Apollo 18

Apollo 18 vom Spanier Gonzalo López-Gallego war kurz vor Kinostart relative gut beworben und nahm auch einige Leinwände mit. Ganz im Gegenteil zu dem zuvor gedrehten Survival-Thriller The King of the Mountain oder dem nachfolgenden Zombiestandard Open Grave.
Warum gerade der Mondhorror so viel Aufmerksamkeit bekam, kann nur das halbwegs frische Setting erklären, nicht aber der Film als Gesamtpaket.

I can’t believe you haven’t heard that story.

Story

Strenggeheime stille Post im Dezember des Jahres 1974: Das US-Verteidigungsministerium sagt der NASA, sie sollen ein paar Astronauten auf einer Party anrufen und ihnen mitteilen, dass eine Mondlandung mit ihnen bevorstünde. Verraten werden dürfe das aber keinem.
So machen sich Captain Ben Anderson, Commander Nathan Walker und Lieutenant Colonel John Grey also auf in ihre Rakete und auf die Mondoberfläche. Im Gepäck sind allerhand Kameras.
Auf dem Trabanten angekommen, häufen sich die unheimlichen Vorfälle und es drängt sich die Frage auf, warum die ganze Geheimnistuerei Seitens der guten alten Regierung eigentlich notwendig ist. Und dann stellen die patriotischen Mondmänner fest, dass sie dort oben nicht alleine sind.

Kritik

Es ist ein nettes Mittel, Personen über eine Charakterisierung in Form eines Voice-Over-Rückblicks zu etablieren, ohne sie dabei gleich als minderbemittelt vorzuführen, weil sie versteckte Vorstellungsmonologe aufsagen. Das gilt auch und insbesondere in einem vermeintlichen Found-Footage-Film. Wenn die Figuren aber einerseits trotzdem vollkommen (auch untereinander) austauschbar bleiben und der FOund-Footage-Film genaugenommen nur ein Footage-Film ist, der sich aus beliebigen Kameraaufnahmen bedient, darf man kurz skeptisch werden.
Letzteres macht der Apollo 18 dann auch geschickt zu einem riesigen Problem für den Film; nicht wegen der fraglichen Logik, wieso überhaupt so eine Collage über einen so tragischen wie geheim zu haltenden Einsatz angefertigt und nachträglich auch eindeutig verändert wurde, sondern weil die vielen verrauschten Bilder mit teils arg heterogenem Bild unzusammenhängend, wahllos und viel zu schnell aufeinanderfolgen und so besonders die ersten Minuten zu einem Stresstest werden lassen. Die Handlung selbst straft die Inszenierung Lügen, denn zu sehen gibt es lange Zeit gar nichts Spannendes außer eingeübte Astronautenroutine im Zeitraffer. Wenn jemand „No words can describe how it feels to be here.“ keucht, und der Zuschauer grelle Milchigkeit aus einer alles verdeckenden – gäbe es denn was zu verdecken – Perspektive aufgetischt bekommt, fühlt man sich um mehr als nur den Ausblick betrogen.
Doch muss man dem Prinzip zugutehalten, dass es einen nicht uninteressanten Effekt auf den Zuschauer ausübt, wenn die Hektik nicht durch die – unspektakulären – Geschehnisse, sondern den Wechsel der Perspektiven erzeugt wird. Das Gewitter an Perspektivwechseln ist mit normalem Schnitt nämlich kaum zu vergleichen.

Ein wenig spannend, oder besser: stimmungsvoll, wird es dann trotzdem nach einer Weile, und das ausgerechnet, weil man beginnt, das eh schon fragwürdige Footage-Konzept immer fahrlässiger umzusetzen, indem Aufnahmen gemacht werden, für die ein Kameraführender keinerlei Anlass gehabt hätte. Hier wird nicht für einen fiktionalen Adressaten in der Filmwelt, sondern für uns, den Zuschauer gefilmt. Und damit entlarvt sich dann vollends, dass es keine dramaturgischen Gründe für das gerade wieder abebbende Subgenre gab, sondern nur finanzielle und manipulative– plus die Tatsache, dass man beliebig viel mit der Kamera wackeln darf. Dass trotzdem versucht wird weiszumachen, das alles wäre authentisches Material, ist ein kleiner Akt an Frechheit gegenüber der Wahrnehmungsfähigkeit des Zuschauers.
Die Story läuft dabei aber nach klassischem Muster ab, nur dass man dieses rapide beschnitt und die meist Zeit einfach nichts passiert, was sich doch sehr auf den grundsätzlichen Unterhaltungswert auswirkt. Zwischen all dem Leerlauf zählt das Weltraumfahrer-Duo (Nummer drei wartet im Orbit) dann kurz das allen bekannte Sci-Fi-Horror-Alphabet auf, lässt die Sache beim Buchstaben D aber wieder sein und begnügt sich damit, noch ein bisschen auf der Stelle zu stehen.

Viele Dinge sind nicht etwa vorhanden, weil sie Nützlich für die Narration wären, sondern um andere, später auftauchende Filmelemente zu rechtfertigen: Der erwähnte figureneinführende Zusammenschnitt zu Beginn, der Grund des Ausflugs, sogar der Abspann. Der will nämlich die Laufzeit des Filmes rechtfertigen, drückt er sie doch um fast 9 Minuten nach oben, sodass vertuscht wird, dass der Film äußerst kurz geraten ist. Dass er sich zudem äußerst lang anfühlt, ist allerdings eine weit erfolgreichere Vertuschungsaktion.

Fazit

Die Stimmung geht in Ordnung und das beendende Gefühl dort oben in der Finsternis unter der Erde wird anständig transportiert. Auch spannende Momente sind vorhanden, im Vergleich zu den langen Phasen, in denen gar nichts passiert, aber immer noch zu rar.
Das Schlimmste (neben dem beliebigen Ritt auf der stinkenden Found-Footage-Welle) ist aber schlicht, dass der Film überhaupt keine eigenen oder gar halbwegs neuen Ideen aufzuweisen hat, sondern einfach nur ein paar altbekannte Sci-Fi-Horror-Stationen besucht, um dann sehr früh zu enden.

Mad Max: Fury Road – Sehenswerter japanischer TV-Trailer

Man kann den Eindruck gewinnen, dies hier wäre eine reine Trailer-Seite. Ist sie natürlich nicht. Trailer sind die Ausnahme. Wirklich. Die letzten Tage waren nur… voller Trailer. (Und voller anderer Sachen, weshalb Reviews bald nachgereicht werden.)

Wie dem auch sei, hier etwas halbwegs Exotisches. Japan bekam einen Trailer spendiert, der, nun, wohl näher als alle bisherigen Trailer an einen „Story Trailer“ heranreicht.
Musikalisch wurde das Ganze ein wenig außerdem auf das Land zugeschnitten – und zum Schluss gibt’s noch eine hübsche japanische Artikulation des Titels. Das plus frische Szenenschnipsel, was will man mehr.

Star Wars: Rogue One – Trailer geleakt

Besondere Wochen es sind.
Nachdem jüngst erst ein nickender Trailer zum siebten Star Wars-Film durch die Decke ging, kommt nun eine Nachgeburt, die sogar noch auf viel Interessanteres hinweisen könnte.
Der gerade erst ans Licht geschlichene Teaser – welcher an anderer Stelle auch schon wieder aus dem Netz getilgt wurde – ist nämlich nicht zum nächsten Hauptfilm, sondern zum ersten Spin-Off von niemand geringerem als Regie führt Gareth Edwards (Monsters, Godzilla).

Die Hauptrolle bekleidet Filicity Jones, die den Diebstahl der Baupläne für den Todesstern anleiten wird – und damit spielt der Film zwischen Episode III und VI.

Doctor Who – Siebter Doktor (Volume 3)

Auch Part drei der erstmaligen Veröffentlichung um die Erlebnisse des siebten Doctors von Pandastorm Pictures ist wieder eine reich befüllte Truhe. Nachdem Part 1 auf 4 DVDs geliefert wurde und sich der Mittelteil auf 5 Scheiben aufteilte, trumpft Part drei mit ganzen 7 bunt befüllten Silberlingen auf.

Get rid oft he deadwood, let the wasters go to the wall.

Story

Die gemeinsame Reise von Ace und dem Doctor neigt sich ihrem Ende zu, verliert deswegen aber nicht an Tempo. Das Gespann stolpert kreuz und quer in und durch die Pläne von König Artus‘ Rivalen, nautischen Fieslingen, Gespenstern aus der eigenen Biographie, Figuren aus diversen Mythologien und zu guter Letzt von einem seiner gefährlichsten Widersacher.

Kritik

Da die Turbulenzen des großartigen Achten Doktors mehr oder weniger willkürlich in drei Partitionen zergliedert wurden, um ihnen drei Veröffentlichungen zu gönnen, bietet der Abschluss des Finales erwartungsgemäß keine alles umgrabenden Überraschungen. Stattdessen heißt es: „Mehr vom Gleiche“, was bei der vergnüglichen End-80er-Produktion aber nichts Schlimmes heißt, wie man in den Rezensionen zu Volume 1 und Volume 2 honett nachlesen kann.
Die Symbiose zwischen Ace und dem Titelhelden vollzieht sich weiter, wenn auch nicht viel weiter, weil das Duo bereits sehr schön harmonierte und das getreue, wenn auch stets kindsköpfig bleibende Mode-Rockermädel sich nur noch graduell entwickeln kann.
Auch die Abenteuer bleiben gewohnt schillernd und darüber hinaus ihrer wegweisenden Konzeption treu, sich nicht mit 20 Minuten für eine Geschichte zu begnügen, sondern ihre narrativen Bögen über drei bis vier Episoden zu spannen, auch wenn letzteres häufiger mal bedeutet, dass es überflüssige Minuten gibt. Auch hier haben wir also ein paar Stories, die man als weniger gelungen bezeichnen muss und bei denen sich fortsetzt, was schon im Mittelpart der Veröffentlichungsreihe in Erscheinung trat: Einige Stränge scheinen anfangs viel tiefer und ansprechender als sie nach ihrer Auflösung tatsächlich sind. Aber auch die wenigen Ausflüge, die sich nach Lückenfüller anfühlen, haben ausnahmslos lohnende Momente und auch immer ein paar erinnerungswürdige Dialogzeilen im Gepäck – zudem es zuverlässig dann spritzig wird, wenn sich gerade das Gefühl einschleichen möchte, dass es den Geschehnissen etwas zu sehr an Bewegung mangelt.
Im Finale läuft es glücklicherweise andersherum, denn hier startet die Geschichte mau, wird nach einer viertel Stunde aber zu einem beeindruckenden, groß erzählten Abenteuer, das einen absolut würdigen Abschluss darstellt. Musikalisch hat das letzte Staffeldrittel auch die besten Ergebnisse vereint, die charmant-nervigen Ramschsounds sind nun seltener anzutreffen, die an die Szenarien angepassten Musikschnipsel deutlich atmosphärischer und durchachter. Immer noch sind die Folgen, die auf der Erde spielen, die schwächsten. Doch wenigstens macht sich das Finale – das eben auf der Erde spielt – genau hierauf einen Witz, der nicht sehr originell, immerhin aber vorhanden ist.
So lässt sich das paradoxe Fazit ziehen, dass sich die ein oder andere Verschleißerscheinung nicht verleugnen lässt, das Abenteuerpärchen sich auf der anderen Seite aber so geschickt ins Vertrauen des Zuschauers gemogelt hat, dass dieser sich bei der behäbigen Raum-Und-Zeit-Stolperei in wohlig-vertrauter Umgebung weiß. Es ist, um mal wieder einen hochgradig fragwürdigen Vergleich anzubringen, wie ein Besuch im Elternhaus, das man vor Urzeiten verlassen hat.

Die abschließende Rezension zur Veröffentlichungs-Trilogie aus dem Hause Pandastorm soll Platz dafür bieten, Lobendes zu Form und Drumherum zu sagen. Dass es den siebten Doctor nur als DVD- und nicht als BluRay-Veröffentlichung gibt, ist einerseits ein Rätsel, andererseits in Anbetracht des Ausgangsmaterials aber verschmerzbar. BBC hat bei der Restauration von Bild und Ton allgemein großartige Arbeit geleistet und ordentlich Staub von den alten Bänden geblasen – selbst die deutsche Synchronisation hat ein wenig Überarbeitung spendiert bekommen und Untertitel wurden neu übersetzt. Im dieser Box wirkt es vereinzelt so, als wäre das Bild in kurzen Momenten ein wenig körniger und verrauschter, doch hier mag der subjektive Eindruck des Autors täuschen. Hinzukommt, dass alle drei Veröffentlichungen mit allerlei Bonusinhalten anrücken und sämtlich ein liebevoll gestaltetes Booklet besitzen. In Version drei gibt es von zwei Geschichten (‚The Curse of Fenric‘ und ‚Battlefield‘) gar spezielle Filmversionen, die Handlung ohne Unterbrechung und mit längerer Laufzeit erzählen. Dass die drei Veröffentlichungen mit einem geschmackvollen Coverartwork daherkommen, ist die Sahne auf der Doktortorte.

Fazit

Die gewohnten Stärken werden auch hier noch einmal genutzt, um die Abenteuerfahrt von Doctor und Kompagnon zu einem (wie man weiß, recht offen daherkommenden) Ende zu bringen. Auch hier gibt es neben schwächeren Ausflügen Highlights der Staffel, die man als geneigter Fan nicht verpassen sollte. Und auch, wenn es hie und da zum Schluss an zündenden Ideen etwas mangelte, macht sich umgekehrt bemerkbar, dass man mit der handwerklichen Umsetzung von Episode zu Episode versierter im Umgang wurde.

Star Wars: The Force Awakens – Der neue Teaser ist online

Löscht das Licht, drückt den HD-Knopf, schiebt den Lautstärkeregler nach oben, nehmt einen Schluck Wein, behaltet ihn im Mund – nicht schlucken. Dann: Drückt auf ‚Play‘. Verlfucht euch selbst dafür, dass die Musik zu Beginn so viel in euch auslöst, schaut ein wenig zu und lasst zur letzten Szene eine Träne kullern. We’re home, Ladiess and Gentlemen.

Terminator: Genisys – Der Main-Trailer ist da (und sieht nach Spoiler aus)

Okay. Nachdem ausschließlich alle Trailer und Teaser, die man bisher zu Terminator: Genisys zu sehen bekam, den Eindruck produzierten, man hätte jemandem unter Folter angedroht, ein Remake von Terminator 2 zu drehen, welcher dann hilflos plump versucht hat, mit Spoofanwandlungen auf seine Miesere aufmerksam zu machen, ist nun was Neues da und dreht den Wind.
Plötzlich macht die Sache Sinn und man könnte vielleicht sogar attestieren, die bisherige Marketing-Strategie sei eine mutige und kluge gewesen. Das neue, vielleicht noch gravierende Problem ist jedoch: Es sieht so aus, als verrate der Trailer nun so ziemlich alles von der Handlung.

Ant-Man – Der Trailer ist online

Im Juli betritt ein neuer Superheld den Strudel des Marvel Cinematic Universe, von dem Ant-Man immerhin die dritte Phase einleitet, und bestätigt den Weg Richtung Abgedrehtheit. Das jedenfalls kann man hoffen, wenn man aus dem Trailer herausliest, dass auf eine ungehemmt selbstironische Weise mit Traditionen gespielt wird und der Mikrokosmos auf Augenhöhe eines Flohs eine gewichtige Rolle im Film spielt.
Ein Pessimist mag aber auch mokieren können, dass die Witze nicht alle taufrisch wirken, Paul Rudd erschreckend blass erscheint und die Struktur der Story dennoch in den ameisengroßen Schatten stellen könnte.
Man darf gespannt bleiben, zudem The Avengers 2 mit einer scharfen Sperrfrist für Kritiken belegt wurde, was selten ein gutes Omen ist.