Riddick – Neuer Trailer

Riddick nähert sich langsam und wieder erinnert ein Trailer daran, dass man mit ihm rechnen sollte.
Ein Trailer, der befürchten lässt, Diesel könnte mit diesem Pitch Black-Aufguss gewaltig baden gehen, abe ebenso ein Trailer, der hoffen lässt, dass da etwas fieses, zynisches, tiefschwarzes Etwas auf uns zukommt, das zwar kleiner, aber auch privater und intensiver wird als Riddick: Chroniken eines Kriegers.

Real Humans – Staffel 1

Was unterschied eine schwedische von einer amerikanischen Serienproduktion in Sachen Science-Fiction? Hollywood hat mehr Geld, mehr Leute, bekanntere Gesichter und vor allem mehr potenzielle Zuschauer. Was genau die Schweden stattdessen aufbieten können, darauf macht Lars Lundström mit Real Humans aufmerksam.


Tu es für Flash, Gordon.

Story

Hubots, eine Komposition aus Humans und Robots, sind lang schon Teil der menschlichen Umwelt. Die Androiden sehen beinahe aus wie ihre Erschaffer, unterscheiden sich aber durch künstlichen Teint, kalte Augen und leicht mechanische Bewegungsabläufe. Für fast jedes Bedürfnis existiert ein besonders gut geeignetes Modell. Ob Haushaltsarbeit, Altenpflege, Fitnesstrainer oder Sexobjekt – die Hubots arbeiten schnell und fehlerfrei, klagen nicht, essen nicht, müssen keine Notdurft verrichten und brauchen nichts als gelegentliche Ladepausen an der Steckdose.
Es ist den Menschen bewusst, dass sie es mit Robotern zu tun haben, doch imitieren diese das menschliche Verhalten so originalgetreu, dass sie es schnell vergessen können. Und so behandeln ehemalige Zweifler den neuen Hausbot plötzlich wie ein Familienmitglied – und irgendwann sind sich die hilfreichen Maschinen selbst nicht mehr sicher, wer, was oder warum sie eigentlich sind. Menschen, die Beziehungen zu ihren Hubots aufbauen, werden verächtlich „Hubis“ geschimpft. Wie immer, wenn es um Neues geht, scharen sich Menschen zusammen, die erst einmal dagegen sind, gründen die Pöbel-Partei „Echte Menschen“ und trinken nur Kaffee, der auf seinem Weg von der Bohne in die Kanne keinen künstlichen Finger gespürt hat.
Doch immerhin gibt es ja die allgemeingültigen Robotergesetze.

In dieser Welt kreuzen sich die Wege verschiedener Menschen und Hubots. Fabrikarbeiter Rogoer fühlt sich beruflich wie privat zunehmend von den Maschinen ins Aus gedrängt. Arbeitsplätze werden wegrationalisiert und Frau und Kind brennen kurzerhand mit der Haushaltsmaschine durch. Er schließt sich einem extremistischen Trieb der Real Humans an.
Leo trennt sich von einem Verbund Hubots, die aus bestimmten Gründen frei und selbstbestimmt sind, um die von ihm geliebte Roboterdame Mimi aus den Fängen von Schwarzmarkthändlern zu befreien. Der Rest der Gruppe sucht Unterschlupf bei einem lesbischen Menschenpaar. Doch bald schon scheint es Interessenkonflikte zu geben.
Die entwendete Mimi wird zwischenzeitlich von der ahnungslosen Familie Engman erworben und schnell ins Herz geschlossen. Auch der alleinlebende Großvater ist von Grund auf zufrieden mit seinem Hubot Odi – bis dieser eine Funktionsstörung erleidet, gewalttätig wird und entsorgt werden muss. Sein Ersatz ist ein schrulliger Altenpfleger-Hubot, der Lasagne und Rotwein verwehrt, das Äußere einer strengen Schuldirektorin hat und das Leben des Rentners mehr und mehr einzuschränken droht.

Kritik

Roboter, die ihre Menschlichkeit durch Liebe oder Liebe durch Menschlichkeit entdecken. Die nicht nur Schaltkreise und täuschend echte Emotionen in ihrem Programm haben, sondern ein Gefühl von Seele.
Kennt man alles – und wenn man ohne Vorwissen die Beschreibung von Real Humans überfliegt, mag man vielleicht verhalten gähnen, denn Battlestar Galactica und Konsorten dürften bei Vielen die Sehnsucht nach diesem Thema für mehr als nur ein Leben ausreichend befriedigt haben.
Doch Real Humans ist nicht auf den Kopf gefallen und sich dessen bewusst.

Einen unglaublich spannenden Mikrokosmos von einer Kleinstadt haben die Schweden da entworfen. Fies, klein, voller Leben und trotz all der Unwahrscheinlichkeiten und Technikphantasien vielleicht gar nicht so realitätsfremd, wie man im ersten Augenblick meinen könnte.
Oben erwähnte Erkenntnisse sind nicht das Ziel, sondern der Ausgangspunkt der Serie. Schon in der ersten Szene stoßen wir auf Androiden, die dies alles durchgemacht und nun verinnerlicht haben. Roboter, die sich gegenüber dem Menschen emanzipieren und behaupten konnten und nun nicht mehr Sklaven eines organischen Herren, sondern Sklaven des eigenen Willens sind. Die Fragen, die die Serie mit dieser Situation stellt, lauten: ‚Wie kann das möglich sein?‘ und ‚Was passiert von hier an?‘.

Dadurch, dass die Roboter von echten Menschen gespielt werden, die lediglich ihr Gesicht etwas ausdrucksloser, ihre Haut etwas glatter und die Bewegungen etwas steifer haben, wirken sie umso surrealer. Wenn ein Hubot zum ersten Mal auf die Idee kommt, am Strand mit den Füßen ins Wasser zu gehen, wird das auf solch eindringliche Weise in Bilder gefangen, dass es schön und bedrohlich zugleich wirkt. Und beides in gleichstarkem Maße. Damit die Bewegungsabläufe künstlicher, aber eben nicht zu künstlich wirken, hat man Pantomime-Künstler zurate gezogen, um die Darsteller entsprechend zu schulen.

Die einzelnen Szenen und Geschichten sind gut arrangiert und bieten vor allem alle ihr eigenes Thema, ihren eigenen Reiz und ihre eigenen Fragen.
Natürlich geht es letztlich nicht darum, ob Maschinen Seele und Gefühlsleben haben oder nicht, sondern um Seele und Gefühlsleben von Menschen sowie die vielen verderbten Arten, wie sie mit Fremdem umgehen. Die Roboter lassen Fragen nach dem eigenen Ich und dem eigenen Selbst- und Weltverständnis stellen.
In Folge 4 fällt der Satz „Ihr habt uns doch geschaffen. Wir haben nicht gebeten, hier zu sein.“ – und schon steht die Gottesfrage wieder im Raum. Das alte Frankenstein-Dilemma, um das sich eigentlich die gesamte Serie unablässig dreht. Was unterscheidet uns von einer Maschine? Sind wir nicht nur deshalb wir, weil unsere Organe auf eine bestimmte Weise angeordnet sind und funktionieren? Weil wir in eine Gesellschaft hineingeboren wurden, die uns erzählt, wie wir zu sein haben und wie die Welt ist? Inwiefern ist das bei Robotern anders, sobald sie ein bestimmtes Maß an Eigenständigkeit erreicht haben?
Oder wann ist der Mensch so gut, dass er seine eigene Schöpfung fürchten lernen muss? Wie ein Gott. Und wie schwer ist es, ein guter Gott zu sein, ohne dass die Schäfchen zu Murren beginnen und ihren Erschaffer mit gutem Grund in Frage stellen?

Manchmal sind die Figuren etwas zu überzeichnet und nicht jedermanns Schauspiel ist auf gleichhohem Niveau. Doch ersteres ist vielleicht notwendig, um eine so breite Geschichte in nur 10 Folgen zu erzählen. Und letzteres fällt zum Glück nicht allzu schwer ins Gewicht und ist außerdem zum Teil auch Punkt Nummer 1 geschuldet. Etwas problematischer ist da schon der Fakt, dass die stark episodisch verlaufende Serie an einem Umstand kränkelt, der vielen ähnlich erzählten Geschichten gemein ist. Die häufigen und starken Verzweigungen der Erzählstränge sind von sehr, sehr vielen Zufällen geprägt. Auch hier gilt: Das ist notwendig, um in so kurzer Zeit so viel zu erzählen und die Spannung nicht abfallen zu lassen. Doch kratzt es natürlich trotzdem an der Glaubwürdigkeit und raubt so mancher guten Drehbuchidee Teile die ihr zustehenden Wirkung, weil ihre Inszenierung durch das gleichmütige Hinnehmen der Unwahrscheinlichkeiten ein wenig arbeitsscheu wirkt.
Doch auf der Gegenseite gibt es Real Humans einfach zu viel zugute zu halten. Das unkonventionelle Erzählen, die frische Geschichte an sich und vor allem eine Mischung aus Mut und Geschick. Mut, weil man es wagt, auf komplette Sympathiefiguren zu verzichten und lieber komplexe und problematische Charaktere im Graubereich serviert. Geschick, weil es der Serie trotzdem spielend gelingt, Empathie hervorzulocken und den Rezipienten an dem Schicksal der Figuren hängen zu lassen. Nur so können die Geschichten mit fortschreitender Zeit immer schneller und immer bedrohlicher auf Kollisionskurs gehen. Das führt mit sich, dass nicht alle Charaktere nachvollziehbar handeln und im späteren Verlauf insbesondere zwei auf eine kaum absehbare Weise überreagieren, sodass sie ihrem eigentlichen Profil eigentlich kaum noch entsprechen, erhält der Serie aber auch ihre attraktive Portion Unkalkulierbarkeit.

Die deutsche Synchronisation geht in Ordnung, ist aber nicht frei von Fehlern. Gerade die Sätze von Statistenrollen leiden unter sehr blasser Vertonung und müder Übersetzungsarbeit. Das Gesamterlebnis schmälern kann das aber nicht. Dafür ist auch die musikalische Untermalung einfach gut gelungen. In Verbindung mit der teils raffinierten Montage wird Real Humans mit der modernen klassischen Musikuntermalung immer wieder zu einem dramaturgischen Erlebnis.

Das Ende bietet ein angenehm unaufgeregtes Staffelfinale, das ausreichend viele Fragen öffnet und offenlässt, den Zuschauer aber dennoch hinreichend befriedigt. So soll es sein.
Einen Extrapunkt verdient sich die schwedische Ausnahmeserie übrigens dafür, dass das Passwort eines Regierungscomputers „aybabtu!“ lautet.

Fazit

Komplexe Charaktere mit viel Entfaltungsmöglichkeit in einer Welt, die sich nur durch ein bestimmtes Parameter von der unsrigen unterscheidet und doch ganz verändert ist. Ein altbekanntes Thema geschickt neu interpretiert und gleichzeitig brandaktuell in vielen Bereichen. Herzstück der SF-Serie ist aber die hakenschlagende Geschichte.
Genau da liegt auch das einzig richtige Problem, denn ein paar der Wendungen wirken so sehr vom Zufall gelenkt, dass die durch die vielfältigen Verhältnisse geschaffene Glaubwürdigkeit an manchen Stellen zu bröckeln beginnt.

Der entscheidende Unterschied zu amerikanischen Science-Fiction-Serien ist übrigens gerade im schmaleren Budget zu suchen. Real Humans sieht gut aus, aber war bescheiden genug, um niemanden in den Ruin zu treiben. So reichen deutlich weniger Zuschauer, um das Werk am Leben zu erhalten.
In Staffel 2, die bald abgedreht ist, geht’s raus aus der schwedischen Heimat, um die Hubot-Verhältnisse im Ausland zu zeigen. Staffel 3 ist von Serien-Vater Lars Lundström gewollt – weitere sehr erwünscht.

Apropos amerikanische Science-Fiction: Das Übersee-Remake ist schon in der Mache.

KW 29 – X-Force, X-Men, The Wolverine, TRON 3, The Black Hole, Day oft he Dead-Remake, Elysium

Superhelden-Anarchie

Während man noch furchtsam grübelt, ob Kick-Ass 2 vielleicht doch nicht so gut ist und das mulmige Gefühl, das die Trailer hinterlassen, sich bewahrheitet, weil selbst Jim Carrey sich vom Film distanziert – wenn auch vorgeblich aufgrund seiner Brutalität – ,hat Regisseur Jeff Wadlownado bereits ein neues Projekt zugeschoben bekommen. X-Force soll von ihm inszeniert werden. Diese Heldentruppe aus dem Hause Marvel besteht aus Helden wie Cable, Cannonball, Domino, Warpath, Deadpool, Wolverine, Psylocke, Sunspot, und Colossus.
Eingeführt wurde die Heldentruppe damals, um eine Art subversive X-Men ins Rennen zu schicken – interessanter Weise direkt im X-Men-Universum, was sogleich die Frage aufwirft, ob X-Force und X-Men sich wohl auch filmisch begegnen werden. Wolverine als verbindendes Glied spräche ja durchaus dafür. Es bleibt interessant im viel beschäftigten Hause Marvel.

Damit könnte auch schon ein Teil der Frage beantwortet sein, wieso Marvel sich mit Vin Diesel getroffen hat, da doch einige der Aufgezählten seinem Profil entsprechen würden. Diesel hat zwischenzeitlich auch bestätigt, dass er eine Rolle – bei was auch immer – übernehmen wird.

Wenn wir schon bei The Wolverine sind, drei neue Spots:

Remake- und Anschlussfreuden

Regisseur Joseph Kosinski (Oblivion) hat die Freundlichkeit, ein wenig über den aktuellen Stand von TRON 3 und dem The Black Hole-Remake zu plaudern. Allerdings ließ er wenig mehr verlautbaren, als dass die Projekte am Leben sind und gerade von zwei Autoren geschrieben werden – und dass er natürlich felsenfest von der überwältigenden Qualität und Relevanz der beiden werdenden Filme überzeugt ist. Allerdings hat der Mann ja auch ein bisschen Kredit verdient, denn er scheint dem Science-Fiction-Film ja einen allemal achtaren Dienst in diesem Jahrzehnt zu erweisen.

Apropos Remake: George Romeros Zombo-Klassiker Day oft he Dead bekommt neue Kleider. Day oft he Dead war Romeros dritter Part in seiner Zombie-Reihe und folgte Night of the Living Dead und Dawn oft he Dead. Hier geht es um eine Soldatengruppe, die die unvermeidliche Zombie-Apokalypse aus einem Bunker erlebt und  – zusammen mit ein paar Wissenschaftler und dem Zombie-Testsubjekt namens Bub.

Day of the Dead wurde vor 5 Jahren bereits schon einmal durch die Remake-Schmiede getrieben, allerdings nur als ramschige Direct-to-DVD-Version.

Zum Abschluss – wieder mal – ein – wieder mal – neuer Spot zu Elysium:

Quelle: Hollywoodreporter

Fankenstein’s Army – Erster Trailer

Kaum eine Geschichte diente so oft als Inspiration, Vorlage, Ideenfundus und schlechte Rechtfertigung wie die der Kreatur Frankensteins.
Nun also eine Kombination des Mythos von der künstlichen Kreatur mit furchtbar geheimen und furchtbar furchtbaren Nazi-Versuchsreihen.
Viel Spaß – auch wenn erste Zuschauer, die den Film bereits sehen durften, eher verhalten davon berichten.

Sharknado – Der lang erwartete Trailer

Es hat lange gedauert und niemand weiß so recht, warum eigentlich. Doch nun gibt es endlich einen Film über das bekannte Phänomen, mit dem alle zu kämpfen haben, die in Südseenähe ihr Haus gebaut haben. Ein weiteres Mal Dank an Asylum, dass sie sich dieses brisanten Themas annehmen, um es mit Stars wie z.B. Beverly Hills 90210-Ex-Star-und-Teilzeit-Stripper Ian Ziering aufklärerisch in Szene zu setzen.
Tornados, die Haie aus dem Wasser ziehen und zu lebensgefährlichen Geschossen machen. Die tödliche Kombination zweier Urängste.

Unbezwingbar, es sei denn, man hat eine Kettensäge.

Alien Nation – Spacecop L.A. 1991

Spacecop L.A. 1991 (so der Name im Original) ist ein Pilot zur Sci-Fi-Serie Alien Nation (So der Serienname auf Deutsch und im Original und so der Filmtitel in Deutschland), die bei uns jedoch nur zweimal in den 90ern ausgestrahlt wurde, nicht auf DVD zu erwerben ist und daher auch keine nennenswerte Bekanntheit genießt.
Die Serie selbst war für zwei Staffeln konzipiert, wurde nach der ersten aber eingestellt und stattdessen mit 5 Fernsehfilmen zu Ende erzählt.
Der Pilot selbst funktioniert jedoch auch ohne die nachfolgende Serie als abgeschlossene Geschichte mit kohärenten Charakteren.

At least I’m a detective, not some outer-shit space thing.

Story

Der Matthew ist ein Speziesist,
Ihr wisst vielleicht nicht, was das ist
Ein Speziesist, das ist ein Mann
Der Aliens gar nicht leiden kann

Es mag nicht sinnvoll sein, eine Inhaltsangabe so zu beginnen. Doch wie viele Science-Fiction-Kritiken fangen schon mit einer abgewandelten Strophe von Erich Kästner an? Nicht sehr viele, und das sicher mit gutem Grund.

Wir schreiben das Jahr 1991. Vor drei Jahren landete ein Raumschiff mit 250.000 außerirdischen Flüchtlingen in der Mojave-Wüste. Die Tenctonen – oder auch Slags, wie sie abwertend geschimpft werden – baten um Asyl und es wurde ihnen gewährt. In ihrer Anatomie den Menschen weitestgehend ähnlich, unterscheiden sie sich sehr in Bräuchen und Sichtweisen. Mit der Zeit wurden sie normale Mitglieder der Gesellschaft.
Viele haben natürlich ihre Vorbehalte. Detective Matthew Sikes ist einer von davon und fühlt sich in ihnen bestätigt, als sein langjähriger Partner und Freund während eines Einsatzes von einem Slag niedergeschossen wird. Um den Fall aufzuklären, stürzt sich der privat abgebrannte Cop in die Arbeit und sucht sich ausgerechnet einen Außerirdischen als neuen Partner. Trotz privater Abneigung spekuliert er darauf, ihn dafür nutzen zu können, Zugang zu den kriminellen Kreisen der Tenctonen zu kommen.
Mit der Zeit erweist sich aber nicht nur, dass sein neuer Gefährte mit dem einprägsamen Namen George Francisco ein gar nicht so übler Typ ist, sondern auch abseits seiner Herkunft eine große Bereicherung darstellt. Trotzdem scheinen die tiefen kulturellen Klüfte nie ganz überwindbar zu sein.

Kritik

The City of Los Angeles in 1991
They have landed

Manchmal tut man gut daran sich vorzustellen, dass alle Science-Fiction-Filme in einer alternativen Zeit spielen und nicht in unserer Zukunft. Dann ist es auch nicht weiter schlimm, dass vor einem viertel Jahrhundert keine Aliens zu uns kamen.
Wieso jemals irgendwer auf die schändliche Idee kam, blau schimmernde Buchstaben mit rosa Umrandung seien angemessen, um die Opening Credits in Szene zu setzen, wird zum Glück auf ewig ein Geheimnis der Achtziger bleiben.

Alien Nation beginnt mit einer lockeren und sympathischen Darstellung von Mensch und Welt. Spätestens beim lapidaren Umgangston des Cop-Teams, das versucht, über einen just im Moment stattfindenden Raubüberfall zu sprechen, ohne dass den Tätern dies auffällt, wird klar, dass man sich unzweifelhaft in einem Buddy-Movie befindet. Ein Buddy-Movie mit Aliens! Dass Buddy 1 am Anfang gehen muss und durch Nicht-Buddy 1 ersetzt wird, damit sich dieser im Laufe des Filmes zu Buddy 2 entwickeln kann, ist ja keine Seltenheit.
Ganz so ungeheuer klassisch geht dieses Exemplar dann doch nicht vor. Denn allzu ausgeprägt ist der Speziesismus (um den Richard Ryder-Neologismus weiterzuverwenden) des Protagonisten gar nicht, auch wenn es anfangs noch scheint, als würde der Film diese Richtung einschlagen. Eigentlich können sich die neuen Partner sogar relativ schnell gut riechen und der bärbeißige Cop, der am Anfang noch auf das Gegenteil pocht, ist weder sehr bärbeißig, noch sehr konsequent. Das passt aber durchaus zu seiner Figur des langsam ergrauenden, abgehalfterten Bullen, der ohne Freunde und abgekapselt von seiner Familie in einer diesigen Wohnung verbitternd trinkend auf den nächsten Tag lauert und sich insgeheim doch nur einen Freund wünscht. Die Chemie zwischen den beiden Protagonisten ist eine merkwürdige, da nie ganz klar ist, wer in welcher Szene nun die Hosen anhat, und wo genau das Drehbuch mit dem Gespann eigentlich hin möchte. Besonders hier wird deutlich, wie groß die Unterschiede zu Enemy Mine sind, obwohl die Idee auf dem Papier so ähnlich aussieht. Trotzdem geht das Konzept überwiegend gut auf. Verschiedene Interessen, verschiedene Schwachstellen, verschiedene Stärken – und doch ein gemeinsames Ziel, für das sie zusammenarbeiten müssen.
Wie so oft funktioniert das ganze Gezicke und einander Nahekommen letztlich viel besser  als die zweckdienliche Story im Hintergrund. Das wird ganz besonders dann klar, wenn sich das Finale aus der Ferne ankündigt und plötzlich sehr viel geschossen, geschlagen und uninspiriert verfolgt wird. Nicht bloß gerät die Story des Sci-Fi-Films dann zunehmend uninteressanter und inszenatorisch belangloser als der Anfang, sie wird außerdem auch gänzlich von Hinten aufgezäumt, denn die Gefahr schrumpft mit zunehmender Laufzeit und selbiges vollzieht mit der Bedrohlichkeit des Antagonisten, wodurch die vermeintliche Gefahr für alle sich zum Schluss auf eine private und weitestgehend bedeutungslose Schlägerei zusammenschrumpelt.

Ein recht spezieller Punkt des Filmes ist sein Humor, der manchmal auf klassische (durchaus auf klassisch gute) Weise mit den vielen kleinen Verschiedenheiten der im Großen gar nicht so Verschiedenen spielt und sympathisch Missverständnisse generiert, aber hier und da auch durch merkwürdig vulgäre Gebiete streift und nicht einmal leidlich lustigen Witzeleien über Genitalien und Fieberthermometer zu punkten versucht.

Wirklich Mühe gab man sich dafür mit der Erschaffung einer glaubwürdigen Alien-Spezies mit eigener Vergangenheit, denn gerade die nur beiläufig erwähnten und gezeigten Aspekte sind es, die Faszination ausstrahlen: Die merkwürdige Sozialstruktur der Außerirdischen und ihre geheimnisvolle Geschichte voller dunkler Flecken schaffen ein hochinteressantes Bild. Von einem anderen Volk zum Arbeiten herangezüchtet, durch Drogen zum Weitermachen und schließlich zum Sterben gezwungen worden und als Flüchtlinge ausgerechnet von uns aufgenommen. Eine Ausgangslage, aus der man noch viel hätte machen können. Vor allem in Hinblick auf deren Heimat und die versklavende Alien-Spezies, die hier nur kurz beim Namen genannt wird. Das ist natürlich nicht verwunderlich, wenn man sich vor Augen hält, dass es sich bei Alien Nation – Spacecop L.A. 1991 um einen Pilotfilm handelt, der seinen Job auch anständig macht: Man bekommt Lust auf die Serie.

Fazit

Ein grundsolides Buddy-Movie, das sich zum Glück nicht moralisierend mit dem Schlagen von interkulturellen Brücken aufhält und durchaus einige Sachen anders macht. Die Paarung von Alien-Cop und Menschen-Cop funktioniert gut, auch wenn die eigentliche Geschichte kaum eine Erwähnung wert ist. Hier merkt man, dass der Streifen eben doch ‚nur‘ ein Pilotfilm ist. Trotzdem wecken vor allem die angedeuteten Hintergründe der weitgereisten Immigranten.

Drehbuchautor war übrigens Rockne S. O’Bannon, der auch für die Serie und die TV-Filme schrieb und dem Sci-Fi-Sektor auch weiterhin Stories für Farsacpe (sowohl Serie als auch The Peacekeeper Wars), Seaquest, V – Die Besucher und jüngst erst für Defiance konzipierte und seine Karriere zuvor mit Geschichten für The Twilight Zone begann. Seine Regiearbeit für Angriff der Killerbienen ist jedoch weniger rühmlich geworden.

Vanishing Waves – Sonderbarer Trailer zu sonderbarem Film

Schon gute 4 Monate online, aber jetzt erst von scififilme.net gesichtet (und sowas nennt sich Science-Fiction-Portal und beansprucht Fachwissen und Aktualität für sich, pff): Der Trailer zu Vanishing Waves.

Was inhaltliche Infos angeht, verhält sich der Trailer recht, nun ja, verschlossen. Ein Wissenschaftler koppelt sein Gehirn an das einen weiblichen Komapatienten (The Cell lässt grüßen) und verheddert sich immer stärker in dessen emotional offensichtlich nicht ganz einfachen Welt.
Gezeigt wird der Film unter anderem auf dem kommenden Fantasy Filmfest.

KW 28 – Deadpool, Riddick, Battle Angel

Nach einigen recht regen Wochen herrschte in der vergangenen wieder mal eine Beinahe-News-Flaute.
Ryan Reynolds plauderte ein wenig über die anstehende Deadpool-Verfilmung, wobei er sich erst einmal sehr frustriert über den Produktionsweg ausließ und ihn mit der schlimmsten Beziehung, die er jemals hatte, beschrieb, da der Film ständig quietschfidel und dann wieder mausetot zu sein scheint und lange Zeit niemand so recht wusste, welches Schicksal der Deadpool-Verfilmung letztendlich schwant.
Nun scheint es aber nicht nur zu laufen (Der anhaltende Comic-Hype wird sicher seinen Teil dazu beigetragen haben), sondern auch erste Fakten des (jedenfalls augenblicklich aktuellen) Drehbuchs liegen vor: Deadpool soll wissen, dass er eine Comicfigur ist und dass der Comic verfilmt wird. Er weiß um die Filmemacher, um den kommenden Wolverine-Filme und wird außerdem mit Actionfiguren von sich selbst spielen.
Eine Art ironischer Meta-Superheldenfilm also, bei dem wohl alles davon abhängen wird, wie kompatibel der doch recht spezielle Humor der Comics auf die Leinwand übertragen wird.

Dann gab es da noch diesen neuen TV-Trailer zu Riddick:

Und zu guter letzt eine erfreuliche Nachricht für alle Fans von Battle Angel: Das eigentlich totgesagte Sci-Fi-Projekt von James Cameron atmet wieder. Eigentlich wollte Cameron sich nur noch auf seine Avatar-Welten konzentrieren, doch nun beschwichtigt Cameron und gibt bekannt, dass Battle Angel gegen 2017 in Produktion gehen wird – wenn Avatar 2 und Avatar 3 abgedreht sind.