Dead Rising: Watchtower – Ein neuer Trailer ist online

Wer das Dead Rising: Watchtower zugrundeliegendew Videospiel kennt, weiß auch um die durchgeknallte Welt, in der es spielt. In einem Meer aus Zombies muss der Spieler unter Zeitdruck Aufgaben erfüllen (meist das Besorgen des raren Aniserums Zombrex, um einen Nahestehenden zu retten) und sich dabei mit aus vielerlei Gegenständen zusammengeschraubten Selfmade-Waffen gegen den niemals endenden Strom aus Untoten zur Wehr setzen.

Was im Spiel motivierte, weil Experimentierfreude belohnt wird, die freie Welt um Entdecken einlädt und das Aufstöbern neuer Baupläne den inneren Tüftler anspricht, muss sich in Filmform erst noch beweisen. Denn abzüglich der Interaktivität kann es schnell passieren, dass die Prämisse in adaptierter Form nur noch ein deftiger Zombieringkampf unter vielen ist.

Liebster Award

Die charmanten Kerle vom Second-Unit-Podcast haben mich mit so einer Kettenbrief-Blog-Vernetzungssache names Liebster Award in Zugzwang gebracht. Das ist nun schon eine ganze Weile her, war aber noch dieses Jahr. Und ich antworte.

  1. Ihr seid völlig frei in eurer Wahl. Nennt eure Traumbesetzung (Drehbuch, Regie, Kamera, Schauspiel, Musik etc.), egal ob tot oder lebendig. Wie sieht diese aus?

Keine leichte Aufgabe, weil das ja bedeuten würde, dass man bestimmte Künstler in feste Rollen drängt und erwartet, dass diese die dann abspielen. Aber das tut man ja auch und von daher…

Regie: Shunji Iwai
Drehbuch: Shane Carruth/Rian Johnson
Musik: Joe Hisaishi

Darsteller:

Niclas Cage
Val Kilmer
Takeshi Kitano
Song Kang-ho
Woody Harrelson (aber als Nicolas Cage verkleidet)
Joseph Gordon-Levitt

  1. Mit welchem Film-Genre könnt ihr überhaupt nichts anfangen? (Wenn Musicals, dann zweite Nennung)

Bollywood, sofern man ignorant genug ist, eine eigene Industrie als Genre zu reduzieren. Aber tatsächlich ist das nur eine Befürchtung, die sich aus allen Vorurteilen zusammensetzt, die ich verachte, weil ich mich noch nie an einen Film Hindi-Film heranwagte. Und allein das Wort „wagen“ sagt schon viel über mich aus.
Und die Antwort zählt ja auch nur halb, da ‚Musical‘ schließlich irgendwie mit drinsteckt.

Eigentlich muss ich die Frage unbeantwortet lassen: Es gibt kein Genre, das ich nicht mag. Im Gegenteil, ich finde denken in strikten Genres schlichtweg falsch.

  1. Habt ihr schon mal das Kino verlassen, weil der Film so schlecht war? Wenn ja, bei welchem Film?

Jar, das habe ich. Und zwar hier. Zugleich ist das auch ein schweres Geständnis, denn ich habe den Film bewertet, ohne ihn zu Ende gesehen zu haben. Und das ist eine Handlung, die ich bei allen anderen aufs Schärfste verurteile.

  1. Zu welchem Film wünscht ihr euch ein Videospiel? Wie würde das aussehen (Genre, Entwickler, Plattform)?

Sehr schwer zu beantworten. Aber ein Textadventure zu Vampire Nation würde mich schon irgendwie reizen. Und um es rund zu kriegen: Von Konami, auf dem PC.

  1. Was ist euer Lieblingssoundtrack (Spiel oder Film)

Ich mache aus Film Serie und nominiere Kaiba. Einfach deshalb, weil ich seit der ersten Sichtung, die Jahre zurückliegt, einen Dauerhaften Ohrwurm in mir trage. Und mich das überhaupt nicht stört.

  1. Auf welche DVD/Sonderedition in eurer Sammlung seid ihr besonders stolz?

Eigentlich mag ich ja alle meine Schätze… und ich weigere mich, mich zwischen Videodrome von Koch Media, Lone Wolf & Cub oder einfach dem Edition-Asien-Gesamtpaket von Rapid Eye Movies entscheiden müssen. Daher beantworte ich die Frage von hinten: Ich schäme mich sehr für meine Texas Chainsaw-Massacre-DVD in dümmlich riesiger Pappkettensäge, die ich mittlerweile sogar bewusst hinter meinen DVD-Reihen verstecke.

  1. Welcher Film-Charakter würde dich als Person am besten beschreiben?

Ich lege die Frage mal so aus, dass ihr wissen wollte, welche Figur eine ausreichende Eloquenz besitzt, um mich beschreiben zu können. Vielleicht ja Roland aus der sich bereits in der monumentalen Planung verhebenden Adaption von Stephen Kings The Dark Tower-Epos. Einfach deshalb, weil er sich nicht scheut, geschwollen und in völlig überholten Bildern zu reden.

  1. Was ist eurer Meinung nach der beste deutsche Film, der sich nicht mit der deutschen Geschichte beschäftigt und warum?

Ich meide deutsche Filme wie der Teufel das Weihwasser. Ich weiß, das ist absolut dämlich, ich versuche daran zu arbeiten, dieses neurotische Verhalten wenigstens ein wenig zu lockern, aber ich brauche einfach noch 15 Jahre, bis sich da was tut. Deshalb wähle ich einfach den einzigen Film, der die Attribute „beschäftigt sich mit deutscher Geschichte“ und „Kenne ich“ vereint. Und das ist Die Blechtrommel. Zu dem gibt’s hier nicht mal ein Review.

  1. Was ist das beste Filmjahrzehnt und warum?

Mich bedrückt das Gefühl, ich würde mich hier einfach um jede einzelne geforderte Antwort drücken. Das liegt auch daran, dass ich nie weiß, welche Frage die nächste ist und ich völlig spontan antworte, anstatt mir wie ein kluger Mann Gedanken zu machen.
Vielleicht sind es die 60er für mich, weil sich in dieser Zeit schon vieles gefestigt hatte, was heuer auch weiterhin als Standard gilt, man sich aber nicht scheute, mit dieser Basis alles Mögliche und vor allem sich selbst auszuprobieren. Aus dieser Dekade ging ein ganzer Haufen – zum Teil völlig vergessener – Filme hervor, die derart frisch, frech und innovativ sind, dass einem beim Schauen nur zu häufig das Prädikat „zeitlos“ in den Sinn kommt.

  1. Welche 3 Film-Szene haben euch nachhaltig beeindruckt/bewegt?

Fargo: Jerry Lundegaard flieht aus dem Fenster. Selten traf mich etwas so Banales so unvorbereitet.
Sonatine: Der Ringkampf am Strand. Für mich vielleicht der Kulminationspunkt des gesamten Kitano-Schaffens.
Yentown – Swallowtail Butterfly: May Way wird von der frisch gecasteten Band improvisiert.

Ich weiß genau, dass ich eigentlich eine völlig andere Top 3 habe, die mir gerade nur nicht einfallen will. Irgendwie ist es ja auch albern, dass nun keine Szene aus den 60ern enthalten ist.

Ach, was soll’s. Hier ist meine vierte Szene: Butch Cassidy and the Sundance Kid: Die Fahrradfahrt, die Burt Bacharachs Raindrops Keep Fallin’ On My Head zum Klassiker machte.

  1. Zu welchem Film wünscht ihr euch ein Remake?

So schwer wie alle anderen. Ich grübelte lange, so richtig kam mir aber nichts in den Sinn. Wenn ich was gut finde, mag ich’s ja genauso, wie es ist. Und wenn ich was nicht gut finde, will ich es kein zweites Mal sehen. So ganz richtig ist das natürlich nicht und ich erinnere mich daran, knapp 700 Mal bei einem Film gedacht zu haben, dass er furchtbar viel Potenzial vergeudet. Nur fällt mir keiner davon ein.
Deswegen: Tron. Visionärer Film. UND Jeff Bridges. Doch – und das sage ich im Normalfall wirklich nie- er ist für mich nur schwer genießbar. Einer der ersten Filme überhaupt zu sein, in denen Sequenzen aus dem Computer verwendet wurden, macht einen geschichtlich höchst relevant, zugleich aber auch so Anfällig für Alter wie kein zweites Artefakt.

Nun denn, zu meinen Fragen an euch. Und mit „euch“ sind gemeint: Die pflanzenfreundlichen Anarchisten vom Tofu Nerdpunkt, der rakentengleich aufsteigende Stern von filmverliebt und die bunte, aber aufgeräumte Stöberecke, wo Mise en Cinema daheim ist.
Ich glaube, die Regel ist, dass sich dieses Spiel mit immer neuen Fragen immer entschlossener durchs Internet gräbt.

  1. Was ist Film für euch? Wieso fasziniert dieses Medium, was hebt es eurer Meinung nach– so dies denn der Fall ist – über andere Kunstformen?
  1. Wie würdet ihr das Verhältnis beschreiben, das zwischen Filmen und Serien besteht respektive wie unterscheiden sich diese Erzählformen voneinander?
  1. Gab es Momente, wo das Bloggen so anstrengend, frustrierend und ermüdend erschien, dass ihr für einen winzig-kleinen Augenblick auf den Gedanken blicktet, diese Tätigkeit an den Nagel zu hängen? Lassen sie sich benennen?
  1. Welcher Film hat euch bisher den größten Missmut beschert?
  1. Betrachtet ihr Filme unabhängig von den hinter ihnen stehenden Menschen oder sind Künstler und Kunstwerk untrennbar miteinander verknüpft?
  1. Bei welcher Art von Film (das muss nicht zwingend ein Genre sein) kostet es euch am meisten Überwindungskraft, euch ihm auszusetzen – unabhängig davon, dass ihr womöglich im Vorfeld schon wisst, dass sich das Erlebnis voll und ganz rentieren könnte.
  1. Gibt es einen zentralen Gegenstand – von Raumschiff bis hin zur Nagelschere – in einem Film, der euch besonders ans Herz gewachsen ist?
  1. Wie würdet ihr aufgrund eurer eigenen Wahrnehmungserfahrung das Verhältnis von Fab- zu Schwarzweißfilm beschreiben? Ändert sich damit die Art und Weise, wie ihr einen Film betrachtet?
  1. Welche Filmszene ängstigte oder schockierte euch am nachhaltigsten?
  1. Mit welchen Gefühlen erlebt ihr den anhaltenden Boom von Comic-Adaptionen?
  1. Wie schaut ihr Filme am liebsten? Alleine oder in Gesellschaft? Nüchtern oder volltrunken? Morgens oder abends? Daheim oder im Kino?

Ich bin gespannt auf eure Antworten.

Hitman: Agent 47 – Ein neuer Trailer

Man vertraut wohl nicht ganz zu Unrecht darauf, dass die allseits geschmähte 2007er-Verfilmung der ausgefeilten Hitman-Videospielreihe aus dem Hause Eidos dem kollektiven Vergessen anheimgefallen ist.

Nun schlüpft statt Timothy Olyphant wird nun Zachary Quinto die rote Krawatte tragen und das Schleichspiel offensichtlich zu einem gesichtslosen Actinspektakel werden lassen. Drehbuchautor Kyle Ward trägt bereits für die untergangene Verfilmung Kane & Lynch: Dead Men die Verantwortung.

Autómata

Androiden haben sich in den letzten Jahren durch bewusst minderwertige Produktionen mehr als nur ein paar Kratzer im Lack zugezogen. Über Antonio Banderas mögen böse Zungen selbiges behaupten. Mit Autómata bringt der Spanier Gabe Ibáñez sie in seinem zweiten Film zusammen.

Maybe the ocean is still there.

Story

2044 haben nicht die Menschen, sondern Sonnenstürme die Welt fast gänzlich unbewohnbar gemacht. Nach einer Reduktion um 99,7 % der Gesamtbevölkerung hausen auf dem ehemals florierenden Planeten nur noch 21 Million wackere Erdlinge, die darüber hinaus wichtige Technik wie z.B. für Kommunikation nicht nutzen können. Auch hier: Die Sonnenstürme sind Schuld. Roboter sind davon aber nicht betroffen und so konstruiert man Scharen von Androiden, die als billige Arbeitskräfte Schutzwälle für ihre Herrscher errichten sollen. Millionen von Robotern werden durch zwei Protokolle in Schach gehalten, die ihnen verbieten Menschen zu verletzen und sich zu modifizieren.
Jacq Vaucan ist Versicherungsvertreter der Firma, die diese Roboter fabriziert, und Mann einer hochschwangrene Frau. Jacq legt alles daran, zusammen mit seiner entstehenden Familie aus dem urbanen Moloch an die angeblich freundlichere Küste versetzt zu werden.
Der Auftrag, den er für die Verlegung absolvieren soll, hat jedoch einen besorgniserregenden Rattenschwanz, denn alles deutet darauf hin, dass das Unmögliche verbrochen wurde und plötzlich Roboter existieren, die sich selbst modifizieren.

Kritik

Zu Beginn brilliert eine Schwarzweiß-Montage mit einer unverbrauchten Klang- und Bild-Komposition, die auf die an sich schon sehr guten dargestellten Ideen noch einmal optimiert. Es gelingt auf bewundernswerte Weise, Ehrfurcht und Zynismus auf eine ebenbürtige, sich nicht selbst verschlingende Weise auf einem Punkt zu fixieren. Eine bessere Einführung könnte es eigentlich kaum geben, denn Gabe Ibáñez hat eine Vergangenheit als Effektspezialist und weiß dies erfreulicherweise sehr positiv in seinen eigenen Filmen zur Geltung kommen zu lassen.

Die Handlung startet vor einer unverkennbar an Blade Runner angelehnten Stadtkulisse, wo sich das Fortschreiten der Zeit überwiegend auf die Beschleunigung von Elend, die Reduzierung von Mitleid und die Zunahme von Werbung ausgewirkt hat. Die Zukunft ist Dreck mit LEDs und arm an guten Aussichten. Nicht von ungefähr erinnert Autómata ebenfalls sehr an den sträflich unterschätzten Ghost in the Shell 2 – Innocence, sind doch beide sehr gelungene Blade Runner-Jünger, die die Kunst beherrschen, sich verbeugen zu können, ohne sich zugleich lächerlich zu machen.
Denn auch, wenn Autómata sich seine Diegese optisch aus allen erdenklichen Klassikern zusammengeliehen hat, sieht man ihr doch an, dass die Verbindung der Fragmente mit Überzeugung und Leidenschaft vonstattengegangen ist. Eine angenehm inspiriert wirkende Kamera bewegt gekonnt sich durch die Gänge und sorgt mehr als nur einmal durch ihren bewussten, einfallsreichen, aber keineswegs aufdringlichen Einsatz für überraschende Momente. Automata imponiert mit wundervollen Aufnahmen und stimmigen Set-Ideen. Ein durchdachtes Sounddesign, ein ebenso guter Score zu gekonntem Lichteinsatz sorgen auch und vor allem für eine gehörige Dosis an Stimmung. Trotz eines Budgets von 15 Million Dollar, von dem auch noch die Gagen der relativ großen Namen wie Robert Forster (Alligator), Melanie Griffith, Dylan McDermott und Produzent Antonio Banderas selbst abgezogen werden mussten, sieht die bulgarische Produktion gar nicht so günstig aus und überzeugt mit einem Stil mit Widererkennungswert. Diese handwerkliche Versiertheit kaschiert ohne viel Aufhebens zu machen einige Dinge, die nicht so gut gelungen sind. So sind die Dialoge nicht immer frei von Überflüssigem, wirken aber trotzdem in sich stimmig und natürlich, was ja durchaus keine Selbstverständlichkeit darstellt. Ein paar pseudo-tiefsinnige Pathosfloskeln, die so in normalen Dialogen nie vorkämen oder vorkommen sollten, haben sich zum Beispiel eingeschlichen, doch macht dies erstaunlich wenig aus, weil die Güte der Inszenierung es schlichtweg überspült.
Auch offene Fragen und Ungereimtheiten lassen sich natürlich finden und einige fallen gar nicht so marginal aus (ob Jacq wirklich Wein mit seiner hochschwangeren Frau trinkt, gehört zu den weniger drängenderen), und doch lässt es sich auch hier einfach nicht von der Hand weisen, dass die Leidenschaft aller Beteiligten dies durch ein handwirklich sehr gutes Ergebnis fast schon gänzlich irrelevant macht. Der Film ist einfach zu voll mit kleinen, nahtlos eingefügten Höhepunkten, wie zum Beispiel eine Verfolgungsjagd in der nächtlichen Wüste, die kurz, dafür aber umso eindrucksvoller ausfällt.

Ganz besonders explizit wird diese Stärke bei den Robotercharakteren, die kunstvoll geheimnisvoll gelassen werden und lange Zeit ein Potenzial erahnen lassen, das von philanthropischer Gutmütigkeit bis zu hinterhältiger Verschlagenheit jeden Punkt auf der Skala des Zueinander-Stehens besetzen zu können. Zugleich tragen sie mimikarmen Blechkameraden dies nie zu offen zur Schau und wirken auf eine berührende Weise zerbrechlich, zärtlich und melancholisch.

Der endgültige Ausschlag im letzten Drittel fehlt, es kommt nicht wie erwartet größer und größer, sondern bleibt im Sinnbildlichen, ohne damit an dieser Stelle zu viel zu verraten. Es macht den Film zugleich auch auf eine Weise rund, sich nicht permanent steigern zu wollen, sondern sein Ende im Bescheidenen, aber Ausreichenden zu finden. Im Gegenteil hätte es der Geschichte wohl getan, wenn man auch auf ein weiteres Ereignis am Ende verzichtet hätte, das zu offensichtlich keinen anderen Nutzen hat, als sie genrebedingten Erwartungen an ein spannungsgelandenes Finale, in dem möglichst viel auf dem Spiel steht, zu bedienen.
Unterm Strich bietet das Drehbuch von Autómata einige Stolperfallen und Untiefen, in denen gerne auch der abgeschmackte Kitsch brodelt, doch klemmt die Regie die prekären Stellen jedes Mal in gekonnter Weise ab, bevor sie ernstlich zur Gefahr werden, sodass es der Handlung nie droht, nicht ernstgenommen zu werden.

Natürlich erfindet der Spanier mit seinem zweiten Film das Rad nicht neu und beackert ein Feld, das schon über zahllose Jahre hinweg Früchte getragen hat. Natürlich hätte es einige Elemente wie den abgehalfterten und klischeetriefenden Cop Wallace nicht gebraucht. All das wird gesehen und all das hat zahlreiche Kritiker zu bewogen, Autómata mit bissiger Häme abzustrafen. Für jeden schalen Punkt lassen sich aber zwei überraschend gut funktionierende auf der Habenseite finden. Und manche von ihnen besitzen genug Strahlkraft, um die Negativpunkte beinahe ganz vergessen zu machen.

Fazit

Autómata hätte sich zwischen Schönheit, Innovativitätsanspruch und Laienphilosophie schnell aufs Fürchterlichste verzetteln können, doch ist die Regie einfach zu gut, um den Film jämmerlich gegen jede der sich anbietenden Gefahren zu steuern. Stattdessen belohnen ein perfektes Tempo und eindrucksvolle Aufnahmen, die so düster wie durchdacht sind, und nicht zuletzt ein Antonio Banderas, dem an seiner Rolle wirklich was zu liegen scheint, die Zuschauer dieses kleinen Noir-Thrillers im Dysthopiegewand.

Orphan Black – Staffel 2

Die zweite Staffel des kanadischen Überraschungshits Orphan Black wurde in Windeseile im Anschluss an den Auftakt produziert. Entgegen den natürlichen Erwartungen litt die Qualität nicht darunter, sondern wuchs sogar an.

Don’t mix your camouflage?

Story

Cosimas Krankheit wird zu einem Countdown, der sich sekündlich schneller der Null nähert, während immer noch unklar ist, mit wem ihre geliebte Delphine eigentlich doppeltes Spiel spielt. Unterdessen ist Kira immer noch in den Händen ihrer Entführer. Verzweifelt wendet sich Sarah an Arthur, der vormals noch nach ihr suchte, mittlerweile aber suspendiert ist und dem Klon immer stärker vertraut.
Alison erlebt derweil in einem ganz eigenen Universum ganz eigene Abenteuer. Nachdem sie indirekt das Ableben ihrer Nachbarin herbeiführte, die sie fälschlicherweise für ihren Monitor gehalten hat, bekommt sie deren große Rolle in ihrer Amateur-Musical-Gruppe. Doch ringen in ihr Schuldgefühle, eine neuentdeckte, verwegene Seite sowie Paranoia um die Vorherrschaft und ihr gewähltes Hilfsmittel stellt sich nicht als geeignetste Wahl heraus.
Für alles scheint es Hilfe zu geben. Doch jede neue Hoffnung könnte ebenso ein Werkzeug der Gegenseite sein.

Kritik

Nach einer spannenden und stilbewussten, doch nicht ganz ruckelfreien Einstiegsstaffel geht es in der Fortsetzung plötzlich sofort mit Höchstgeschwindigkeit los. Das lange, teils etwas zu selbstzweckhafte Integrieren der zahlreichen (und überwiegend von Tatiana Maslany gespielten) Figuren ist beendet, der Serie kam nie erwarteter Erfolg zu und es hat den Anschein, als würden die kreativen Köpfe Fawcett und Manson zur Feier nun aus sämtlichen Rohren auf einmal feuern und die Ereignisse sich purzelbaumartig überschlagen lassen. Wo sich vormals noch kleine Längen einschlichen, ist die Serie nun so straff wie nur möglich gespannt und die Charaktere eilen pausenlos von einer Klippe zur nächsthöheren. Dabei muss die Serie aufpassen, nicht in eine zu einseitige Steigerungsklimax zu fallen, die nur dann noch Spannung generieren kann, wenn die vorherige Katastrophe doch noch Unfassbareres übertrumpft wird. Ob sich die Dramaturgie fangen kann oder die Serie nun auch all ihr Pulver verschossen hat, da sie sich für weitere, noch größere Schreckmomente eingestehen müsste, zuvor nur mit Platzpatronen gefeuert zu haben, wird sich zeigen. Doch für die 10 Episoden dieser Staffel geht der Plan voll auf. Und um mehr geht es hier nicht.
Sarah, Cosima und Alison sind mittlerweile ein Gespann, das über große Distanz zusammenhält und eine vollends glaubwürdige Zuneigung untereinander entwickelt hat. Die kurzen Momente, in denen das Trio skypet und sich bangend und einander gut zusprechend auf den neusten Stand bringt, sind von der ersten Sekunde an emotional mitreißend und überflügeln in dieser Hinsicht jede andere Art von Charakterdrama in der Serie – selbst das zwischen Sarah und Töchterlein Kira. Dadurch, dass die Figuren mit ihren Einführungen im Rücken nun viel selbstverständlicher agieren können, wirken nicht nur ihre miteinander verwobenen Geschichten um Welten stimmiger. Auch Maslanys Spiel wirkt noch mal eine Spur differenzierter und zugleich natürlicher, was vor allem Cosima zu einer noch filigraneren Figur heranreifen lässt. Auch neueingeführtes Personal fügt sich gut ins Ensemble und sticht sich dank ein paar kluger Drehbuchentscheidungen nicht untereinander aus. Dass das alles klappt, liegt daran, dass Orphan Black in seiner zweiten Staffel trotz massiv hochgeschraubter Rasanz eine viel klarere Linie verfolgen kann und dies auch tut. Der Schwerpunkt liegt nun nicht mehr auf der Suche nach Orientierung, sondern auf einem agentengleichen Katz- und Mausspiel. Inszenatorisch hat man dabei einiges dazugelernt – was sicher auch am grundsätzlich konventionelleren Szenario liegt -, denn der Szenenaufbau funktioniert mittlerweile viel reibungsloser und die aufgesetzte Musik ist gänzlich verschwunden.

Es ist der Serie nur zugute zu halten, den notwendigen Mut aufzubringen, beim in Staffel 1 bewährten Konzept diese Kursänderung vorzunehmen. Vieles ist mitreißend und es gibt ein angenehmes Mittelmaß zwischen dem großen Klongeheimnis und dieses überlagernder Akutproblematiken.
Der skeptische Beiklang, den schon das Fazit zur ersten Season hatte, ist trotzdem auch hier zu finden. Häufig erinnert das Geschehen an die zweite Staffel Prison Break, bei der die Handlung auch urplötzlich vom Stationären aufs Mobile umlenkte. Wenn ausreichend weit vorausgedacht wurde, der Zufall nicht zum tragenden Element avanciert und vor allem die Mythologie im Hintergrund nicht ins völlig Banal-Abstruse schlingert, weil sich immer wieder eine nächsthöhere, noch gesichtslosere und ominösere Super-Instanz als der nun wirklich wahre Strippenzieher herausstellt, darf man mit Fug und Recht optimistisch bleiben. Und genau dies ist Orphan Black sehr zu wünschen.

Fazit

In Staffel zwei der kanadischen Sci-Fi-Serie wird vieles besser gemacht Die Handlung ist griffiger, die Erzählweise fesselnder und die Charaktere erhalten immer mehr wertvolle Basis. Lediglich der Steigerungswahn lässt befürchten, dass sich Orphan Black irgendwann nur noch auf die Mächtigkeit möglichst radikaler Twists vertraut. Doch ist dies kein Vorwurf an die Serie, sondern nur Befürchtung des Autors und hat somit an dieser Stelle genaugenommen gar nichts zu suchen.
Die Odyssee von Sarah und ihren Klonschwestern ist im zweiten Akt ein spannungsgeladenes Katz- und Mausspiel, das einen starken Sog entwickelt.

Predestination

Allerorts wird im Augenblick gerufen, dass Predestination ein neuer Hoffnungsbringer sei. Der kongenieale Looper ist quasi vergessen, der neue von den Spierig-Brüdern im Augenblick als Zeitreise-Revival dafür in aller Munde. Zu Recht? Nur so halb. Ihr neuer Film, der eine Adaption des Buches —All You Zombies— von Robert A. Heinlein (am bekanntesten vielleicht dank seiner Buchvorlage zu Starship Troopers) ist, macht einiges richtig und wichtiges falsch.

I never understood why my parents abandoned me.

Story

Ein Gast macht den sich nach einer guten Unterhaltung sehnenden Barkeeper neugierig. Der eigenbrötlerische Mann ist anfangs nicht für dafür zu haben, taut nach ein wenig Bearbeitung aber langsam auf. Schweres lastet ihm offenbar auf den schmalen Schultern. Eine Flasche Schnaps als Einsatz, beflügelt seine Stimme dann endgültig. Sie ist der Preis, wenn seine Geschichte besser ist als jede vorherige, die der Barkeeper bisher zu hören bekam.
Dass etwas höchst Sonderbares im Gange ist, wird nicht erst dann klar, wenn sich herausstellt, dass Zeitreisen, ein berüchtigter Terrorist und eine geheime Organisation sowohl in der Geschichte als auch in der Gegenwart große Rollen spielen.

Kritik

Das Brüderpaar Michael und Peter Spierig hat eigentlich seit über 10 Jahren eine Glückssträhne. Alles begann damit, die privaten Ersparnisse für eine assoziative Horrorkomödie mit Zombies und Ufos auf den Kopf zu Hauen und damit ordentliche Festivalerfolge zu erleben. Undead war intendierter Blödsinn, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Nach siebenjähriger Pause folgte schließlich ein wenig unter dem Radar der großen Aufmerksamkeit Daybreakers, ein Film, der gerne sehr viel gewesen wäre, abseits der anheizenden Prämisse aber so arm an Seele wie an Blut ist, wenn er auch einen beeindruckenden Cast auffahren konnte. Andere Regisseure wären nach einem Erfolg, der mäßige Wellen schlug, vergessen worden. Ob es die Sympathie durch persönliche Einbringung oder ob die mythische Brüder-Aura ist, die die Filmemacher rund um den Globus im Zuschauergedächtnis haften lässt, lässt sich nicht so recht beantworten, ohne dabei sämtliche Seriösität aufzugeben. Jedenfalls wird auch das Drittwerk mit dem Namen Spierig beworben und jeder weiß, wer damit gemeint ist.

Predestination
hat sich nach Zombies und Gegenwartsvampirismus also ein weiteres Mal einem Sub-Genre verschrieben: dem Zeitreisefilm. Das allein sorgt beim Schreiber dieser Zeilen gewöhnlicherweise schon dafür, Großzügigkeit bei der Bewertung walten zu lassen. Nur hat dieser nischenartige Genre-Raum das lästige Problem, dass die meisten seiner Vertreter essenzielle Gemeinsamkeiten haben, die sich nur zu schnell wiederholen. Schon zu Beginn kann man getrost davon ausgehen, dass mehr oder weniger große Unerklärlichkeiten und vermeintliche Zufälle nur dafür da sind, um im späteren Verlauf völlig überraschend durch Zeitschleifen aufgeklärt zu werden. Das ist es, was Geschichten mit dieser Thematik so keck und aufregend macht. Alles ist Puzzle in Kreisform und wenn es anständig vorgepuzzelt wird und alle halbwegs Teile passen, bereitet das Nachbauen immense Freude. Wird zuvor aber mehrmals schon angedeutet, wie das fertige Bild am Ende aussehen könnte, löst sich die Spannung und die Frage, wo welche Teile hingehören, ist mit einem – viel zu frühen – mal gar nicht mehr so groß. Predestination geht leider schon sehr früh viel zu großzügig mit Lösungsandeutungen um. Geheimnisvoll tuende, tatsächlich aber banal transparente Prophezeiungen, verräterische Kameraeinstellungen und nicht zuletzt eine leicht zu erahnende Grundidee machen den Film zu etwas, was Zeitreisefilme nie sein sollten: berechenbar. Das wäre an sich nur halb tragisch, ginge der Sci-Fi-Film mit seinen kaum verhüllten Geheimnissen nicht zusätzlich so prahlerisch um, indem es bedeutungsschwangere Dinge anreiht und voraussetzt, dass der Zuschauer dabei einfach nicht mitdenkt.

All das ist zwar schade, aber bei weitem kein totales Scheitern. Auch wenn man sich hier eine kleine Blöße gibt, ist das Geschehen dennoch unentwegt unterhaltsam anzuschauen. Dadurch, dass der Film mit einer ausführlichen Analepse in einer Bar beginnt und erst viel später von dort aus die Geschichte weiterführt, findet eine interessante und durchaus als geglückt zu bezeichnende Zweiteilung des ganzen Filmes statt. Und ansonsten passiert einfach jede Menge und das schnell aufeinander, wodurch sich die Autoren beileibe nicht vorwerfen lassen müssen, auf der Stelle zu treten. Ordentlich gefilmt war Daybreakers auch, routiniert gespielt ebenso. Das große Manko des Filmes waren die steifen Dialoge und damit zwangsweise auch das Schaffen glaubwürdiger Figuren. Auch bei Predestination hapert es noch mit dem gesprochenen Wort. Floskeln und vermeintlich coole Phrasen sind an der Tagesordnung. Mehr als einmal wirkt es so, als hätte man beim
Drehbuchschreiben einfach nicht so recht gewusst, wie denn nun diese Stille zwischen den plotrelevanten Aussagen zu füllen ist. Wie Figuren eine Natürlichkeit erhalten, die über ihren rein funktionalen Daseinsgrund als Informationsgeber hinausgeht, ohne dabei geschwätzig zu wirken. In Ermangelung einer Lösung für dieses Dilemma wird das Henne-Ei-Problem auch schon mal als innovative Frage verkauft. Diese allseits bekannte Grundsatznot bei der schriftlichen Generierung von Charakteren zieht sich durch den Film und verhindert, dass man sich vollkommen in diese Welt versetzt fühlt. So dramatisch wie dereinst bei Daybreakers fällt das Ergebnis zwar nicht aus, doch ist es auch hier schade, dass die prinzipiell ja einladende Welt für den Zuschauer per se unzugänglich bleibt, da einfach alles zu sehr nach Fälschung riecht.
An diesem Punkt gehen Figuren und Geschichte Hand in Hand, denn erstere sind so schrecklich funktional geschrieben, dass es ihnen überhaupt nicht schwerfällt, den ganzen abstrusen Humbug für bare Münze zu nehmen, anstatt ihn als Zumutung zu empfinden. Den Durchschnittsmenschen in Predestination juckt es gar nicht, wenn da jemand um die Ecke kommt und zugibt, er sei Zeitreiseagent eines Zeitreisebüros. Da schaut man höchstens kurz skeptisch, bevor man gutgläubig nickt, als hätte da eben jemand kundgetan, in Wirklichkeit Sohn eines Schäfers zu sein.
Eigentlich ist das schade, denn wie jeder gute Zeitreisefilm entfaltet auch Predestination erst nach und nach – und je mehr, desto näher am Ende – seine eigentliche Ganzheit. Wie sich nach und nach die Fäden zusammenfügen, das ist schon nicht blöd und, wie ja der ganze Film einigermaßen, allemal unterhaltsam. Doch tölpeln sich Drehbuch und Regie immer wieder selbst vor die Füße.
Die prinzipiell ergreifende Tragik, die hinter der Geschichte steht, ist dabei fast selbst schon tragisch, verpufft ihre Wirkung doch fast zur Gänze vor den Fehlern, die dieser ja keineswegs schlechte Film macht.

Fazit

Weniger Übermut, weniger Kühle, vielleicht einen externen Berater, der bei der Figurengestaltung hilft. Mehr bräuchte es eigentlich gar nicht und der vierte Film aus dem Hause Spierig könnte etwas uneingeschränkt Tolles werden. Das notwendige Faible für spleenige Genres und kraftvolle Grundideen haben die Herren nämlich.
Predestination krankt leider an oben Genanntem. Das hindert den Film nicht daran, interessant und auch spannend zu sein. Doch hindert es den Zuschauer ebenfalls nicht daran, sich über viele Kleinigkeiten zu ärgern und deshalb immer wieder aus dem Film geschmissen zu werden.

Die Avengers – Die mächtigsten Helden der Welt – Staffel 1

Das Marvel Cinematic Universe züchtete mit seinem unvergleichlichen Erfolg auch wieder eine ganz neue Generation von Zeichentrickserien heran, die altgediente Helden auf neue Mission schicken. Die von Disney XD produzierte Avengers-Serie, welche 2010 startete und bis heute läuft, gehört zu den besten.

Prepare your monstrous head for my wrath!

Story

Da sich Nick Furys Organisation S.H.I.E.L.D. immer häufiger als falsche Wahl herausstellt, wenn die Erde mal wieder schnell und in kompakter Gruppe gerettet werden muss, schließen sich Iron Man, Hulk, Thor, Henry Pym und Wasp zu der Avengers-Formatoin zusammen, die als unabhängige Stoßtruppe gegen die mächtigsten Feinde antritt. Trotz persönlicher Tragödien im Hintergrund und ebenso persönlicher Rebereien innerhalb des Teams, gesellen sich mit der Zeit auch Captain America, Black Panther und schließlich Hawk Eye hinzu.
Während die aus den vier Gefängnissen ausgebrochenen Superschurken wieder eingefangen werden müssen, scheint sich die Schlinge die Erde stetig fester zu ziehen. So effizient die Einsätze der Avengers auch sein mögen, die Antagonisten, die im Hintergrund ihr Fäden ziehen, sind so zahlreich wie uneinschätzbar.

Kritik

Alle Figuren erhalten ihre standesgemäße Einführungsepisode, die zugleich auch geschickt die Weichen für den Staffelplot legt, wichtige Konflikte etabliert und nach und nach mehr Fenster zur Hauptstory öffnet, ohne dabei je gezwungen zu wirken. Schön ist, dass die einzelnen Geschichten dabei manchmal auch einen eigenen, in sich schlüssigen Zeichenstil besitzen. Bereits früh offenbaren sich all die Gründe The Avengers: Earth’s mightiest Heroes, zu schauen. In jeder Folge steckt Wissen und Herzblut, die Storys sind nett arrangiert, wirken immer relevant und niemals dumm. Die Action ist einfallsreich und logisch aufgebaut, es droht nie die Übersicht verlorenzugehen und ebenso wenig verkommen die Scharmützel zur blinden Materialschlacht. Die charismatischen Recken haben stets einen (meist) flotten Spruch auf den Lippen, der überraschend häufig die Erhoffte Wirkung hat, sind ihrer Superkräfte zum Trotz fehl- und auch mal verletzbar, und können alle ihre eigene Nützlichkeit für sich verbuchen. Einen kleinen Bonuspunkt erhält die Serie, weil sie gerade in Zeiten allgegenwärtiger Mythosmodernisierung den Mut beweist, Kostüme mit klassischen 60er-Flair mit einzubringen.
Warum aber ausgerechnet Playboy Tony Stark nun als Anführer fungiert, ist allein durch die Serie nur am Rande verständlich. Er ist der einzige extrovertierte, risikobereite und zugleich steinreiche Dandy der Truppe, der felsenfest mit der Gegenwart verwurzelt ist – aber auch einer der defizitärste Vertreter, körperlich wie moralisch. Natürlich ist es gerade all das, was ihn für diese Rolle prädestiniert, aus der bloßen Geschichte heraus wird diese unangefochtene Leitungsbefugnis aber nicht plausibel.

Es ist immer was los, ständig gibt es mehr als nur einen Brandherd zu bekämpfen und trotz des nie versiegenden Flusses an Superschurkenmassen, wirkt der Hauptteil der zahlreichen Gegenspieler, die mit Vorliebe selbst in Gruppen auftreten, immer stimmig in das Geschehen eingebunden. Fast alle der kleinen und größeren Geschichten machen für sich und auch im Zusammenhang Sinn, denn die Geschehnisse scheinen sich fast immer mit ein wenig angestrengter Logik herleiten lassen, wodurch The Avengers’s: Earths mightiest Heroes nie zu einer bloßen und endlosen Schießbuden-Fahrt verkommt, bei der sich jedes Mal nur umgefärbte Pappfiguren umkippen lassen. Die TV-Adaptiopn hat Respekt vor den Bildern, die Stan Lee und Jack Kirby einst gestalteten, und lässt ihren Visionen ihr Grundgefühl erhalten bleiben. Das Kernstück der Serie ist somit auch die vorbildliche Balance zwischen Charakterentwicklung, Gruppendynamik und Actionanteil, die fast immer mustergütig umgesetzt wird. Auch sollte man sich von der Zeichentrickpräsentation nicht täuschen lassen, die Serie ist nämlich keineswegs nur für Kinderhaugen. Häufig sind die Storys recht komplex miteinander verwoben und man scheut sich auch nicht, sprachlich mal etwas anspruchsvoller zu werden. Aus irgendeinem Grund hat allerdings jede Episode ihre kleine Kalauer-Sekunde, in der es für den Augenblick einer Szene kurz dümmlich-albern wird. Daran hat man sich zwar schnell gewöhnt, befremdlich bleibt diese Gepflogenheit aber bis zum Schluss. Trotzdem: Natürlich ist dies in erster Linie eine Serie für Heranwachsende, so viel Spaß sie auch den Mündigen bereitet. Und so wird sie bewertet.

Dass es trotzdem auch schwächere Episoden gibt, steht bei der satten Anzahl von 26 Folgen trotzdem außer Frage. Doch selbst das formelhafte ‚459′ oder die Ideenarmut bei ‚Widow’s Sting‘ ist immer noch recht unterhaltsam, zudem die fehlende Substanz bei 20 Minuten Nettospielzeit weniger schadet als bei 50 und selbst hier wenigstens ein paar frische Oneliner für ausreichende Unterhaltung sorgen. Zudem ist diese Art von Episode klar in der Unterzahl, während die ansprechend geschriebenen Geschichten, die stets mit ein paar cleveren Einfällen garniert sind, eindeutig die Regel darstellen. Wenn dann Folgen wie ‚The Man who Stole Tomorrow‘ direkt an solche relativen Durchhänger anschließen, um Überlegungen aufzuwerfen, die vollends klarmachen, dass diese Zeichentrickserie nicht ausschließlich für Teenager produziert wurde, ist man rasch wieder mitten im begeisternden Sog von The Avengers: The Mightiest Heroes.
Die Dichte der qualitativ nachlässigeren Folgen nimmt gegen Ende dann leider merklich zu. Geduld und Toleranz des Zuschauers drohen in den finalen Abenteuern erstmalig ein wenig einzubrechen, da sich schließlich doch so etwas wie Ermüdung einstellt und das Konzept durch eine strukturelle Wiederholung angegriffen wird. Vorrangig mag das daran liegen, dass man sich etwas zu bemüht um einen finalen Konflikt bemühte, der möglichst groß und einmalig daherkommen soll, was beides aber nicht so recht aufgehen mag. Stattdessen wird ausgerechnet am Ende doch noch etwas zu konstruiert und überworfen. Der wirklich schlimmste Aspekt der Serie ist allerdings der Vorspann, der bereits beim ersten Mal enorm nervig auffällt und mit seinem geschmetterten Pathos-Lied so ekelhaft wirkt, wie kaum ein Intro der letzten Jahre. Zum Glück ist so etwas überspringbar.
Ein weiterer Schwachpunkt der Serie ist dort zu finden, wo er auch in Joss Whedons Realfilm-Adaption liegt. Da der Fokus auf den Rächer-Charakterköpfen liegt (und auch hier nicht immer von absolutem Gleichgewicht gesprochen werden kann), kommen die Schurken zu kurz und wirken im Vergleich zu den Protagonisten häufig eindimensional. Das wird durch ihre schiere Masse etwas ausgeglichen, doch wären weniger und dafür ebenbürtigere und vor allem mehrschichtigere Gegenspieler wünschenswert gewesen. Dafür führt der vorhandene Kompromiss zu einem sehr illustren Katalog schräger Vögel aus dem ganzen Marvel-Inventar.

Fazit

Allem voran bereitet die neue Marvel-Zeichentrickshow einen Mordsspaß. Sämtliche 26 Folgen sind enorm kurzweilig, die Balance zwischen Anspruch und Jugendtauglichkeit ist stets gelungen und ein jeder, der die perfekte kurzweilige Begleitung zum sonst so heldenfreien Mittagsmahl sucht, dürfte endlich gefunden haben, wonach er sich sehnte.
The Avenger’s: Earths mightiest Heroes ist in jedem Sinne hochwertige Zeichentrickserie, die fesselnde Unterhaltung auf den Bildschirm zaubert und dabei hervorragend die Möglichkeiten- und den Facettenreichtum des Marveluniversums illustriert.

Spider-Man und der Rest des Marvel-Universums finden zusammen

Bekannterweise waren Spider-Man und der Avengers-Zusammenschluss – ganz wie auch X-Men – dazu verdammt, ewiglich unterschiedliche Welten zu retten, weil sich die Filmrechte an den jeweiligen Figuren zwischen Sony Pictures Entertainment und den Marvel Studios aufteilen.

Heute morgen bekundete die Marvel-Website jedoch Verblüfffendes: Die Trennung zwischen Spider-Man und Disneys aufgeblähtem Marvel-Universum hatte die längste Zeit Bestand. Spider-Man soll Eingang finden in die Abenteuer der Rächer und ebenso wird darüber nachgedacht, jene in Soloabenteuern des Netzschwingers auftreten zu lassen.
Gemunkelt darüber hinaus, dass Andrew Garfield aufgrund dieser neuen Richtung nicht mehr Peter Parker sein wird und damit genau wie Tobey Maguire sein Kostüm an den Nagel zu hängen hat. Das ist jedoch nicht Teil der offiziellen Meldung, sondern Raten aufgrund der Aussage, dass der Figur Spider-Man eine „neue kreative Richtung“ bevorstünde.

Man darf gespannt sein, wie diese bisher doch recht unterschiedlichen Welten verschmolzen werden. Doch auch mit Ant-Man wird in Bälde ja ein Charakter zu den Avengers stoßen, der mehr als nur ein wenig aus der Reihe fällt.

Die kommenden Wochen wird es also vermutlich noch ein paar weitere interessante News geben.

It Came from the Desert – Erster Teaser zur Videospiel-Adaption

1989 musste man das Einschlagsgebiet eines Kometen erkunden und alsbald feststellen, dass die dortigen Ameisen auf gigantische Größe herangewachsen waren. Auf dem Amiga – später auch auf anderen Plattformen – musste der Spieler in einer Verzwickung aus Adventure und Action den sich verbreitenden Tieren Einhalt gebieten, ehe sie die Welt in den Abgrund krabbeln. Das von klassischen Mutationsfilmen (Die unglaubliche Geschichte des Mister C.) beeinflusste Spiel war nicht nur sehr atmosphärisch, sondern lief auch in Echtzeit ab. Wer die Plage nicht rechtzeitig stoppen konnte, musste die Welt verabschieden.
In der Verfilmung, wo auch ein paar Iron Sky-Verantwortliche ihre Finger drin haben, geht es offenbar um Motocross und Glam Rock.

Science-Fiction nun auch auf Twitter

Manchmal sagen Titel wirklich alles. Trotz der Mühe, wenigstens nichts redundantes wie „SciFiFilme.net hat nun ’nen Twitter-Account. Folgen!“ zu schreiben, ist auch hier schon alles gesagt.

Nun kann man diesem Blog auch auch mit seinen 140 Zeigen folgen. Vielleicht ist das ja gut.

Wer das Twittersymbol rechts in der Leiste über den Serien nicht suchen mag, kann auch hier klicken.