuletzt die Erkenntnis, nicht die einzige Übermacht mit guten Absichten auf Erden zu sein, treiben ihn an nervliche Grenzen und lassen Schlaf zur Ausnahme werden. Ablenkung und Flucht findet er im Ertüfteln neuer Anzüge, während Herzensdame Pepper Potts kaum noch zu ihm durchdringen kann.
Dann beginnt ein Terrorist mit einer Reihe grausamer Anschläge auf amerikanische Ziele. Er nennt sich ‚Mandarin‘ und ist nicht nur voll Entschlossenheit, sondern auch in der Lage, jede Sicherheitsvorkehrung der USA mühelos zu unterwandern. Als ein Freund Tonys zu Schaden kommt, schwört er in einem Fernsehinterview kurzentschlossen Rache und fordert den Mandarin offen heraus. Eine Tat, die absehbare Folgen nach sich zieht.
Kritik
Nur ein maßlos peinlicher und sicher nicht die gewollte Wirkung erzielender Autowerbespot mit Robert Downey junior muss durchgestanden werden und schon beginnt Iron Man 3. Der Film, auf dem viele schwere Erwartungen lasteten, denn er ist der erste Schritt nach Josh Whedons monumentalem The Avengers, er läutet Phase 2 von Marvels cineastischem Mammutprojekt ein. Und vor allem beantwortet er eine große Frage: Wie soll es nach der großen Zusammenkunft der Helden funktionieren, dass trotzdem noch jeder für sich die Welt rettet. Die Antwort, die Iron Man 3 auf diese Frage gibt, ist vielleicht das enttäuschendste Moment des Filmes. Nicht, weil sie katastrophal schlecht wäre (sie ist nicht sehr befriedigend, nicht wirklich logisch, aber sie geht in Ordnung), sondern weil der Film schlichtweg gut ist und den Erwartungen durchaus gerecht werden kann.
Den Regieposten mit Shane Black zu besetzen, war ein ähnlich großes Wagnis wie die Wahl von Joss Whedon für The Avengers. In beiden Fällen macht sich der Wagemut bezahlt. Auch hier ist die Handschrift des Regisseurs sofort erkennbar und auch hier tut sie dem Film gut und sorgt für die nötige Menge an Frische, um den Mann in der rot-gelben Rüstung auch zum dritten, respektive vierten Mal zu einer interessanten Hauptfigur zu machen. Was bleibt, ist der zynische Grundton der Figur Tony Stark. Ergänzend hinzu kommt noch mehr gut dosierter Humor als in den Vorgängerfilmen, der manchmal zwar etwas über das Ziel hinausschießt, sich unterm Strich aber nicht krampfhaft und lustlos anfühlt und damit die größten Gefahren schon einmal umschifft.
Sowohl bei den Figuren als auch bei der Geschichte wird sich Zeit gelassen. Die substanzlose Hyperaktivität aus Iron Man 2 gehört der Vergangenheit an. Die Einführung ist angenehm ausführlich geraten, langweilt aber zu keiner Sekunde und wenn die Geschichte ins Rollen kommt, geschieht dies ebenfalls in einer anfangs sanften Kurve, die aber von Minuten zu Minute schärfer wird. Ebenfalls von störender Hektik befreit sind die Kämpfe. Shane Black inszeniert die Reibereien wie eh und je mit ruhiger Hand und ein guter Schnitt sorgt für die notwendige Dynamik, die auf künstliche Unruhe ganz verzichtet.
Neben einem von langer Hand inszenierten Plot Twist, der den Unmut von so manchem Comic-Gläubigen auf sich ziehen dürfte, ist es vor allem eine Kleinigkeit, die dem Science-Fiction-Film eine Sonderstellung in der Reihe verschafft. Das Nervenbündel Iron Man bekommt einen Sidekick an die Seite gestellt. Ein kleiner Junge, der gleichzeitig darauf angelegt ist, süß und witzig zu sein und damit eigentlich alle Voraussetzungen erfüllt, den Film in ganz großem Stil abzuwerten. Die akzentuierte Regie und passende Dialoge sorgen aber dafür, dass dies wundersamer Weise nicht stattfindet und der Kleine sich tatsächlich als große Bereicherung herausstellt.
Kaum eine Figur ist bloße Staffage und alle haben ihre großen und kleinen Momente, die ihr Dasein rechtfertigen. Doch ausgerechnet in der Königsdisziplin der Superheldenfilme, wo die meisten Marvelfilme ihre Schwachstelle haben, macht auch Iron Man 3 keine gute Figur: Der Gegenspieler. Ben Kingsley als diabolischer Mandarin spielt charismatisch fies, hier lässt sich kaum ein Haar in der Suppe finden. Doch Schurke Nummer 2, der im Verlauf gehörig an Wichtigkeit gewinnt, ist blass, glatt, austauschbar und wurde zu deutlich am Antagonisten-Reißbrett entworfen. Dazu kommen die Handlanger, deren Kräfte zwar durch Comicvorlagen verbürgt werden, dadurch aber nicht minder einfallslos und leer wirken. Schade, denn hier verfeuert der Film viel Potenzial, sodass unterm Strich doch „nur“ ein guter, ungemein unterhaltsamer Blockbuster entsteht, dessen größtes Alleinstellungsmerkmal ein Kind und der vielleicht schönste Abspann der Mavel-Geschichte sind. Aber das reicht ja auch.
Fazit
Bessere Figurenzeichnung, bessere Musik, bessere Geschichte, bessere Witze und bessere Technik, bessere Geschichte = Bessere Fortsetzung. Iron Man 3 macht alles besser als der enttäuschende Iron Man 2 und läutet Phase 2 des allumfassenden Marvelplans damit ausgesprochen würdig ein. Damit findet die (mit diesem Teil vermutlich abgeschlossene) Serie von Einzelausflügen des egozentrischen Playboys in High-Tech-Rüstung zu alter Stärke zurück und empfiehlt sich als optimaler Film, den überfälligen Sommer in Empfang zu nehmen.
Sieben Filme im Marvel Cinematic Universe und immer noch ist die Luft nicht raus. Gratulation und Vorhang auf für Thor: The Dark World und Captain America: The Winter Soldier. Beide Filme haben ebenso einen verhältnismäßigen laschen Vorgänger zu übertrumpfen. Und Iron Man 3 hat die Messlatte ziemlich hoch angelegt.
Wolverine: Weg des Kriegers – Weiterer Trailer
Und heue kam noch ein zweiter, dieses Mal verhältnismäßig kurzer Trailer zu Wolverine: Weg des Kriegers ans Tageslicht.
Das Besondere: Zum ersten Mal werden kurze Blicke auf den Silver Samurai in Bewegung gewährt.